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Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)

Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)

Titel: Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)
Autoren: CJ Lyons
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spielte.
    Jenna konnte es einfach nicht fassen, dass ein dreizehnjähriges Mädchen sie übermannt hatte. Und das war noch nicht alles. Sie sah den Funken der Vorfreude in Morgans Augen und wusste, dass sie früher oder später das Feuer entfachen würde.
    »Helft mir dabei, alle Sachen, über die sie das Benzin geschüttet hat, von hier wegzutragen«, flüsterte sie den Kindern zu. »So schnell wir können. Lasst uns alles dort drüben aufschichten, so weit weg von uns wie möglich.«
    Sie knüllte den Schlafsack, mit dem sie sich selbst geschützt hatte, zusammen und zog ihr nach Benzin stinkendes New-Hope-Sweatshirt aus. So fror sie zwar, aber das war besser, als abgefackelt zu werden. Darrin ahmte sie schnell nach. Er entledigte sich seiner Jacke und schmiss sie zusammen mit der Fleecedecke, unter der Marty gelegen hatte, auf den Stapel am entgegengesetzten Ende der Höhle. Sally konnte nicht aufhören zu weinen. Es fiel ihr schwer, sich von ihrer Stoffkatze zu trennen, die völlig von der brennbaren Flüssigkeit durchtränkt war.
    »Darrin, hilf Sally«, wies Jenna den Jungen an. Sie hatte keine Zeit für Tränen. Sie musste die Grube nach irgendetwas absuchen, das ihnen helfen würde, lebendig herauszukommen. Immerhin hatte sie Lucys Ersatzwaffe, aber sie war nutzlos, da der kleinste Funke die benzingeschwängerte Luft um sie herum in Brand gesetzt hätte. Sie kauerte sich in die Hocke und erkannte die Ausweglosigkeit ihrer Lage. Dabei sorgte sie sich nicht nur wegen des Brennstoffes. Schlimmer waren die Dämpfe. Und die hatte sie gerade schön in der ganzen Grube verteilt. Es muss einen Ausweg geben, sagte sie sich und hörte Clints wahnsinnigen Worten nur mit halbem Ohr zu. Der würde ihr nicht weiterhelfen. Allerdings würde dieses Duell ihn vielleicht ablenken, und sie könnte etwas zum Hinaufklettern finden. Sie zerrte das Heizgerät direkt unter den Grubenrand. Es war nicht sehr hoch, aber vielleicht würde es klappen.
    »Hier«, sagte Darrin. »Leg die darunter.« Er gab ihr einen Packen Malbücher und Zeitschriften. Das machte noch einmal ein paar Zentimeter.
    »Gut. Hast du noch etwas?«
    »Die großen Steine von der Feuerstelle. Aber die sind nicht sehr flach.«
    »Das ist okay. Nimm ein paar der flachsten, die du finden kannst, und wir versuchen es.«
    Der Felsvorsprung verdeckte sie zumindest teilweise, so dass Morgan nicht alles mitbekam. Außerdem konzentrierte sie sich ohnehin auf Clint. Allerdings befand sich die Feuerstelle direkt in ihrem Blickfeld. Worüber auch immer Clint gefaselt hatte, es ging los. Jenna hörte einen dumpfen Schlag. Jemand musste hart auf den Boden geprallt sein. Morgan drehte sich um und klatschte in die Hände. Darrin erkannte seine Chance und schob Jenna den flachsten Stein zu, den er hatte finden können.
    »Vorsichtig«, flüsterte Marty, als er Jenna auf den schwankenden Turm klettern sah. Darrin stützte so gut er konnte ihre Beine, damit sie das Gleichgewicht besser halten konnte. Wenn sie nur eine Hand an den Grubenrand bekam, würde sie vielleicht die Leiter erreichen können, die sie oben gesehen hatte. Dann näherten sich stampfende Schritte. Kleine Kiesel rieselten auf sie und Darrin, aber der Junge ließ sie nicht los. Sie blickte nach unten. Sally hatte verstanden, was die beiden vorhatten. Sie hatte ihre Stoffkatze beiseitegelegt und half dabei, das wacklige Heizgerät festzuhalten. Jenna reckte sich, so weit sie konnte. Es fehlten nur noch ein paar Zentimeter. Aber sie verlor das Gleichgewicht und fiel scheppernd zu Boden, nur knapp von den Kindern entfernt. Morgan wurde aufmerksam und wandte sich wieder dem Geschehen in der Grube zu.
    »Langweilt ihr euch?«, fragte sie spöttisch. »Hier habt ihr etwas, mit dem ihr euch beschäftigen könnt.«
    Sie schnipste mit dem Feuerzeug und zündete einen Stofffetzen an, den sie in die Öffnung des Kanisters stopfte. Das brennende Geschoss schleuderte sie in die Grube.

    Clint warf ein Messer zwischen Adam und Lucy.
    »Drei Minuten«, sagte er und sah mit übertriebener Dramatik auf seine Armbanduhr. »Los!«
    Lucy und Adam blickten sich regungslos an. Clint nickte Morgan zu. Man hörte das Klicken des Feuerzeuges.
    »Sie wird nicht lang fackeln. Ich zähle bis drei. Eins, zwei, …«
    Da holte Adam aus, schlug Lucy zu Boden und griff nach dem Messer. Weil sie durch die Kette mit ihm verbunden war, schleifte er sie dabei über den harten Kalksteinboden. Sie durfte ihn nicht die Oberhand gewinnen lassen! Sie hatte
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