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Blutsbrueder

Blutsbrueder

Titel: Blutsbrueder
Autoren: Susan B. Hunt
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Überall, wohin sie auch kamen, hielt er Menschen unter den unwürdigsten Umständen gefangen. Er scharte die abartigsten Leute um sich herum, um sein krankes Ziel zu verfolgen. Von Storm gab es auch kein Lebenszeichen. Er musste sich das Implantat selbst entfernt haben, mit dessen Hilfe man ihn hätte orten können. Oder, er war Chan Ko doch noch in die Hände gefallen. Rock mochte sich nicht ausmalen, was sie mit ihm anstellen würden. Er musste an diese mysteriöse Akte Blood denken, von der in Sterlings Abschiedsbrief die Rede war. Da er sowieso nicht schlafen konnte, beschloss er nach unten zu gehen und in den Unterlagen, die Sterling ihnen hinterlassen hatte, danach zu suchen.
    Als er mit nackten Füßen die Treppe hinunter ging, spürte er einmal mehr, dass sich in den letzten Wochen so vieles verändert hatte. Das Haus war voller Leben. Zwei seiner Brüder hatten das Glück, eine Gefährtin gefunden zu haben. Er vergönnte es Thorn und Thunder von Herzen. Für sich selbst jedoch konnte er sich nicht vorstellen, jemals eine Seelengefährtin zu haben. Sicher, Ivy war eine besondere Frau und eine tapfere Kriegerin. Sie sah wirklich süß aus, mit ihrer Punkfrisur. Aber Rock hatte das unbestimmte Gefühl, sie war die Ergänzung für Storm. Er wusste nicht, weshalb er diesen Gedanken ständig in seinem Kopf hatte.
    Leise machte er die Tür zur Kommandozentrale auf, in dem all der Papierkram lagerte.
    Unbewusst hielt er Ausschau nach Caio, bis ihm klar wurde, dass der treue Hund nicht mehr da war. Noch ein schmerzlicher Verlust.
    Storm war der IT-Fachmann. Er hatte alles programmiert und überwacht, von den Kameras, die das Anwesen bewachten, bis hin zu den Rechnungen, die es zu bezahlen galt.
    »Verdammt«, murmelte er leise fluchend vor sich hin, während er sich an den Schreibtisch setzte.
    Irgendwo musste er ja anfangen, also fuhr er den Rechner hoch und gab das Passwort ein. Neben ihm stand eine Kiste voller Datenträger, in die er wahllos hineingriff und eine Diskette einlegte.
    Er fand Aufzeichnungen mit medizinischen Fachbegriffen und Formeln, die sicherlich für Lili interessant waren, mit denen er selbst aber wenig anfangen konnte.
    Eine ganze Weile wühlte er sich durch eine CD, auf der die Finanzen aufgelistet waren. Er pfiff leise, soweit er sehen konnte, mussten sie sich keine Sorgen machen. Dank Sterlings Erbe waren sie mehr als reich. Er streckte seinen Rücken durch, fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Ach Scheiße, was sollte das ganze? Gerade als er aufstehen wollte, fiel sein Blick auf eine Diskette. Sie war unbeschriftet und lugte aus einem Stapel Papiere hervor, den er vorhin zur Seite geschoben hatte. Er nahm sie, betrachtete sie nachdenklich von allen Seiten und legte sie schließlich ein.
    Als auf dem Bildschirm ein neues Fenster aufging, in dem nach einem Passwort gefragt wurde, stöhnte er frustriert auf. Woher, zur Hölle, sollte er das beschissene Passwort wissen?
    »Scheiße Storm, wo bist du, wir brauchen dich hier«, donnerte er laut und wollte das Fenster schließen. Da bemerkte er einen winzigen Fetzen Papier, der zu Boden gefallen war. Das Passwort?
    Einen Versuch war es wert. Seine Finger flogen über die Tastatur. Lange nicht so geschickt wie Storm, aber so viel brachte Rock dann doch zusammen. Der Krieger drückte die Enter Taste und starrte gespannt auf den Bildschirm.
    Bingo. Akte Blood.
    Genau das, was er suchte. Wenige Minuten später saß er einfach nur da und ordnete seine Gedanken.
    Er wusste nicht, was er fühlen sollte. Zu viele widersprüchliche Emotionen stürmten auf ihn ein. Wut, Freude, Trauer. All die Jahre hatte er einen Bruder, einen leiblichen Bruder und dieses Miststück von Dr. Wong, selbst Professor Sterling, hatten es gewusst und unter Verschluss gehalten. Die Krieger waren alle wie Brüder, sie fühlten sich einander verbunden und waren ein perfektes Team.
    Doch Rock hatte einen leiblichen Bruder.
    Inzwischen war Paula schon eifrig in der Küche beschäftigt. Er konnte hören, wie Lili nebenan in das Krankenzimmer ging, um nach Connor zu sehen.
    Das Haus erwachte langsam zum Leben.
    Er wusste nicht, wieviel Zeit vergangen war, seit er diese unglaubliche Entdeckung gemacht hatte. Aber er saß immer noch da, als die Tür aufging und Thorn seinen Kopf hereinsteckte.
    »He Kumpel, Frühstück ist fertig. Wenn du keine Lust auf eine Auseinandersetzung mit Paula hast, dann komm lieber gleich.« Rocks Kopf ruckte hoch und er sah Thorn plötzlich mit
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