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Blutsbund 02 - Dimitrij

Blutsbund 02 - Dimitrij

Titel: Blutsbund 02 - Dimitrij
Autoren: CatTheMad
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zu geben, dass der Werwolf unser Feind ist«, gab Dima gedämpft von sich.
    Nikita wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte, und las weiter in den Texten, die der Monitor wiedergab.
    Beide schwiegen geraume Zeit und konzentrierten sich auf die Zeilen.
    »Das kann nicht sein«, flüsterte Nikita perplex.
    »Was denn?«
    Ein Finger des blonden Mannes fand den Weg auf den Bildschirm und dieser begann an der gezeigten Stelle vorzulesen: »Und so lebten einst Werwölfe, Vampire und Menschen untereinander. Waren doch die beiden Rassen für die Menschen geschaffen worden, um sie vor den Wyrds zu schützen, den Geschöpfen der tiefsten Finsternis. Vampir und Wolf wurden durch ein Band miteinander verbunden, um gegen den stärksten Feind des Menschen zu bestehen. Aus eins wurde zwei und aus zwei wird eins.«
    » Was soll das heißen?«, fragte Dima verwirrt.
    »Keine Ahnung«, gab Nikita ebenso erstaunt zurück.
    »Lass uns den Rest noch durchsehen, dann muss ich dringend mit König Viktor sprechen. Am besten wir drucken alles aus, was wir finden können«, stellte Dimitrij fest.

    Die beiden arbeiteten fast wortlos bis weit nach Mitternacht und der Drucker fand kaum Ruhe. Völlig erschöpft lehnte sich Nikita in seinem Stuhl zurück.
    »Ich habe alles durch, Dima«, sagte der Werwolf. Dessen Gedanken kreisten ohne Ende um das Gelesene. Vieles von dem, was er zu Gesicht bekommen hatte, verstand er nicht wirklich. Aber am meisten beängstigten ihn die Beschreibungen der Kreaturen, die Wyrds genannt wurden.
    »Meinst du, diese Viecher gibt es noch?«, fragte Nikita den Vampir.
    »Ich denke nicht, sonst wäre unser aller Geschichte wohl anders verlaufen « , gab Dima angespannt zurück.
    Das, was Dimitrij gelesen hatte, machte ihm ebenso zu schaffen wie dem Werwolf. Die Erkenntnis, dass einer von ihnen für alles verantwortlich war, ließ seine Rasse in einem anderen Licht erscheinen.
    » Lass uns morgen früh die Unterlagen zusammenstellen und dann gehe ich damit zu Viktor « , sagte Dimitrij knapp.

    Unruhig warf Nikita sich im Bett hin und her. Obwohl er müde war, wollte sich der Schlaf nicht einstellen. Immer wieder flackerten ihm Bilderfetzen vor die Augen und er sah haarlose große Kreaturen, deren Nahrung Menschen waren. Bilder des Schreckens von zerrissenen Leibern und die Fratzen der speisenden Wyrds kreisten durch seinen Verstand.  Nikita setzte sich auf und wuschelte verzweifelt durch seine Haare. Ein Blick auf den Wecker verriet ihm, dass es drei Uhr morgens war und an Schlaf brauchte er gar nicht erst denken.
    Nur in Shorts bekleidet schlich er leise die Treppe hinab und bemühte sich keine Geräusche zu machen, denn er war sich nicht sicher, ob Dimitrij in dieser Nacht und nach dem Wissen, was sie heute erhalten hatten, so gut schlafen würde. Er ließ das Licht aus und betrat die Küche. Nikita ging direkt auf den Kühlschrank zu und war auf der Suche nach essbarer Ablenkung. Das kleine Licht des Innenraums unterstützte ihn dabei.
    Ein zischender Laut war aus einer Ecke der Küche zu vernehmen und Nikita drehte sich erschrocken um. Dimitrij saß mit einem Glas Wodka in der Hand am Boden und blickte ihn mit großen Augen an.
    Innerhalb von Sekunden realisierte Nikita, warum der Vampir ihn so ansah. Er war nur mit Shorts bekleidet und der Lichteinfall des Kühlschranks offenbarte all die Torturen, die seinem Körper widerfahren waren. Nicht nur die noch verheilenden Stellen konnte man klar erkennen, sondern ebenso trug seine Haut Narben, die nicht mehr verschwinden würden. Nikita schloss hastig die Kühlschranktür, um sich in zumindest etwas schützende Dunkelheit zu hüllen.
    »Nikuscha«, hörte er die belegte Stimme des Vampirs. »Wer tut dir so etwas an?«
    Dimitrijs Kehle fühlte sich so trocken an, wie nie zuvor. Er hatte zwar einen Teil der Verletzungen bereits in der Nacht erahnen können, als er in Nikitas Zimmer gewesen war, aber das Licht offenbarte ihm gerade ein Ausmaß an Misshandlungen, dass es ihm die Brust zuschnürte. Es schien, als hätte sich dieser Anblick in seine Netzhaut gebrannt und als Dima die Augen schloss, hatte er das Bild umgehend wieder vor sich. Der Körper des jungen Mannes war übersät mit weißen Narben, die Rippen waren durch abheilende Blutergüsse in gelblich schwarzer Farbe. Kleine runde Rötungen von frisch gebildeter Haut waren zu sehen und Dima drängte sich der Gedanke auf, dass es sich um Brandwunden handelte. Die Abdrücke hatten genau die Größe einer
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