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Blutige Verfuehrung 6

Blutige Verfuehrung 6

Titel: Blutige Verfuehrung 6
Autoren: Ina Cult
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fremde Gesichter sahen mir entgegen. In der Mitte des Saales führte ein breiter Gang mit einem roten Teppich bis zum Ende des Raumes. Ganz am Ende dieses Läufers stand auf einem Podest eine Art Altar, der mit großen Blumenbouquets geschmückt war. Mein Vater hielt meinen Arm und ich schritt mit ihm zusammen über den Teppich bis zum Altar. Dort brannten Kerzen und eine silberne Schale mit einem kleinen Kissen, das die Ringe trug, stand auf der einen Seite. Auf der anderen Seite lag die dicke Familienchronik, die den Vertrag enthielt, den ich zusammen mit Alfonso unterzeichnen sollte. Diese Dinge nahm ich überdeutlich war. Mein Vater führte mich zu einer Bank, auf der Alfonso saß und mir erwartungsvoll entgegensah. Mein Vater sagte:
    "Setz dich bitte neben Alfonso, dann können wir mit der Zeremonie beginnen."
    Alfonso erhob sich und küsste mir galant die Hand, bevor wir uns zusammen wieder niederließen. Ich war unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. In meinem Kopf hämmerte es und der Wunsch, wieder aufzustehen und davonzulaufen war so stark, dass ich nur mit Mühe den Worten meines Vaters folgen konnte, der begonnen hatte, eine kleine Ansprache zu halten. Er sagte irgendetwas von ewigen Versprechen, Verbundenheit der beiden Clans und Besiegelung eines Bündnisses, das beide Clans in der Zukunft die Geschicke Gradaras vorteilhaft führen würde. Doch das war nur ein kleiner Teil seiner Ausführungen. Dann nannte er viele Namen der Familienangehörigen, die künftig neue Ämter bekleiden sollten, um die Macht der Clans weiter zu steigern. Zustimmendes Raunen war aus den Reihen der Gäste zu hören. Schließlich kehrte mein Vater wieder zum eigentlichen Zweck seines Auftritts zurück und wandte sich an mich und an Alfonso. Ich war in Gedanken abgeschweift und erst als Alfonso nach meiner Hand griff und sagte:
    "Meine liebe Lucia, wir sollten jetzt nach vorne gehen, stand ich wie in Trance auf und wir gingen zusammen zum Altaraufbau. Mein Vater dirigierte mich an seine rechte und Alfonso an seine linke Seite, so dass wir uns gegenüber standen. Dann erklärte er uns die Bedeutung der Verbindung, die wir jetzt mit der Unterschrift unter den Vertrag besiegeln würden.
    Im Saal herrschte Totenstille, alle Augen waren auf uns gerichtet. Wir knieten vor meinem Vater nieder. Der Fürst nahm die Ringe aus der silbernen Schale und steckte zuerst mir den Siegelring der Visconti und dann Alfonso den Ring der Gradara an den Finger. Dann nahm er unsere beiden Hände und legte sie aufeinander. Doch zur endgültigen Verbindung fehlten noch unsere Unterschriften. Mein Vater reichte mir den Stift, mit dem ich meinen Namen in das Buch setzen sollte.
    Ich nahm ihn und er öffnete das Buch für mich. Dann las ich ein paar Zeilen, doch mir verschwammen die Buchstaben vor den Augen. Bevor ich unterschreiben konnte, ging plötzlich ein Raunen durch den Saal und von außen hörte man Schreie und laute Schläge. Ich drehte mich erschrocken um und genau in diesem Moment wurde die Türe aufgestoßen und zwei Männer stürmten in den Raum. Als sie die halbe Strecke zum Altar zurückgelegt hatten, waren ein Großteil der Gäste aufgesprungen und versuchte, die Angreifer aufzuhalten. Erst jetzt erkannte ich, dass der eine Mann Nicholas war und der andere Mario. Mario ging zu Boden, als einer der männlichen Vampire ihn mit einem Stuhl in den Rücken traf. Doch Nicholas stand bereits vor mir und packte mich am Arm: Er zischte:
    "Raus hier, komm schon!" Mein Vater war zurückgewichen und Alfonso sah mich entsetzt an. Er wagte nicht einzuschreiten. Beide wussten, dass Nicholas ein Alpha war und ihnen stand die Angst ins Gesicht geschrieben. Die anderen Vampire stürzten sich auf uns. Nicholas' Kräfte waren ungeheuerlich. Körper flogen durch den Raum und Arme und Beine wurden abgerissen. Er wütete unter den Vampiren wie ein Berserker und ich rannte um mein Leben. Ich versuchte noch, Mario wieder aufzurichten, der am Boden lag. Er ergriff meine Hand und wir schafften es bis zum Ausgang, wo uns die Mitglieder des Visconti-Clans den Weg versperrten.
    Doch Nicholas war schon hinter uns und wie verängstigte Kinder wichen die Vampire vor ihm zurück. Sie hatte beobachtet, welches Blutbad er allein angerichtet hatte und der Schreck lähmte sie. Sie ließen uns gehen.
    Als wir die Burg hinter uns gelassen hatten, drehte ich mich um, um zu sehen, ob wir verfolgt wurden. Doch es war niemand zu sehen. Nicholas sagte:
    Auf dem Parkplatz steht mein
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