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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)
Autoren: Kim Harrison
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mein Wissen die MegPaG und die Inderlander überwacht.« Er verschränkte die Arme und sah sich in dem reparierten Café um. »Ich frage mich, wer sie finanziert. Ich hätte da ein paar Spielzeuge, an denen sie vielleicht interessiert sein könnten.«
    Ich schnaubte und legte entspannt die Arme auf den Tisch, im vollkommenen Kontrast zu seiner aufrechten Haltung. »Sie haben gerade versucht, dein Gedächtnis zu löschen, und du willst ihnen was verkaufen?«
    Er zuckte mit den Achseln und sah mich verlegen an. »Ich muss kurz telefonieren.«
    Ich biss mir auf die Lippe, während sich die tiefe Entspannung in mir ausbreitete, die auf einen Adrenalinstoß folgte. Ich wollte nicht, dass es schon endete. Wir hatten die MegPaG erwischt, die Männer-die-hier-nichts-zu-suchen-hatten überlebt, und auf dem Tresen wartete mein Kaffee auf mich. »Kann das nicht noch ein bisschen warten? Ich muss erst mal zu Atem kommen«, meinte ich. Er sah mich an.
    »Sicher.« Sein Blick glitt zur Kuchenvitrine und er legte den Kopf schräg. »Wie wäre es mit einem Stück Kirschkuchen zum Kaffee? Bösewichte zu erledigen macht mich hungrig.«
    »Perfekt«, sagte ich und stand auf. Kuchen? Trent mag Kirschkuchen? Das musste ich mir merken.
    »Du bist eingeladen«, sagte Trent. Ich zögerte, während er die Hand in die Hosentasche schob. Dann stockte ihm der Atem und er blinzelte zu mir auf. »Ähm, ich habe meinen Geldbeutel nicht dabei«, gestand er, und ich lachte.
    »Ist in Ordnung, Daddy Warbucks«, sagte ich und schlenderte glücklich und zufrieden zum Tresen.

28

    Mit schnellen Schritten eilte ich durch die kalte Abenddämmerung auf die KFZ-Behörde zu. Sie würden jeden Moment schließen, aber wenn ich es noch durch die Tür schaffte, bevor sie abschlossen, würde ich mit einem altmodischen Sit-in auf einen dauerhaften Führerschein drängen; der, den Nina mir besorgt hatte, lief bald wieder ab. Ich versuchte es schon die ganze Woche. Ich hätte Nina ja um Hilfe gebeten, aber sie war für eine ganze Weile krankgeschrieben. Es ging ihr nicht sonderlich gut, aber Ivy bewirkte etwas. Es schien schwer zu sein, sich daran zu gewöhnen, plötzlich keinen toten Vampir mehr in sich zu haben. Wie der Entzug nach einem langen Drogentrip.
    Jemand trat aus dem langweiligen Gebäude. Ich lief die letzten paar Schritte, streckte die Hand nach der Tür aus und verpasste sie. Der Mann, der sich gerade den Mantel zuknöpfte, sah auf, dann glitt sein Blick über meine Schulter und seine Augen wurden groß. Im Glas der Tür spiegelten sich ein rötliches, breites Gesicht, ein grüner Jägerhut und ein verschlagenes Grinsen.
    »Al!«, schrie ich und wirbelte mit klopfendem Herzen herum. Mir war nicht klar gewesen, dass die Sonne schon hinter dem Horizont verschwunden war. »Was tust du hier? Ich muss da rein, bevor sie zumachen. Wir treffen uns in zwanzig Minuten im Garten.«
    »Zwanzig Minuten?«, höhnte der Dämon und spähte über meine Schulter zu der Schlange, die immer noch bis fast zur Tür reichte. »Eher unwahrscheinlich. Lass es mich mal versuchen«, meinte er verdrießlich. »Angestellte des öffentlichen Dienstes können nur die abartigsten Dämonen verängstigen, und du, Krätzihexi, bist einfach nicht gemein genug.«
    Er griff um mich herum nach der Türklinke, aber ich legte eine Hand auf seine Brust. »Nein. Ich versuche, ein Teil der Gesellschaft zu sein, und nicht aus Angst meinen Willen zu bekommen.«
    Überrascht sah er auf meine Hand hinunter. Trents Ring glänzte immer noch an meinem Finger. Hinter mir hörte ich, wie die Tür mit einem Klicken verschlossen wurde, und sackte in mich zusammen. Verdammt …
    Al lächelte mich fröhlich an und griff nach meiner Hand, aber ich trat zurück. »Ist doch egal«, sagte er sorglos und schwang seinen Gehstock, während er meinen Arm in seinen zog und mich zurück zum Parkplatz geleitete. Es war kalt genug für Schnee. Ich stopfte meine freie Hand deprimiert in meine Jackentasche, während Al unbeschwert mit Gehstock und Hut neben mir her schlenderte. In dem Monat seit der Gefangennahme der MegPaG hatte sich nicht viel verändert, allerdings erinnerten sich auch nur sehr wenige Leute daran, dass die MegPaG für die Morde verantwortlich gewesen war.
    »Außerdem haben wir gar keine Zeit, dich üben zu lassen, wie man Angestellte des öffentlichen Dienstes verängstigt«, sagte er, während wir zwischen den Autos hindurchwanderten. »Ich will, dass du diesen Fluch ausprobierst. Den wunderbar
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