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Blutnebel

Blutnebel

Titel: Blutnebel
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Jeans, bugsierte sie in eine enge Nische und knallte ein Extrabesteck und eine Speisekarte vor Ramsey auf den Tisch. »Was darf’s denn sein, Herzchen? Das Übliche?« Ramsey musste nicht lange überlegen, um zu erraten, dass die Frau weder sie noch Powell meinte.
    »Ein Steak und ein Bier«, sagte Matthews und schenkte ihr ein lässiges Lächeln. »Sie kennen meine Gelüste ja schon.«
    Sie zwinkerte ihm mit einem blau verkrusteten Augenlid lasziv zu. Offenbar trug sie ihr Make-up mit der Maurerkelle auf. »Ich weiß, dass Sie Ihr Bier kalt und Ihr Steak heiß mögen, aber wie mögen Sie Ihre Frauen?«
    »Scharf.«
    Während die beiden lachten, tat Ramsey es Powell nach, indem sie die Speisekarte aufschlug und den Wortwechsel zwischen Matthews und der Kellnerin ignorierte. Die Hauptgerichte beschränkten sich weitgehend auf Steaks und Kartoffeln, was Ramsey im Moment ganz recht war. Als sich die Bedienung schließlich von Matthews abwandte, bestellte sie ihr Essen. »Ein Rib-Eye-Steak, medium gebraten, eine Baked Potato und zum Trinken nur Wasser.«
    Powell schlug geräuschvoll die Karte zu. »Gegrillte Hähnchenbrust, Reis und ein Glas fettarme Milch.«
    »Ward hat Magengeschwüre«, vertraute Matthews Ramsey an, während die Kellnerin mit übertriebenem Hüftschwung davonstolzierte. »Er darf nur leichte Sachen essen.«
    »Die hab ich daher, dass ich junge Draufgänger wie dich aus Schwierigkeiten raushalte«, erwiderte Powell missmutig und rieb sich den Bauch, als hätte er Schmerzen. »Die Ernährungsvorschriften, die sie mir aufgezwungen haben, können wirklich jedem den Appetit versauen.«
    »Das glaub ich.« Ein vertrauter Blondschopf ein paar Tische weiter lenkte Ramsey schlagartig von dem Gespräch ab. Auch ihr Appetit schwand rapide, als sie Stryker nun schon zum zweiten Mal an diesem Tag sah.
    Ihre Reaktion auf ihn war nicht ganz objektiv. Dass ihr das bewusst war, machte sie nicht weniger heftig. Und sie konnte sich auch nicht zu einem freundlichen Tonfall durchringen, als er aufstand und zu ihr herüberkam.
    »’n Abend.« Obwohl er den Gruß an den ganzen Tisch gerichtet hatte, ruhte sein Blick auf Ramsey. »Nette Überraschung, Sie wiederzusehen, Ms Clark.«
    Sie spürte die Blicke der beiden Agenten auf sich, doch sie verzichtete trotzdem darauf, ihnen Stryker vorzustellen. »Stryker. Seltsamer Ort für die Geisterjagd.«
    »Man kann nie wissen.« Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. Für ihren Geschmack war er eindeutig zu ungeniert. »Immerhin steht hier der alte Gil in der Küche. Das könnte eine direkte Verbindung ins Jenseits sein.« Er ging um den Tisch herum, bis er hinter ihr stand, und zog ihren Stuhl zurück. »Darf ich sie mir kurz ausborgen, Leute? Ich schwöre, ich bringe sie heil wieder.«
    Statt zu der nötigen Erklärung anzusetzen, die ihr die fragenden Blicke der beiden Männer abverlangten, biss Ramsey die Zähne zusammen und stand auf. »Entschuldigen Sie mich bitte, ja?« Doch als Stryker sie am Ellbogen fasste, um sie an seinen Tisch zu geleiten, schüttelte sie seine Berührung ab.
    »Ich lasse mich nicht gern herumkommandieren.« Da sah sie auf einmal die Frau an dem Tisch, von dem er gekommen war. Die Frau, auf die er sie jetzt zusteuerte. »Wer ist das?«
    »Leanne Layton. Sie ist ein richtig nettes Mädchen, also seien Sie bloß nicht gemein zu ihr. Sie will Sie kennenlernen.«
    Sie warf ihm einen missbilligenden Blick zu. »Ich bin nicht gemein.«
    Sein Lächeln wurde breiter. »Sind Sie schon. Richtig giftig sogar. Natürlich würden das manche Männer reizvoll finden.«
    Sie schnaubte. »Als ob mich das kümmern würde, wenn … Hallo.« Sie musste den Rest ihrer Bemerkung hinunterschlucken, da die Frau sie bereits anlächelte.
    »Dev, du alter Rüpel. Ich wollte doch nicht, dass du sie von ihren Begleitern wegholst.« Leanne Layton lächelte Ramsey fröhlich an. »Meine Schuld. Ich wollte wissen, wer Sie sind, und Dev hat behauptet, er kennt Sie. Und kaum hab ich ihm gesagt, dass ich gern mal mit Ihnen reden möchte, da saust er schon los und lotst Sie hier rüber.«
    »Ich dachte, Ramsey würde sich dafür interessieren, von dir etwas über die lokale Legende zu hören.« Er zog einen freien Stuhl heraus und drückte Ramsey mit einer Hand darauf nieder.
    Sie warf ihm einen Mörderblick zu, der regelrecht an ihm abzugleiten schien. »Eigentlich …«
    Er bückte sich, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. »Öffnen Sie mal ein wenig Ihren Geist, Ms Clark. Ich
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