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Blutsbund 02 - Dimitrij

Blutsbund 02 - Dimitrij

Titel: Blutsbund 02 - Dimitrij
Autoren: CatTheMad
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durfte. Ihre Rassen sollten Feinde sein und doch spürte er eine Fürsorge und Sehnsucht in sich, die so nicht existieren dürfte.
    Er versuchte sich zu konzentrieren, als Nikita ihm die Funktion der Kaffeemaschine erklärte, aber jedes gesprochene Wort hatte in ihm den Effekt, als sei seine Seele eine Gitarre, auf deren Saiten ein zartes Lied gespielt wurde.
    »Hab ich es verständlich beschrieben?«, fragte der Mann neben ihm.
    Dima nickte lediglich, merkte allerdings im nächsten Moment, dass er einen sehr abwesenden Eindruck hinterlassen haben musste, denn Nikita forderte ihn lächelnd auf, einen Kaffee zuzubereiten.
    Der Vampir versuchte sich nichts anmerken zu lassen, füllte die Bohnen ein und schaffte es immerhin diese zu mahlen, dann blickte er jedoch hilflos auf das Bataillon an Knöpfen. Gerade, als er einen dieser drücken wollte, war Nikitas Hand direkt an seiner und führte ihn zu einem anderen. Dieser Berührung ließ ihn für einen Moment zucken, sodass der Werwolf sofort die Finger fortnahm.
    »Entschuldige, ich ...«, flüsterte der Blonde.
    Dima schüttelte umgehend den Kopf und schenkte ihm ein Lächeln.
    »Kein Problem, ich habe mich nur etwas erschreckt. Ich bin wohl wirklich noch nicht ganz wach. Den grünen Knopf?«
    Nikita nickte und nahm zwei Kaffeetassen aus dem Schrank. Dimitrij verfolgte diese Bewegung, dabei entging ihm das leichte Zittern der Finger nicht, die das Porzellan hervorholten. Dann vernahm er den bekannten Geruch von Adrenalin, wenn auch nur sehr wenig.
    »Nikita?«
    Der blonde Mann blickte ihn sofort an und auch dessen Augen spiegelten Unsicherheit.
    »Es ist gar kein Problem, wenn du mich berührst, okay? Ich war in Gedanken und hab mich einfach nur erschreckt.«
    Nikita nickte, doch Dima war sich nicht sicher, ob der andere wirklich überzeugt war von seinen Worten. Ohne etwas zu sagen, streckte der Vampir seine Hand vor und hielt dem Werwolf diese geöffnet entgegen. Nikita blickte ihn überrascht an, aber die Geste ließ keinen Zweifel daran, dass Dima ihn aufforderte, diese zu nehmen.
    Wenige Sekunden später wurden die Finger des Vampirs so behutsam berührt, als erwarte der andere einen Stromschlag. Dimitrij umschloss Nikitas Hand und lächelte diesen zaghaft an. Es fühlte sich für ihn gut an, den Mann zu berühren und die Sehnsucht, mehr davon zu bekommen, zog durch seine Eingeweide. Er gab die Finger des anderen Mannes nur ungern frei, aber dieser schien mit zunehmend anhaltender Berührung nervös zu werden.
    Die beiden schwiegen und Nikita begann sich auf die Tassen zu konzentrieren, die mit Kaffee gefüllt wurden. Dimitrij nahm ihm diese ab und stellte sie auf den Tisch . Er dachte, dass der Werwolf sich zu ihm setzen würde, doch dieser öffnete den Kühlschrank und bereitete stattdessen ein Frühstück zu.

    Dimitrij setzte sich und beobachtete den Mann. Das Pochen in seiner Brust hatte noch immer nicht nachgelassen. Als sie einen Moment später gemeinsam aßen, starrten beide auf ihre Teller, als wären diese das Wichtigste der Welt und wagten kaum sich anzusehen. Dima wusste nicht, was in dem Werwolf vorging, aber seine eigenen Emotionen verwirrten ihn zutiefst. Begehren war etwas, das er ohne Frage kannte, Zuneigung ebenso, aber die Gefühle, die in ihm rumorten, waren von anderer Qualität und brachten ihn durcheinander. Unruhig fragte er sich, wie es Nikita erging, traute sich allerdings nicht aufzuschauen und diesen zu mustern.

Erste Freundschaft
    «Ich kann diesen Kram hier langsam nicht mehr sehen und die Buchstaben tanzen schon wirr über den Monitor«, schnaufte Dimitrij Romanow wenige Tage später und schaltete den Bildschirm knurrend aus.
    «Dima, es sind doch nur noch knapp ... lass mich überlegen ... dreitausend unsortierte eingescannte Seiten pro Person? « , sagte der Werwolf und stellte dem Vampir den Kaffee auf den Schreibtisch, den er gerade zubereitet hatte.
    »Ha! Du verstehst es, mich zu motivieren «, erwiderte Dimitrij und die Ironie in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    Er blickte zu Nikita auf und sog das sanfte Lächeln in sich auf, das der blonde Mann ihm schenkte. Der Vampir genoss es, dass der andere in den letzten Tagen zusehends auftaute und zutraulicher geworden war, die Sehnsucht in ihm stieg aber synchron dazu an. Nikita lächelte des Öfteren, scheute sich nicht mehr so sehr, wenn sie sich zufällig berührten und Dima wusste, dass auch die Nächte des Werwolfs ruhiger waren.
    »Also, ran an die Arbeit und ich mache
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