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Blutige Verfuehrung 6

Blutige Verfuehrung 6

Titel: Blutige Verfuehrung 6
Autoren: Ina Cult
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Fest."
    "Apropos 'Essen'" sagte ich.
    "Wir essen doch nicht." Auf dem Gesicht meines Vaters erschien ein schräges Grinsen. Er antwortete:
    "Wir essen nur unsere speziellen Dinge, aber für unsere Gäste gibt es natürlich ein komplettes Menu, das ein guter Koch zusammengestellt hat und auch hier kochen wird."
    "War das alles?", wollte ich wissen.
    "Nein, wir sollten noch die formelle Seite der Hochzeit besprechen. – Wie ich erfahren habe, hast du dir inzwischen wenigstens ein Kleid gekauft." Ich nickte.
    "Und den passenden Schmuck habe ich auch schon." Ich zeigte auf die wertvolle Halskette, die ich noch nicht wieder abgelegt hatte.
    "Die eigentliche Trauung besteht darin, dass du und Alfonso vor mir niederkniet und ich euch die Ringe anstecke. Dabei legt ihr eure Hände auf unsere Familienchronik und schwört euch ewige Treue. Danach unterschreibt ihr den Ehevertrag, der in diesem Buch bereits aufgesetzt ist."
    "Ehevertrag?", fragte ich,
    "Kann ich dieses Dokument vorher lesen?"
    Mein Vater schüttelte den Kopf.
    "Nein. Dieser Vertrag ist für alle geheim, erst bei der Eheschließung habt ihr beide die Möglichkeit, euch mit dem Inhalt vertraut zu machen."
    "Dann kaufe ich also die Katze im Sack!", sagte ich und stand auf.
     "Alfonso hat dieser Regelung auch zugestimmt.", sagte mein Vater und du wirst durch den Vertrag schließlich die Fürstin der Visconti und der Gradara. Das hat es noch nie gegeben. Nach dieser Verbindung wird der Clan so viel Macht haben, dass es uns in den nächsten Jahrhunderten besser gehen wird, als je zuvor."
    "Ja, dem Clan, - ich höre immer nur, dass es dem Clan gut gehen wird. Dass ich dafür meine große Liebe opfern muss und einen Mann heirate, den ich nicht will, darüber hast du wohl noch nicht nachgedacht!" Es war einfach so aus mir herausgebrochen, ich war über meinen eigenen Ton erstaunt. Denn mein Vater wollte ja nur mein Bestes und Alfonso war ja auch ein angenehmer Mann, wie ich selbst schon festgestellt hatte, jedenfalls viel besser als sein älterer Bruder, dem ich ursprünglich versprochen war. Trotzdem musste ich mir Luft machen, denn ich hatte Nicholas noch nicht endgültig abgeschrieben. Ich wartete auf ein Wunder. Mein Vater stand auf und sagte:
    "Dieser Nicholas, der angeblich deine große Liebe ist, wird zwar als Alpha unserem Clan gute Dienste leisten, aber ein Mann von Rang und aus edlem Hause ist er nicht und deshalb einer Di Gradara unwürdig. Je schneller du das einsiehst, desto besser für dich!"
    Es war sinnlos, mit ihm eine weitere Diskussion zu führen, ob Nicholas für mich gut oder schlecht war, mein Vater hatte seine Prinzipien. Es war genau so, wie Orlando es mir prophezeit hatte: ich musste diesen Fürsten heiraten, egal welche Gefühle ich in mir hatte. Alles war von langer Hand geplant gewesen. Mein ganzes Leben war wie in Stein gemeißelt.
    Meine Hochzeit würde schon in zwei Tagen stattfinden und ich wagte meinen Vater nicht noch einmal nach Nicholas' Befreiung zu fragen. Mein Schicksal schien besiegelt. Ich würde die Fürstin von Visconti und Gradara werden, wenn nicht ein Stern vom Himmel fiel.
     

9. Die Hochzeit
     
     
    Die Zeit war wie im Flug vergangen und der Abend, an dem meine Vermählung stattfinden sollte, war da. Ich hatte den ganzen Tag kein Auge zugetan und ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass ich nicht gerade taufrisch aussah. Die Hochzeitsvorbereitungen hatten die Frauen des Clans übernommen, ich war dabei nicht zugelassen. Alles sollte eine Überraschung werden.
    Trotzdem gelang es mir, einen Blick in den großen Saal zu werfen, in dem meine Hochzeit stattfinden würde. Die Fenster waren mit schweren Stoffbahnen verhängt worden, damit kein Lichtschein hinein- oder hinaus dringen würde. Alles verfügbare Silber und Kristall war auf der großen Tafel aufgebaut und es blitzte und funkelte. Die Gäste sollten ordentlich beeindruckt werden.
    Mein Vater hatte mich am Morgen in sein Büro bestellt und vor meinen Augen den Schmuck der Gradaras ausgebreitet. Er bestand darauf, dass ich außer dem Collier, das mir Alfonso geschenkt hatte, noch einige Schmuckstücke meiner Mutter tragen sollte. Vor allem ein Diadem, das die gleichen roten Rubine trug, setzte er mir probeweise ins Haar. Es war unbestritten ein wunderbares Schmuckstück, doch meine normalerweise etwas unordentliche Frisur stand dazu im groben Gegensatz. Schließlich willigte ich ein, dieses Diadem zu tragen. Dazu kamen dann noch passende Ringe und Armbänder. Ich
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