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Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Titel: Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)
Autoren: Allison Brennan
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durch den Umstand befeuert, dass es um Leben und Tod ginge. Denn jetzt saßen sie in ihrem Schlafzimmer, auf ihrem Bett, und Rafe hörte nicht auf.
    »Rafe!« Ihre Stimme kippte, als seine Hand unter ihr T-Shirt glitt und ihre Brust berührte. Leider gehorchte ihr Körper ihr nicht. Wie von selbst legte ihre Hand sich in seinen Nacken und zog seinen Mund zu ihrem zurück. Wellen gegensätzlicher Empfindungen, Lust und Angst, Verlangen und Zweifel, schlugen in ihrem Innern zusammen. Sie sollten dies hier nicht tun. Moira durfte es nicht! Es stand zu viel auf dem Spiel.
    Sie weigerte sich, ihr Herz zu öffnen. Dann könnte Rafe sterben. Schlimmer noch: Er könnte ihretwegen sterben.
    Den ersten Mann, den sie jemals liebte, hatte sie schon verloren. Sie durfte nicht wieder lieben. Und mit Rafe zu schlafen, wäre kein heißer One-Night-Stand.
    »Rafe!« Entschlossen stemmte sie ihn von sich weg. Er begriff prompt und ließ sie los, guckte sie allerdings verwundert an.
    »Ich, ähm …«, stotterte sie errötend. »Wollen wir ins Fitnessstudio gehen?« Das war armselig. Sie schluckte nervös und rang um Fassung. »Was meinst du?«
    »Sobald ich mich dir nähere, schleppst du mich zum Fitnesscenter. Oder willst laufen. Du würdest alles tun, um ja nicht über das reden zu müssen, was du empfindest, wenn ich dich berühre. Was ich fühle, wenn ich an dich denke. Warum ich dich nicht aus dem Kopf bekomme. Du siehst mich an, wenn du denkst, dass ich schlafe. Ich weiß, dass du besorgt bist, aber weshalb?«
    »Nicht jetzt …«
    »Wann dann?«, fragte Rafe gereizt.
    Ein Geräusch auf dem Flur schreckte Moira auf. Im nächsten Moment stand Anthony in der Tür. Wie gut, dass er nicht zwei Minuten früher gekommen war! Ihm gefiel nämlich nicht, dass Moira und Rafe Zeit miteinander verbrachten. Ahnte er, was zwischen ihnen war? Mit den dicken Tränensäcken unter seinen blutunterlaufenen Augen sah er aus, als hätte er die letzte Nacht durchgemacht. Was sogar gut möglich war, denn Anthony brütete praktisch Tag und Nacht über den alten Büchern in der Mission. Bei vielen davon handelte es sich noch um Handschriften in uralten Sprachen.
    »Ricos Flugzeug ist gerade gelandet«, informierte er die beiden. »Er ist in zwanzig Minuten hier.« An Rafe gewandt fügte er hinzu: »Ich muss dich sprechen.«
    Moira zog eine Braue hoch. »Verheimlichst du mir etwas?«
    Anthony antwortete nicht.
    Also drängte sie sich an ihm vorbei. »Sei’s drum! Ich gehe laufen.«
    »Sei in zwanzig Minuten wieder hier!«, verlangte Anthony.
    Moira blieb stehen und drehte sich zu ihm um. Es gab so vieles, das sie ihm sagen wollte: Wie leid ihr alles tat, was vor sieben Jahren geschehen war; dass sie Pater Philip ebenso vermisste wie er; dass sie wünschte, er hätte ihr vertraut; dass sie seine Erfahrung brauchte, wenn sie die sieben Todsünden aufhalten wollten.
    Aber er konnte sie nicht einmal ansehen, und sein Miss trauen wie seine Verachtung waren geradezu greifbar. Er hasste sie – was er niemals zugäbe, weil es so unchristlich war, jemanden zu hassen. Vor allem jedoch verstand Moira nicht, warum seine Abneigung ihr so schrecklich wehtat.
    Sie verließ das Haus und joggte sofort los. Sie lief vor Anthonys Feindseligkeit davon, vor ihren wachsenden unerwünsch ten Gefühlen für Rafe und vor ihrer verwirrenden letzten Vision. Es tat gut, sich ganz auf das Laufen zu konzentrieren, auf ihre Schritte und ihre Atmung. Allmählich wurde ihr Kopf klarer.
    Sie mochte es, durch den Morgennebel zu laufen. Die kühle feuchte Luft brannte in ihrer Lunge und reinigte sie, war Schmerz und Wonne zugleich, als liefe sie durchs Fegefeuer. Zwei Wochen waren sie inzwischen bei Skye und Anthony, folglich kannte sie die Klippen entlang der Küste so gut wie die Wege in Olivet, wo sie über ein Jahr gelebt hatte.
    Und doch konnte sie sich bis heute nicht als Dämonenjä gerin betrachten, denn der einzige Grund, aus dem sie trainiert worden war, bestand darin, dass sie alle Dämonen von der Erde verbannen und so an ihre Mutter gelangen sollte – die böse Hexe, die Dämonen und Magie benutzte, um sich vor dem Orden St. Michael zu schützen. Und natürlich auch, damit Moira sich vor allem schützen konnte, was ihre Mutter oder ihre Halbschwester ihr entgegenschleuderten. Sonst könnte sie ja schlecht am Ende gegen die beiden antreten.
    Beim Laufen bemerkte sie, dass sie nach Norden rannte, auf die Ruinen zwei Meilen weiter zu, wo alles begonnen hatte. Vor zwei Wochen
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