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Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Titel: Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)
Autoren: Karin Hagemann
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wieder ins Polizeipräsidium zurück. Als sie gerade ihr Büro betreten wollten, trat Johanna auf Paula zu. „Paula, wie schön dich zu sehen.“ Sie blickte Paula lange und gerade in die Augen, als ob sie Paulas Seele ergründen wollte. Spontan nahm sie Paula in den Arm, drückte sie an sich, nur ganz kurz. Paula erstarrte, woraufhin Johanna sie augenblicklich wieder los ließ. Paula hatte das Gefühl, als ob sie sich die Berührung nur eingebildet hätte. Doch es war für Paula zu spät. Sie nahm Johannas Geruch immer noch wahr und hatte das Gefühl, Johannas Arme immer noch um sich zu spüren. Diese eine winzige Berührung löste etwas in ihrem Körper aus. Sie bemerkte ein Kribbeln, das ihren ganzen Körper durchzog. Sie lebte. Eine nervöse Unruhe, die sie kaum beschreiben konnte, breitete sich in ihrem Körper aus. Ein Gefühl, das sie sehr lange nicht mehr gespürt hatte: Verlangen. Sie begehrte diese Frau, wie sie es nicht mehr für möglich gehalten hatte. Unwillkürlich entzog sie sich Johannas Nähe und schritt einen Schritt zurück, konnte aber zugleich ihren Blick nicht von ihr wenden.
„Ich hoffe, es geht dir soweit gut? Ich freue mich wirklich, dass wir wieder ein Team sind“, setzte Johanna nun nach. An Max gewandt fragte sie: „Kann ich euch bei dem neuen Fall unterstützen? Gibt es etwas, das ich tun kann?“
Max war die Spannung zwischen den zwei Frauen nicht entgangen, daher räusperte er sich ein wenig und sagte: „Ja, in der Tat. Es wäre sehr hilfreich, wenn du uns sämtliche Informationen zu dem toten Mädchen zusammenstellen könntest. Bisher wissen wir nur, dass sie 16 Jahre alt ist und Kate Dreyer heißt.“ Mit einem Nicken drehte sich Johanna um, warf Paula einen letzten Blick zu und verließ das Büro.
    Paula nahm benommen an ihrem Schreibtisch Platz, unfähig ihre Gefühle zu beschreiben und richtig einzuordnen. Ihr gegenüber legte Max seine Füße auf den Schreibtisch und begann laut die nächsten Schritte aufzuteilen. Dabei drehte er unaufhörlich seinen Kugelschreiber in seiner Hand. „Also, wir müssen im ersten Schritt zu den Eltern fahren. Das gehen wir sofort an, sobald Johanna die Fakten für uns zusammengefasst hat. Anschließend sollten wir uns um die Freunde der Toten kümmern, vielleicht fährst du zur Schule des Mädchens, ich übernehme den Sportverein oder Musikschule oder was auch immer das Mädchen in ihrer Freizeit unternommen hat. Das erfahren wir sicherlich von den Eltern. Morgen früh sind wir dann schon ein ordentliches Stück weiter, hoffe ich zumindest. Der Autopsiebericht müsste dann ja auch schon vorliegen. Was meinst du?“, aufmerksam sah er Paula über den Schreibtisch hinweg an.
Diese nickte langsam. „Manche Dinge ändern sich nie, oder?“, erwiderte sie, indem sie auf Max Füße auf dem Schreibtisch wies. Max grinste sie frech an. Das war Paula wie er sie kannte und mochte. Nach einem Moment der Stille fuhr Paula fort. „Dein Plan ist gut. So machen wir es. Sobald wir die ersten Informationen zu dem Mädchen haben, machen wir uns auf den Weg.“ Bei diesen Worten fiel Paulas Blick auf das gerahmte Foto von Fynn, das ihre Schwester von ihm an seinem ersten Kindergartentag gemacht hatte. Als er noch glücklich war. Als ich noch glücklich war, ging es ihr durch den Kopf. Seit diesem Tag stand das Bild hier auf ihrem Schreibtisch. Sie nahm das Bild in die Hand, augenblicklich schossen ihr Tränen in den Augen. Sie schluckte schwer und drückte das Bild einmal kurz an sich. Dann ließ sie den Rahmen mit Bild in den Abfalleimer gleiten. Sie musste vergessen, sie musste abschließen. Andernfalls würde sie ihr eigenes Leben nie wieder zurückbekommen.

Kapitel 6
    Sie ist weg. Er hatte es tatsächlich getan. Das hatte sie ihm nicht zugetraut. Er war sonst so schwach. Er war gar kein richtiger Mann. Doch dieses Mal hatte er gezeigt, dass er auch anders konnte. Jetzt hatte er natürlich totale Panik, war kaum zu beruhigen. Vielleicht hätte sie es doch besser selber machen sollen. Aber er musste es tun, eigenhändig. Nur so konnte er alles wieder gut machen. Dieser Schwächling. Und sie hatte ihn in der Hand. Er würde alles für sie tun. Alles. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Heute war ein guter Tag. Ein perfekter Tag. Sie hatte so gute Laune, wie schon lange nicht mehr. Sie fühlte sich seltsam befreit und beschwingt.

Kapitel 7
    Johanna hatte die wichtigsten Daten zu dem ermordeten Mädchen zusammengefasst: Kate Dreyer war 16 Jahre alt, lebte zu
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