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Blutige Verfuehrung 1

Blutige Verfuehrung 1

Titel: Blutige Verfuehrung 1
Autoren: Ina Cult
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gut, dass ich einen Freudentanz aufführen könnte. Freds Blut enthielt auch eine Menge Alkohol und ich fühle, wie mir davon schwindlig wird. Ich war maßlos. Wahrscheinlich habe ich mindestens 2 Liter getrunken. Ich muss kichern, als ich mich abseife.
    Gut, dass Nicholas mich jetzt nicht sehen kann, er würde mich für verrückt halten. Irgendwie bin ich froh, dass ich nicht für Freds Tod verantwortlich bin. Ich weiß nicht, wie die Nacht mit Nicholas geendet hätte, wenn wir in diesem Zimmer unsere Sexspielchen weiter fortgesetzt hätten. Mein Durst war schon so groß, dass ich für Nicholas Sicherheit keine Garantie mehr übernommen hätte.
    Als ich endlich aus der Dusche komme und mich anziehe, höre ich, wie bereits die Polizei mit Nicholas spricht. Ich schaue in den Spiegel und ziehe mein Augen Make-up nach, das sich über mein ganzes Gesicht verteilt hatte. Dann lege ich etwas beige Grundierung auf meine Wangen, die so rosig sind, wie die eines Babys. Jetzt wirke ich wieder blass und mitgenommen. So kann ich mich hinauswagen. Die Polizei befragt auch mich noch einmal zum Hergang des Unfalls. Doch ich kann keine weiteren Angaben machen. Alles was wir gehört haben war der schreckliche Schlag, der vom Blitzeinschlag herrührte. Warum Fred ausgerechnet allein um 3 Uhr Nachts auf der Terrasse war, können wir nur vermuten. Nicholas schüttelt immer wieder den Kopf und sagt:
    "Er musste immer rauchen. Das war sein Verhängnis!" Die Polizei nimmt unsere Personalien auf und Nicholas gibt auch die von Fred an. Dann erklären sie uns, dass am Morgen ein Trupp mit Waldarbeitern kommen wird, um den Baum zu zersägen. Fred muss also bis zum Eintreffen dieser Leute vor der Terrasse liegen bleiben. Die Polizei hat ihn mit Silberfolien abgedeckt und eine Absperrung mit rot-weißem Band angebracht. Nicholas und ich stehen hinter der Terrassentür und starren auf Freds Leichnam. Wir sind unfähig miteinander zu sprechen. Dann setzen wir uns in der Eingangshalle auf die weichen Ledersofas. Nach längerem Schweigen sage ich zu Nicholas:
    "Ich muss morgen früh nach Hause." Er nickt nur stumm.
    "Du wirst hier bleiben müssen, bis sie ihn ….", dann beiße ich mir auf die Lippe als ich sehe, dass Nicholas mit den Tränen kämpft.
    "Du kannst jederzeit gehen", sagt er dann mit ruhiger Stimme.
    "Den Weg bis zum Parkplatz wirst Du finden, und von dort ist es nicht weit bis zum Bahnhof. Der erste Zug fährt wahrscheinlich erst um 8 Uhr. Ich bin schon lange nicht mehr damit gefahren, aber die Verbindungen sind ja immer die gleichen."
    "Ja, das wird schon klappen, mach Dir um mich keine Sorgen!", antworte ich erleichtert. Nicholas bringt ein schiefes Lächeln zustande und steht auf. Er geht in die Küche und bringt zwei Gläser Milch, die er vor uns auf den Couchtisch stellt.
    "Statt Frühstück", sagt er und trinkt aus seinem Glas. Jetzt muss ich mit einem Würgereiz kämpfen. Denn Milch auf diese Menge Blut, die ich getrunken habe, allein der Gedanke, was dann durch mich hindurchfließen würde, verursacht mir Übelkeit. Ich stehe auf und nehme das Glas, um es unauffällig im Spülbecken auszuschütten. Dann schenke ich mir ein Glas Leitungswasser ein und trinke es in schnellen Zügen leer. Nicholas hat sich auf das Sofa gelegt und ist eingeschlafen. Ich lege mich ihm gegenüber und versuche, bis zu meinem Weggehen noch etwas zu dösen. Doch es gelingt mir nicht. Die letzten Stunden in diesem Haus waren zu aufregend gewesen und ich muss mir überlegen, ob ich Nicholas wirklich wiedersehen will, nach allem was vorgefallen ist.

5. Reisepläne
     
     
    Ich nehme meine schwarze Clutch, ich hatte ja nicht mehr dabei. Dann gehe ich zu Nicholas und hauche ihm einen Kuss auf die Wange. Er blickt erschrocken auf. "Gehst Du schon?" fragt er schlaftrunken.
    "Warte ich gebe Dir noch meine Handynummer. Bitte melde Dich bald. Ich warte darauf!" Ich bin froh, dass ich dieses Haus verlassen kann und Fred nicht noch einmal sehen muss. Ob ich mich wirklich bei Nicholas melde weiß ich noch nicht. Dieser kurze Ausflug hat ein anderes Ende genommen, als erwartet.
    Als ich meinen Weg durch den Bergwald suche, denke ich daran, mein Vorhaben, nämlich möglichst bald in die Karpaten zu fahren, umzusetzen. Dieser schreckliche Blutdurst macht mir zu schaffen und ich weiß nicht, wie ich künftig damit umgehen soll. Es wird einfach immer stärker in mir. Ich stehe immer mit einem Fuß im Gefängnis. Deshalb beschließe ich sofort zu dem Autohändler zu
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