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Blutsverwandt: Kriminalroman (German Edition)

Blutsverwandt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Blutsverwandt: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Michele Giuttari
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war er verunsichert.
    »Sie bleiben hier bei ihm«, befahl Agent Cook einem großen und sehr kräftigen Kollegen, der sich sogleich neben Cannizzaro postierte.
    Die Lagerhalle war nicht sehr groß.
    Der abgestandenen Luft nach zu urteilen, war sie auch lange nicht mehr für den Warenverkehr benutzt worden. Aber es stand viel darin herum: Möbel, Holzkisten, Kartons. In einer Ecke gab es einen abgeteilten Raum, der wohl einmal als Büro gedient hatte. Darin standen ein beschädigter Schreibtisch aus Holz, ein Tisch, ein paar sehr abgenutzte Stühle, weitere Pappkisten und ein alter, mit Staub bedeckter Billardtisch.
    Die Agents durchkämmten paarweise sämtliche Ecken, während Luigi Cannizzaro auf einem Sessel saß und mit hin und her schießenden Blicken jede ihrer Bewegungen verfolgte.
    Aus einem klapprigen Schrank quollen Männer- und Frauenkleider, die längst aus der Mode waren. Sie untersuchten sie Stück für Stück, fühlten in den Taschen, den Aufschlägen der Hosen, unter dem Futter der Jacken. Nichts.
    »Das sind Kleider von meinen Eltern. Sie heben alles auf«, murmelte Cannizzaro.
    Niemand antwortete ihm.
    Unterdessen trafen auch Dick Moore, Lieutenant Reynolds und andere Polizeibeamte, auch von der Detective Squad, zur Verstärkung ein. Moore warf im Vorbeigehen einen Blick auf Cannizzaro und bemerkte, dass der Mann Angst hatte. Er ging mit Reynolds weiter zu einem etwas abseits gelegenen Teil der Halle. Nach einer knappen halben Stunde hörten sie aufgeregte Stimmen aus dem Büroraum.
    »Sehen wir mal nach, Lieutenant«, sagte Moore.
    Die Gesichter der Beamten strahlten. Vor allem das von Mary Cook, die Moore kurz zuzwinkerte. Aus einem Leinenbeutel, der auf dem alten Holztisch lag, holte sie Dollars hervor, bündelweise. Viele Bündel. Alle aus Hundert-Dollar-Scheinen bestehend. Mit Sicherheit ein paar Millionen insgesamt.
    »Sir, sehen Sie sich das an«, grinste Mary Cook triumphierend.
    Moore und Reynolds wechselten einen Blick. Auch ihre Augen leuchteten jetzt, als sie an den Tisch traten.
    »Gut, Leute, macht weiter!«, ordnete Moore an und ging in einen anderen Winkel des Lagers, wo einige Beamte aus einer Holzkiste zwei Jagdgewehre und zahlreiche Patronen, auch solche mit nur einer Kugel, hervorholten. Diese Sorte wurde für die Wildschweinjagd oder für Mord benutzt. Die Gewehre hatten abgefeilte Seriennummern.
    »Ausgezeichnet, macht weiter, immer schön weitermachen«, feuerte er auch dieses Team an. Dann gesellte er sich wieder zum Lieutenant. Luigi Cannizzaro saß jetzt vornübergebeugt da und wirkte völlig abwesend. Reynolds ging auf ihn zu. »Mister Cannizzaro, ich verhafte Sie.« Dann las er ihm seine Rechte vor. Cannizzaro blieb reglos und stumm.
    »Möchten Sie, dass jemand von Ihrer Festnahme in Kenntnis gesetzt wird? Haben Sie einen Anwalt?«, fragte Reynolds.
    Keine Reaktion.
    »Antworten Sie, Mister Cannizzaro!«, beharrte er.
    »Ich möchte meinen Eltern Bescheid geben und dann meinen Anwalt sprechen, Robert Mills«, sagte Cannizzaro endlich, hob dabei aber kaum den Blick.
    Moore zuckte zusammen. »Im Leben geht es eben oft anders, als wir es uns wünschen.« Er war es, kein Zweifel! Cannizzaro war der anonyme Anrufer, dieser Hurensohn!
    Er schüttelte den Kopf, sah ihm ins Gesicht und wiederholte laut: »Im Leben geht es eben oft anders, als wir es uns wünschen.«
    Luigi Cannizzaro verzog abfällig sein Gesicht. Dann senkte er wieder den Blick.
    Moore ließ es dabei bewenden.
    Reynolds hatte den Satz gehört und bemerkte ebenfalls Cannizzaros frustrierte Miene, fragte aber nicht nach einer Erklärung. Typisch FBI . Irgendetwas war ihm im Zuge der Ermittlungen verschwiegen worden, doch das spielte jetzt keine Rolle mehr. Er ging zu Cannizzaro und legte ihm Handschellen an.
    »Bringt ihn zu meinem Wagen«, befahl er zwei Detectives.
    Dick Moore hatte inzwischen die Halle verlassen und sprach in sein Handy.
    Er informierte Bill Hampton.
    »Bill, deine Partnerin Mary hat hier ausgezeichnete Arbeit geleistet! Sie hat ermittlerischen Scharfsinn und Mut bewiesen. Ich werde sie für eine Beförderung vorschlagen, das kannst du mir glauben.«
    »Na toll, wenn das so weitergeht, wird sie bald auch mir Befehle erteilen«, erwiderte Hampton lachend.
    »Ihr seid ein schönes Paar, Bill«, sagte Moore, ohne einen Anflug von Neid zu verbergen. »Seht mal zu, ob ihr aus Prestipino herausbringt, wer die Handlanger für die Drecksarbeit waren«, bat er noch, ehe er auflegte.
    Das Puzzle war nun
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