Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutsbrueder

Blutsbrueder

Titel: Blutsbrueder
Autoren: Susan B. Hunt
Vom Netzwerk:
völlig anderen Augen an.
    Bruder. Bruder. Bruder ...
    In seinen Gedanken wiederholte sich dieses Wort wieder und wieder.
    »Was ist los mit dir?« Thorn schob die Tür weiter auf und trat ein. Er sah besorgt aus. So abwesend hatte er seinen Kampfgefährten schon lange nicht mehr gesehen. Rock sah aus, als hätte er einen Geist erblickt. Der Krieger mit dem tätowierten Gesicht stand auf und ging auf Thorn zu.
    »Bruder.« Nur dieses eine Wort.
    Dann legte er ihm die Hand auf die Schulter und sah ihn eindringlich an.
    »Was um Himmels willen ist mit dir los?«
    Rocks Stimme drohte zu versagen, er räusperte sich, bevor er antworten konnte. »Du bist mein Bruder. Mein wahrlich leibhaftiger Bruder.«
    »Natürlich bin ich das. He, Kumpel, hast du vielleicht Fieber?« Sorge klang in Thorns Stimme mit.
    »Ich meine ...« Rock holte tief Luft, »... du und ich, wir haben die gleiche Mutter. Wir sind tatsächlich Brüder. Leibliche Brüder.« Jetzt war es an Thorn, sprachlos zu sein.
    »Wie meinst du das? Woher weißt du ...?«
    Rock deutete auf den Bildschirm und beobachtete genau, wie Thorns Gesichtsausdruck sich veränderte, als dieser die Worte las, die ihn vorher selbst so erschüttert hatten.
    Die beiden knallharten Kämpfer empfanden im Moment das Gleiche. Es war wie ein Geschenk, die Tatsache, dass sie wirklich Brüder waren. Und doch mischte sich in die Freude eine gehörige Portion Wut. »Sterling, dieses Arschloch und Wong, die dreckige Schlampe. Sie haben es die ganze Zeit gewusst«, knurrte Thorn leise.
    »Ja. Sie wussten es und haben es nicht für nötig gehalten, es uns zu sagen. Genauso wie sie Storm gelinkt haben. Ihnen war nur wichtig, dass alles nach ihren Vorstellungen lief. Was mit uns ist, hat nie jemanden interessiert.« Verbitterung war in Rocks Stimme zu hören.
    Thorn drehte sich zu seinem Bruder um und umarmte ihn. »Mein Bruder«, murmelte er, »ich habe immer gespürt, dass uns etwas Besonderes verbindet. Aber niemals hätte ich damit gerechnet, dass es eine Blutverbindung zwischen uns gibt.« Rock erwiderte die Umarmung, er wusste genau, was Thorn damit sagen wollte. Auch er war sich immer sicher gewesen, dass es zumindest eine Art Seelenverwandtschaft zwischen ihnen gab.

----

62. Kapitel

    Connor ging es viel besser. Er lebte bereits seit einigen Wochen mit den Kriegern, die ihn aus seinem Kerker befreit hatten. Layla, die ebenfalls gerettet worden war und mit Hope, ihrer kleinen Tochter, hier ein Zuhause gefunden hatte, war ihm sehr ans Herz gewachsen. Genau genommen war die kleine süße Hope ja auch seine Tochter.
    Er war als Zuchthengst missbraucht worden, so wie Layla die Zuchtstute in Chan Kos krankem Spiel war.
    Die beiden waren sich in den letzten Tagen näher gekommen und jeder im Haus freute sich für die kleine, unfreiwillige Familie. Heute war ein großer Einsatz geplant. Endlich hatte Rock nach tagelangen Recherchen herausgefunden, wo der Chinesenboss sich aufhielt. Seine Rachegelüste ließen sich nicht mehr im Zaum halten.
    Die Nachricht, dass er und Thorn leibliche Brüder waren, hatte alle Bewohner des Hauses gleichermaßen überrascht.
    Cara hatte das Gefühlschaos gespürt, das in Thorn tobte, als er von Rock die Neuigkeit erfuhr und war sofort nach unten geeilt. Diese neue intensive Verbindung, die sie und ihr Krieger hatten, war ein sehr genauer Anzeiger der Gefühle und Ängste des jeweils anderen. Lili hatte ihnen erklärt, dass es das Band der Liebenden war. Es war eine ganz besondere Art der Verbundenheit zwischen Mann und Frau.
    Nachdem es anfangs sehr ungewohnt war, empfanden Cara und Thorn es inzwischen als Geschenk.
    Rock war bereits in voller Kampfmontur und steckte sich gerade seine Lieblingswaffen an den Gürtel. Seine Wurfsterne. Sie durften bei keinem Einsatz fehlen.
    Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass heute der entscheidende Tag war. Verdammt würde er sein, wenn Chan Ko ihnen erneut durch die Finger schlüpfte.
    Nach ausgiebigen Nachforschungen hatte er herausgefunden, dass der Chinese in einer seiner zahlreichen Immobilien untergetaucht war. Er leckte seine Wunden. Inzwischen waren schon zwei seiner klinischen Einrichtungen von den Brüdern aufgespürt worden. Die moderne Klinik war wohl der größte Verlust für ihn. Storm hatte sie dem Erdboden gleichgemacht.
    »Storm, Kumpel. Wo bist du, verdammt?«
    Zornig ballte Rock die Hände zu Fäusten. Er war wütend auf Blondie. Warum zum Teufel war er einfach verschwunden. Jeder verstand, dass die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher