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Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Titel: Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)
Autoren: Karin Hagemann
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Tür ab. Sie widerstand dem Impuls sich umzudrehen und alles zu verschließen. „Schnell, wir müssen los. Es gibt Arbeit. Ein junges Mädchen wurde heute Nacht im Dreieichen Wald erstochen.“

Kapitel 5
    Auf dem Weg zum Tatort sprachen Paula und Max kaum ein Wort miteinander. Beide hingen den eigenen Gedanken nach. Paula dachte daran, dass dies ihr erster Fall seit jenem Abend war, der ihr ganzes Leben verändert hatte. Obwohl ihr Leben zuvor schon durch Fynns Tod komplett aus den Fugen geraten war, hatte der eine Abend alles verändert. War sie in der Lage, neutral und sachlich einen neuen Fall zu übernehmen?, fragte sie sich selbst. Von weitem sahen sie schon das abgesperrte Waldstück. Max stellte Paula und sich den anwesenden Polizisten vor. „Max Dörner, das ist meine Kollegin Paula Franz. Bitte informieren Sie uns kurz und knapp über die wichtigsten Details.“
Paula sah sich unsicher um, sie hatte das Gefühl, dass sämtliche Kollegen über sie und ihre Situation Bescheid wussten und sie kritisch musterten. Doch niemand sagte ein Wort. Der junge Polizist, den Max angesprochen hatte, fasste die wichtigsten Informationen schnell zusammen: „Bei dem ermordeten Mädchen handelt es sich um die 16jährige Kate Dreyer. Sie wurde von vorne angegriffen und offenkundig durch mehrere Stichwunden getötet“, damit wies er kurz nach unten auf die vor ihm liegende Leiche. „Das Mädchen ist heute Morgen von der jungen Frau dort drüben gefunden worden, als sie auf dem Weg zur Arbeit war.“ Mit diesen Worten wandte er sich an eine Frau, die etwas abseits wartete und ihnen nun unsicher zunickte. In diesem Moment trat der Gerichtsmediziner zu Paula und Max. Paula war froh, dass es mit Carsten Jahnke ein alter Bekannter war. Vorsichtig fasste er Paula an den Arm, „Paula, schön, dass du wieder dabei bist. Willkommen zurück“, er wirkte ehrlich erfreut. Paula nickte ihm zu. Er war der einzige vor Ort, der überhaupt etwas zu ihr sagte. „Gebt mir noch 15 Minuten, dann habe ich meine Arbeit hier am Tatort abgeschlossen“, fuhr Jahnke fort. Der Gerichtsmediziner nahm seine Arbeit wieder auf, während Paula und Max sich kurz mit der Frau unterhielten, die Kate Dreyer gefunden hatte. Allerdings brachte das Gespräch keine zusätzlichen Informationen. Nach einer halben Stunde war die Leiche bereit, um in die Gerichtsmedizin zur Autopsie überführt zu werden. An Paula gewandt fasste Carsten Jahnke seine ersten Erkenntnisse zusammen: „Der Todeszeitpunkt ist vermutlich 01.00 Uhr heute Nacht, plus, minus zwei Stunden. Das Mädchen ist mit einem spitzen, länglichen, scharfen Gegenstand erstochen worden. Die fünf Stichwunden, in der Herzgegend und im Unterleib, wurden jeweils von oben rechts nach links ausgeführt, d.h. wir können von einem Rechtshänder ausgehen, sehr gezielt. Ich schätze, dass ihr Tod recht schnell eingetreten ist. Ansonsten ist das Mädchen unversehrt, zumindest sind keine weiteren Verletzungen oder Wunden offenkundig zu erkennen. Mehr kann ich zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht sagen, sondern - wie immer - erst nach der Autopsie. Ich denke, das wird dann morgen Vormittag der Fall sein.“ Damit verabschiedete sich der Gerichtsmediziner.
Paula und Max blieben noch kurze Zeit am Tatort und verfolgten die Arbeit der Spurensicherung. Max erkundigte sich, ob die Tatwaffe am Tatort gefunden worden war. Dies war nicht der Fall, es wurden auch keine weiteren Spuren gefunden, mit Ausnahme von einigen frischen Fußabdrücken. Paula war recht schweigsam. Max fragte sich, ob Paula ihre Arbeit vielleicht doch zu früh wieder aufgenommen hatte. Er schaute auf den Boden und fragte etwas verlegen: „Ist das okay für dich? Wenn dieser Fall zu viele Erinnerungen hervorruft oder du dich nicht gut dabei fühlst, dann übernehme ich das. Du kannst dich um den vermeintlichen Giftmord im Seniorenheim kümmern. Ein wirklich spannender Fall.“ Er ließ die Worte ausklingen und suchte Paulas Blick.
Diese stieß ihren Ellenbogen in Max Seite und schmunzelte. „Nein, Senioren sind doch eher dein Metier, wer von uns beiden geht denn schon stark aufs Rentenalter zu, hm? Ich möchte dir nicht in deine aktuellen Ermittlungen hineinpfuschen. Ich bleibe hier bei diesem Fall. Es wird gehen. Wir machen uns gemeinsam an die Arbeit. Lass uns zurück ins Büro fahren und die nächsten Schritte besprechen.“ Paula wirkte auf einmal ganz gelassen. Sie wusste, sie würde es schaffen.
    Kurze Zeit später kehrten Paula und Max
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