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Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)

Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)

Titel: Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)
Autoren: CJ Lyons
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Pläne für dieses Messer. Pläne, die sich auf Clint bezogen. Just als Adam sich drehte, um über sie herzufallen, stellte sie ihm ein Bein und er stürzte ebenfalls zu Boden. Sie rollte zur Seite und versuchte, auf ihn zu klettern und die Hand mit dem Messer nach unten zu drücken. Ihre Gesichter berührten sich beinahe. In der kalten Luft sah man die Wölkchen ihres Atems.
    »Vertrau mir«, flüsterte Adam.
    Morgan sagte irgendetwas, das Lucy nicht verstehen konnte, weil ihr Gehirn auf Hochtouren lief. Aber sie sah den brennenden Kanister in die Grube fliegen. Sie hatte keine Wahl. Und keine Zeit. Sie nickte Adam zu und überließ ihm die Führung. Sie betete, dass ihr Instinkt sie nicht zum Tode verurteilt hatte.

    Adam tat so, als würde er Lucys Wange aufschlitzen, kam aber nur so nahe wie nötig, damit es echt aussah. Dann rollten sie wieder über den Boden. Er brauchte Lucy nicht zu sagen, dass sie die Leiter in die Grube treten sollte. Um ihr Manöver besser zu vertuschen, gab Lucy vor, Adam ins Gesicht zu schlagen. Dann rollte sie mit aller Kraft Adam und sich auf Clint zu. Adam kam obenauf zu sitzen und gab Lucy mit dem Kinn ein Zeichen. Mit ihrem Knie hieb sie in seinen Oberschenkel, aber für Clint musste es so aussehen, als träfe sie seine Genitalien. Adam sprang auf und riss sie halb mit auf die Füße. Clint stand nur ein paar Meter entfernt, umgeben von Schatten. Hinter ihm leuchtete eine Stalagmitenformation. Adam wusste, dass daneben eine kleine Furche existierte, die einen knappen Meter tief war. Dort hatte er einmal vor langer Zeit alte Tonscherben gefunden. Sie könnten Clint in diese Furche stoßen. Sie war zwar nicht tief genug, um ihn zu töten, aber es würde Adam und Lucy etwas Zeit verschaffen.
    Adam riss das Messer in die Höhe und tat so, als wolle er Lucy den tödlichen Stich versetzen, während sie sich erhob.
    »Jetzt!«
    Wie ein Kreisel taumelten sie auf Clint zu und stießen ihn in die Furche. Ein Schuss fiel. Unten in der Grube schrien die Kinder.

Kapitel 36
    Morgan sah den fröhlich tanzenden Flammen zu. Es gab sogar einen kleinen Feuerball, als die Dämpfe explodierten. Die Explosion war nicht besonders heftig, letztendlich nicht viel mehr als ein sirrender Knall. Aber es reichte aus, um die Kinder erneut in entsetztes Geschrei ausbrechen zu lassen. Morgan klatschte in die Hände und hoffte auf einen neuen Feuerball, aber leider gab es mehr Rauch als Flammen. Dann sah sie die Leiter in die Grube fallen und blickte auf. Es ärgerte sie, dass Lucy und Adam ihr den Spaß verderben wollten. Sie beobachtete, wie die beiden miteinander rauften, und erkannte, dass sie sich verbündet hatten. Und Clint fiel voll darauf herein. Er stand nur da, leicht nach vorn gebeugt und ließ die Waffe in einer Hand baumeln. Mit der Zungenspitze leckte er sich die Lippen. Oh ja, sie kannte diesen Blick. Als sei er in Trance, als sähe er schon den Spaß, der noch vor ihnen lag. Adam und Lucy stießen Clint um, der in eine niedrige Furche fiel. Die Waffe ging los, die Kugel prallte an den Felswänden ab – man konnte die Funken aufglühen sehen. Clint schlug hart mit dem Kopf auf. Schließlich drückten Lucy und Adam die Kette der Handschellen gegen seinen Hals und hielten ihn so in Schach. Klar abzusehen, was als Nächstes passieren würde. Und es würde überhaupt nicht spaßig sein. Über dem Grubenrand waberte Rauch. Morgan nutzte die Schwaden und verschwand. Es gab schließlich noch viele andere Fische im Meer, die nur auf sie warteten.

    Die Leiter hatte Jenna am Kopf getroffen, aber sie erholte sich schnell von dem Schlag und lehnte sie gegen den Grubenrand. Beinahe wäre sie durchgedreht, als direkt über dem Stapel mit den benzingetränkten Sachen ein Feuerball explodierte. Danach brannte es lichterloh und die Flammen verursachten schwarzen, öligen Rauch.
    »Die Leiter hoch!«, schrie sie. Sally kletterte die Sprossen nach oben und sah sich nicht einmal nach ihrer Stoffkatze um. Darrin stand da wie versteinert und starrte mit offenem Mund auf die Flammen, aus denen der Rauch wogte. Sie riss ihn weg und drückte seine Hände auf eine Sprosse. »Sofort!«
    »Um den kümmere ich mich. Geh schon.«
    Er zögerte noch immer. Jenna schob ihn fast die Hälfte der Leiter hoch, aber dann versteifte er sich wieder und sah nach unten auf seinen Freund. Jenna kletterte hinter ihm her und musste ihn förmlich über den Rand der Grube bugsieren. Sobald sie oben war, krabbelte Adam über sie und kraxelte
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