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Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)

Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)

Titel: Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)
Autoren: CJ Lyons
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in New Hope passiert ist, gegen alle Regeln verstoßen hat, und ich bin bereit, jede Maßnahme zu akzeptieren, die das Justizministerium nach den internen Ermittlungen für angebracht hält. Aber John, wir beide wissen, dass es mich umbringt, an einen Schreibtisch gekettet zu sein. Ich gehöre nach draußen, ins Feld. Da bin ich einfach am besten, und du weißt das. Ich mache dort einen viel besseren Job. Und ich kann mich besser um die Sicherheit meiner Leute kümmern.«
    Sie hatte ihr Plädoyer gehalten. Wenn man befand, dass sie vom Dienst suspendiert werden musste, dann sollte es eben so sein. Sie hatte getan, was sie tun musste, und sie würde es wieder tun. Nicht nur für die Opfer, für die sie jeden Tag kämpfte. Sondern auch für sich selbst. Damit Megan eine Mutter hatte, auf die sie stolz sein konnte. Die sie respektieren konnte.
    »Wenn ich an die Unterstützung in der Öffentlichkeit und an die ganze Presse denke, die hinter dir steht, dann werden die Oberen schon klein beigeben. Mal wieder.« In seiner Stimme schwang schwach ein warnender Unterton mit. Allerdings wäre der Lucy beinahe entgangen, weil Megan in dem Augenblick den Ball eroberte und über das Spielfeld stürmte. Lucy beugte sich nach vorn und umklammerte angespannt den Regenschirm, feuerte ihre Tochter an – aber seufzte dann, als der Ball ins Aus ging.
    »Tu mir nur einen Gefallen«, sagte Greally. »Verpass nicht noch einen Termin bei den Psychologen. Und ich werde zusehen, dass du Verstärkung für den Bürokram bekommst. Aber eine Kraft wird dir fehlen.«
    »Warum? Wer ist ausgeschieden?« Lucy konzentrierte sich wieder auf das Telefonat.
    »Galloway. Das Ergebnis ihres psychologischen Gutachtens war leider ungenügend.«
    Lucy drehte dem Spielfeld kurz den Rücken zu, ließ ihren Blick über den Parkplatz und die vorbeifahrenden Autos schweifen. Keine Bedrohung. Im Gegenteil. Das Auto, das langsam auf den Parkplatz einbog, war genau das, auf das sie gewartet hatte.
    »Ungenügend? Sag das nicht! Es ist ein harter Job, für den nicht jeder gemacht ist.«
    Nick stellte sein Auto neben dem Subaru ab und hüpfte über die Pfützen geschmolzenen Schnees, um unter dem Regenschirm Schutz zu suchen. Er nahm Lucy den Schirm aus der Hand, damit sie beide Hände frei hatte.
    Sie wandte ihm ihr Gesicht zu und er gab ihr einen Kuss.
    »Ich muss auflegen. Familienzeit.«
    Sie stopfte das Telefon tief nach unten in ihre Tasche, hakte sich bei Nick ein, und gemeinsam schlenderten sie zurück zum Spielfeldrand, gerade rechtzeitig, um Megan dabei zuzusehen, wie sie sich in den Schlamm warf und so das Tor verhinderte, das der gegnerischen Mannschaft den Sieg verschafft hätte.
    Hinter ihnen stand ein Mädchen in einer schwarzen Regenjacke. Es beobachtete nicht das Spiel. Es beobachtete Lucy und Nick. Lucy erhaschte gerade noch einen Blick auf seine dunklen Locken, dann drehte sich das Mädchen auch schon um und rannte durch die platschenden Pfützen davon. Nein. Das konnte nicht sein. Warum sollte es Morgan riskieren, sich ganz öffentlich in Lucys Nähe zu zeigen? Wahrscheinlich ging nur ihre Fantasie mit ihr durch. Lucy hakte sich enger bei Nick ein und rückte noch ein bisschen näher an die Seitenlinie. Sie wollte Megan im Blick behalten. Ihre Hand lag auf dem Waffengriff. Diesmal war es mehr als nur die Macht der Gewohnheit. Aber die Panik war verschwunden. Vielleicht war es Morgan gewesen. Vielleicht nicht. Es machte keinen Unterschied. Lucy war für alles gewappnet.
     
    ENDE
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