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Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Titel: Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)
Autoren: Karin Hagemann
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Zimmer eines Erwachsenen. An den Wänden hingen Poster von diversen Popbands. Ansonsten war auf den ersten Blick nichts Auffälliges zu erkennen: ein Schreibtisch, ein Bett, ein Kleiderschrank, eine gemütliche Sitzecke, diverse Bücher und ein Laptop.
Während Paula die Schubladen aufzog und sich einige Papiere anschaute, wandte sich Max an den Vater, der vor der Tür wartete: „Gleich wird die Spurensicherung das Zimmer noch einmal intensiv durchsuchen. Diese wird auch den Laptop mitnehmen. Hatte Ihre Tochter ein Handy? Das müssen wir auch untersuchen. Vielleicht finden wir darauf wichtige Hinweise.“ Der Vater nickte wieder. Ihm schien alles egal zu sein. „Sie hatte ein Handy, ich weiß aber nicht, wo es jetzt ist.“
Max schaute Paula fragend an. Diese schüttelte den Kopf. Insgesamt konnte sie auf den ersten Blick keine verdächtigen Spuren erkennen oder etwas, das für ihre Ermittlungen hilfreich sein könnte. Sie setzte sich noch einmal an den Schreibtisch des Mädchens, blätterte durch ein paar Schulbücher: Französisch, Mathe, Englisch. Nichts Besonderes. Als sie sich erheben wollte, fühlte Paula unter dem Schreibtisch mit dem Knie einen Widerstand. Dieser war am äußersten Ende der Schreibtischunterseite befestigt. Paula kniete sich unter den Schreibtisch und befühlte die Stelle. Sie warf Max einen Blick zu und rief: „Komm her, das musst du dir anschauen.“

Kapitel 8
    Unruhig lief er auf und ab. Immer wieder schaute er auf seine Hände hinab. Seine Adern stachen blau aus der Haut hervor. Mit dem Zeigefinger fuhr er die Adern langsam nach. Dann drehte er beide Hände um und suchte nach irgendeinem Zeichen, die seine Schuld hinterlassen hatte. Was hatten diese Hände getan? Was hatte er getan? Er setzte sich auf die Kante seines Bettes und vergrub sein Gesicht in seiner Armbeuge. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Er schluckte. Er musste es tun, er hatte keine andere Wahl. Was sollte er jetzt bloß tun? Weiterleben wie bisher? So tun, als ob nichts geschehen wäre? Er schüttelte ungläubig den Kopf. Nie in seinem Leben hätte er gedacht, dass er zu so etwas fähig wäre. Niemals. Er war kein Mörder, nein.
Er stand auf, nahm sein Portemonnaie zur Hand und holte ihr Foto heraus. Er starrte eine Weile gedankenverloren auf das Foto in seiner Hand. „Ich liebe dich“, sagte er. Dann hob er die Plastiktüte auf, die in einer Ecke des Zimmers lag und drückte diese an sich. Erneut liefen ihm Tränen über das Gesicht. „Keine Spuren, alles muss weg, was mich mit ihr verbindet“, sagte er sich. Mit der Tüte in der Hand rannte er aus dem Zimmer.

Kapitel 9
    Paula und Max hatten mit Eintreffen der Spurensicherung das Haus der Familie Dreyer verlassen und saßen nun im Auto, um die nächsten Schritte zu besprechen.
„Wer weiß, was die Kollegen im Haus noch alles vorfinden. 1.000 € im Zimmer einer 16Jährigen versteckt, finde ich schon erstaunlich“, begann Paula das Gespräch.
„Das kann ich mir auch nicht erklären. Woher kann sie das Geld haben? Und wozu bewahrt sie das ganze Geld in ihrem Zimmer, versteckt unter ihrem Schreibtisch auf? Das werden wir nicht ganz so schnell herausbekommen. Vor morgen Vormittag werden wir von den Kollegen“, er nickte zum Haus, „hier sicherlich keine neuen Informationen erhalten. Auch von der Autopsie werden wir erst morgen den Bericht einsehen können.“
„Meinst du, dass der Vater gelogen hat, und doch etwas von dem Geld wusste?“, überlegte Paula.
Max schüttelte den Kopf. „Nein, das glaube ich nicht. Er wirkte ehrlich überrascht. Welchen Eindruck hast du denn überhaupt von der Familie?“
Paula überlegte: „Sie sind sehr reich und lassen ihren Kindern viele Freiheiten. Den Kindern wird es dort schon gut ergangen sein. Die Eltern scheinen wenig Stress gemacht zu haben. Ich glaube nicht, dass die Eltern überhaupt viel von Kates Leben wussten. Solange alles rund lief, gab es ja auch keinen Grund für die Eltern nachzufragen und Interesse am Leben der Tochter zu zeigen. Sie scheinen mir sehr auf das eigene Leben konzentriert zu sein. Verstehe mich nicht falsch, ich glaube, dass sie ihre Kinder lieben. Und den Kindern wird es auch an nichts mangeln. Aber jeder macht dort sein eigenes Ding, die Eltern, die Tochter und der Sohn. Und die Mutter war eigentlich gar nicht ansprechbar. Sie kann ich bisher überhaupt nicht einschätzen.“
Max schaute zu Paula hinüber und steckte den Schlüssel ins Zündschloss. „Ja, über die Mutter können wir im
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