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Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Titel: Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)
Autoren: Karin Hagemann
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ausgetrocknet gewesen und sie hatte am ganzen Körper Verbrennungen davon getragen. Viel länger hätte ihr Herz die Hitze nicht mehr ausgehalten. Sie hob ihren Blick und schaute auf den Herzmonitor. Inzwischen schlug ihr Herz wieder im normalen Rhythmus. Einige Takte verfolgte sie die Linien auf dem Monitor, bevor sie wieder aus dem Fenster starrte. Die Sonne schien draußen. Der Sommer lag in der Luft. Es sah nach Leichtigkeit, Freude, Liebe und Zweisamkeit aus. Etwas ganz besonderes war zu spüren, ein Gefühl, das nur ein anstehender Sommer auszulösen vermochte. Doch in Paula wollte sich kein gutes Gefühl ausbreiten. Max hatte geweint, sie hatte es gesehen. Er hatte an ihrem Bett gesessen und geweint und alles, was er zu ihr gesagt hatte war „Ich habe gedacht, ich hätte dich verloren.“ Dann war er gegangen. Anne war gekommen. Paula hatte Angst in ihrem Blick gesehen. Und Sorge. Und noch etwas. Unbehagen? Distanz? Unsicherheit? Sie hatten kaum gesprochen. Paula war das recht gewesen, sie wusste nicht, was sie zu Anne hätte sagen sollen. Und Johanna war gekommen. Sie hatte Paulas Hand gehalten, nur ganz kurz, doch es fühlte sich seltsam vertraut und gut an. Aber zugleich auch ungewohnt, verboten und fremd. Dann dachte Paula an Marie. Was war nur mit ihr passiert? Ein Kollege hatte ihr kurz die ganze Situation geschildert, sie konnte es nicht glauben. Nun war sie tot. Paula hatte nicht einmal die Chance, sie persönlich zu befragen. Zu verstehen. Es klopfte. Paula hob den Blick und Max trat ein. Er schaute sie fragend an und Paula nickte ihm zu.
„Es tut gut, dich zu sehen“, Max zog sich einen Stuhl heran und setzte sich an Paulas Seite. Er lächelte, aber sein Lächeln sah seltsam traurig aus, es erreichte nicht seine Augen.
„Du sieht aber gar nicht so aus, als ob es dir gut geht“, erwiderte Paula.
„Das täuscht. Die ganze Situation ist ziemlich aus dem Ruder gelaufen. Freyberg will alles bis ins kleinste Detail untersuchen lassen. Warum du mit einer Mörderin unterwegs warst. Warum Peters angegriffen wurde, warum die Kollegen erst so spät zur Hilfe im Keller waren. Du kennst das ja. Erschwerend kommt hinzu, dass Marie Krenz tot ist und uns keine Antworten mehr geben kann. Sie litt übrigens wirklich an einer schweren schizoiden Störung. Sie war deswegen in ihrer Jugend schon einmal in Behandlung. Vielleicht war der Tod ihres Sohnes zu viel, danach auch noch ihre Tochter und ihr Lebensgefährte. Allerdings sind mir das auch ein paar Zufälle zu viel. Marie Krenz wird uns wohl noch einige Zeit beschäftigen. Wer weiß, was wir bei ihr im Haus noch alles finden. Aber alle Fragen werden wir vermutlich leider nie beantwortet bekommen.“ Er dachte darüber nach, dass es nur durch verschiedene Zufälle gelungen war, Paula zu retten. Hätte Johanna nicht zufällig erwähnt, dass sie Paulas Aufenthaltsort wusste, würde er jetzt nicht neben Paula sitzen können. Johannas Worte klangen in seinem Kopf. „Vielleicht bin ich Paula im Moment näher als Anne.“ Max sah Paula in die Augen. Eine unausgesprochene Frage lag in seinem Blick. Doch Max war unfähig diese auszusprechen. Stattdessen sagte er leise. „Ich brauche dich, sieh zu, dass du schnell wieder auf die Beine kommst.“ Max erhob sich, drehte sich noch einmal zu Paula um und lächelte sie mit einem unergründlichen Blick an.
     

Danksagung:
     
    Mein größter Dank geht an N. – für alles.
    M., A., P. und insbesondere A. möchte ich für das intensive Korrektur lesen sowie die guten Hinweise danken.
     
     
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