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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde
Autoren: Die Krimi-Cops
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Spurensicherung ging in die Hocke. »Guck mal hier!« Er zog einen kleinen, dünnen Pinsel aus der Tasche seines Overalls. Dann wischte er vorsichtig einen Streifen durchs Blut und legte den darunterliegenden Betonboden frei. Und nicht nur den Boden …
    Struller schnalzte mit der Zunge. »Hoppla.«
    Fast ganz im Boden versenkt steckte ein Projektil im Beton.
    »Das wollte ich dir noch kurz zeigen, bevor ich das Teil rauspuhle.«
    Struller zupfte sich an der Nasenspitze. »Verdammt, was ist hier passiert? Warum ballert jemand auf eine Person, die ihr Blut schon auf mehrere Quadratmeter verteilt hat, die sowieso schon derartig saftet. Das macht doch gar keinen Sinn, die stirbt ja sowieso. Habt ihr die passende Hülse dazu gefunden?«
    »Keine Hülse. Die hat der Schütze vermutlich mitgenommen. Für das Projektil fehlte wohl die Zeit. Und das ist noch nicht alles. Pass auf! Meine Jungs haben den ganzen Boden der Tiefgarage abgepinselt und nichts gefunden. Hier ist alles lupenrein sauber gewischt worden. Das war ein megatolles Besenkommando. Hier hat die gute Hausfrau gründlich sauber gemacht.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Pit, die ganze Halle ist gewischt wie geleckt. Da ist es sauberer als bei dir im Bad. Oder sogar bei mir. Nur damit hier Autos parken? Das ist doch nicht normal.«
    »Ach so«, kratzte sich Struller das dunkel schimmernde Kinn.
    »Tja, aber die riesige Blutlache, die hat keiner weggemacht. Sieht so aus, als wäre die entstanden,
nachdem
hier gründlich gewischt worden ist.«
    »Ich verstehe. Die Frage ist dann: Warum wurde hier so gründlich sauber gemacht?«
    »Und nachher nicht.«
    »Nachher nicht, weil der Täter gestört wurde.«
    »Genau. Ich werde mir die riesige Blutlache tropfenweise unters Mikroskop schieben. Ich wette, es gibt einen Zusammenhang zwischen der extremen Grundreinigung und dem Blutfleck.«
    Struller nickte grinsend. »Aus dir wäre ein guter Polizist geworden. Wann weißt du mehr über das Projektil und den Fußabdruck?«
    »Morgen. Im Laufe des Tages.«
    »Mach es nicht so geheimnisvoll, Harald«, stöhnte Struller. »Vor- und Nachname des Schützen wären gut.«
    »Is klar. Und ob der Träger des Schuhwerks Schweißfüße hat«, grunzte Harald.
    »Auch fände ich es gut, wenn du Personen mit Hammerzeh ausschließen könntest!«
    Strullers Hand ertastete die Kamera. Im Grunde genommen war er mit Informationsmaterial und Arbeit ausreichend eingedeckt. Sollte der alte Spurenschnüffler sich ruhig Zeit lassen. Hauptsache, seine Ergebnisse wären wie immer erstklassig.
    Struller winkte seinen Abschlusspraktikanten heran. »Jensen, wir sind hier fertig. Bring du in Erfahrung, wem dieser Laden hier gehört. Wer hatte die Aufsicht über die Halle? Gibt es Kameras, die wir nicht kennen? Ich will wissen, wer Zugang zur Garage hatte. Irgendwie muss der geheimnisvolle Unbekannte hier ja reingekommen sein.«
    »Mach ich.«
    Struller klopfte sich auf die Jackentasche. »Ich lass mich von Krabba und Hucki ins Präsidium mitnehmen. Mein Bedarf an Gemüsetransportern ist gedeckt. Im Büro werde ich mir ein hoffentlich recht schlüpfriges Filmchen angucken. Wenn du fertig bist, darfst du gerne hinzustoßen.«
    »Juhu«, freute sich Jensen.

    Zwei Stunden später saß Struller vor seinem Monitor und seufzte. Er hatte sich den Film zwei Mal angeguckt. Schon interessant, wer sich alles auf Graminskis Party um den Verstand gesoffen hatte. Und in welchem Tempo. Struller hatte vier Fußballprofis erkannt und drei Schauspieler, von denen zwei schon mal im Dschungelcamp gewesen waren. Dazu eine Landtagsabgeordnete, die ganz unfein ins Hafenbecken gekotzt hatte. Und noch eine Blondine, die er ob ihrer bemerkenswert prallen Oberweite mit hohem Wiedererkennungswert einem Pornofilm zuordnen konnte, den er sich mal versehentlich aus dem Internet runtergeladen hatte.
    Struller warf einen Blick auf die GDP-Uhr an der Wand und tat einen weiteren tiefen Schnaufer. Er hatte im Hintergrund der Szenerie an den Ein- und Ausgängen der Halle nichts Verwertbares entdecken können. Plötzlich wurde die Bürotür mit einem kräftigen Ruck aufgestoßen. Struller rechnete mit Jensen. Aber es war:
    »Bertie Spurtmann.«
    »Hallo Pit«, grüßte der Kollege im grünen Pullunder zurück, als er seinen tropfenförmigen Körper zu Struller ins Büro schob. »Äh, ich war im Haus unterwegs und habe Licht gesehen.«
    Struller verdrehte die Augen. »Das liegt an der Deckenbeleuchtung. Die ist eingeschaltet.«
    »Ach so.
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