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Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Titel: Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)
Autoren: Karin Hagemann
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entfernt stehen. Ihr Hals war seltsam verdreht, Blut strömte aus einer Wunde am Kopf. Ihre Augen blickten starr ohne jegliche Regung in seine Richtung. Max schluckte, er konnte seinen Blick nicht abwenden. Sein Mund war trocken, langsam näherte er sich. Er hatte das Gefühl, als Außenstehender eine Filmszene zu betreten. Langsam, Schritt für Schritt, ging er auf die Frau zu, die vor ihm lag. Am Boden konnte er die Blutlache erkennen, langsam rann das Blut in seine Richtung. Er blieb stehen. Er konnte den metallischen Geruch wahrnehmen, der in der Luft lag. Sein Kopf war völlig leer, er konnte immer wieder nur ihren Namen wiederholen. Nichts anderes hatte Platz in seinen Gedanken. Er war zu spät. Dieses Mal hatte er es nicht rechtzeitig geschafft. Die letzte Chance hatte er vertan. Er würde sich das nie verzeihen. Er hatte Paula nicht retten können. Er spürte, wie jegliches Leben aus ihr wich. Er kniete sich neben die Frau, die ihm so wichtig war und die er nicht hatte retten können. Sein Blick fiel auf seine Schuhe, die nun inmitten einer Blutlache standen. In ihrem Blut. Max ergriff Paulas Hand, umschloss mit seiner Hand ihre eiskalten Finger. Kein Leben war mehr in ihr. Max hatte das Gefühl, als ob sich eine eiskalte Hand um sein Herz legte und jegliches Gefühl erstarren ließ. Er war unfähig das Geschehene zu akzeptieren. Er war unfähig zu glauben, dass dieses jetzt und hier das Ende von allem war. Das alles so, auf diese Weise enden würde. Er ließ seine Hand langsam durch die kurzen schwarzen Haare fahren. Streichelte Paulas Schläfe, fuhr langsam die blutige Stirn mit einem Finger entlang. Noch einmal rief er leise „Paula“. Dieses Mal klang es eher wie ein Abschied. Immer noch hielt Max Paulas Hand in seiner, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Er versuchte diese abzuschütteln, er wollte alleine sein, alleine mit Paula, alleine mit seinem Schmerz. Doch die Hand ließ sich nicht abschütteln, von weit her hörte er, wie jemand seinen Namen rief. „Max, Max, hey!“ Nun rüttelte jemand an seiner Schulter, heftiger dieses Mal. „Max wach‘ auf, wir sind gleich da, dort drüben liegt die Hütte, in der Paula angeblich ist.”
    Die drei Polizeiautos stoppten hintereinander. Durch die Bäume hindurch konnte man trotz Dämmerung die Grundrisse des Hauses erkennen. Das Haus lag komplett im Dunkeln, es sah unbewohnt und unberührt aus. Lautlos näherten sich die Polizeibeamten rund um Max dem Haus. Sie suchten hinter den Bäumen Deckung, bis sie nahe genug am Haus waren, um sich ein genaues Bild davon machen zu können.
„Zwei von uns gehen nach hinten, einer links herum, einer rechts herum und zwei gehen mit mir vorne durch den Vordereingang, okay?“, Max schaute kurz in die Runde seiner Kollegen und versicherte sich, dass alle genau wussten, was zu tun war. „Wir können überhaupt nicht einschätzen, was im Haus vor sich geht, ob Paula alleine ist, ob Paula überhaupt da drinnen ist, ob vielleicht viel mehr Menschen im Haus sind, also bitte absolute Vorsicht walten lassen.“ Erneut blickte Max einmal in jedes Gesicht, nickte und rief leise „los“ Dann rannte er schnell zur Vordertür.
    Marie dachte an Tom. Und an Lara. Alles hätte so perfekt sein können. Aber irgendjemand verhinderte jedes Mal, dass es auch bei ihr endlich einmal gut lief. Dieses Mal warst du es, du blöde Schlampe, dachte sie und starrte voller Hass die Tür an, vor der sie nun seit gut einer Stunde saß. Sie sprang auf und hämmerte mit der Faust gegen die Tür. „Elendes Miststück“, schrie sie dabei gegen die Tür. Sehr lange würde es nicht mehr dauern, sie gab Paula noch gut eine halbe Stunde, dann war es geschafft. Und sie konnte erneut von vorne anfangen. Sie setzte sich wieder und versuchte sich zu beruhigen, die Babysocke in ihrer Hand. Inzwischen war es dunkel geworden. Doch Marie brauchte kein Licht. Gedankenverloren dachte sie an Jan. Es hätte ihr Kind sein müssen. Dann wäre alles richtig gewesen, ihr Kind. Ihre zweite Chance. Plötzlich hörte sie ein Knarren über sich. Augenblicklich setzte sie sich gerade auf und horchte. Jedes ungewöhnliche Geräusch in dieser Einsamkeit fiel direkt auf. Doch so sehr sie sich anstrengte, sie konnte nichts hören. Hatte sie sich das Knarren nur eigebildet? Leise stand Marie auf und nahm das Messer, das neben ihr auf der Bank lag, in die Hand. Dann bewegte sie sich ganz langsam zur Treppe, die nach oben führte, blieb erneut stehen und horchte in die
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