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Blutberg - Kriminalroman

Blutberg - Kriminalroman

Titel: Blutberg - Kriminalroman
Autoren: PeP eBooks
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nicht, und sie auch noch nicht. Es sind aber bereits einige Probleme im internen Netzwerk aufgetreten, und an einigen Orten gab es Stromausfall. Sie sind aber optimistisch, dass sie das in den Griff bekommen, weil sie den Computer haben, von dem es abgeschickt wurde. Wie auch immer ihnen das weiterhelfen mag.«

    »Klingt eigentlich nicht besonders gefährlich, muss ich sagen.« Guðni war es anzuhören, dass er nicht besonders beeindruckt war. »Ziemlich schlapper Terroranschlag irgendwie. Ein Computervirus? Da war die Bombe besser.«
    »Aber das Virus richtet vielleicht viel größeren Schaden an«, sagte Katrín, und diesmal erntete sie kein Gelächter, sondern den altbekannten Gesichtsausdruck. »Wer weiß, vielleicht fällt in halb Reykjavík der Strom aus, bevor sie das wieder in Ordnung bringen können. Und wo ist der Typ jetzt?«, fragte sie.
    »Sitzt im Polizeijeep und ist mit Handschellen an Árni gefesselt«, erklärte Stefán lächelnd. »Sie sind schon fast in Egilsstaðir. Leifur ist ihnen in seinem Hummer auf den Fersen und schäumt vor Wut, aber sogar er ist nicht so blöd, sie mit Waffengewalt zu stoppen und einen Gefangenen in Polizeigewahrsam zu entführen, vor allem nicht vor der Nase der Reporter, die ihnen ebenfalls auf den Fersen sind. Leifur wird ihn selbstverständlich früher oder später übernehmen, das wird sich nicht verhindern lassen, aber der Amtmann in Seyðisfjörður hat eine Pressekonferenz in Egilsstaðir angekündigt und dabei einfließen lassen, dass wir ihn geschnappt haben und nicht die.«
    »Gut«, sagte Guðni, »verdammt gut. Und was machen wir jetzt? Schnappen wir uns diesen Birgir?«
    Stefán stand auf und reckte sich. »Ja, ich denke schon«, gähnte er. »Schließlich haben sie uns ja so nett darum gebeten.« Er faltete den unterzeichneten Haftbefehl ordentlich zusammen und steckte ihn in die Innentasche seines Jacketts. »Das ist doch wieder einmal typisch«, sagte er, während sie den Korridor entlanggingen, »wir hängen da tagelang in Kárahnjúkar und finden nichts heraus, und dann werden ein oder zwei Fingerabdrücke gefunden, und Bingo, ein alter Bekannter der Polizei taucht auf, der nicht genügend Verstand
besaß, um sie abzuwischen, bevor er abhaute. Ich weiß gar nicht, weshalb wir uns immer so einen Stress machen, wir könnten genauso gut auf dem Arsch sitzen bleiben und darauf warten, dass der Hund seine Arbeit macht, es läuft doch immer auf dasselbe hinaus. Wenn es nicht gleich am nächsten Tag ein Geständnis gibt, dann am übernächsten Tag einen Zeugen oder Fingerabdrücke.«
    »Nicht immer«, widersprach Katrín. »Nein«, gab Stefán zu, »nicht immer. Aber verdammt oft, wenn ihr euch das mal überlegt. Wir schuften uns krumm, tage- oder sogar wochenlang, kommen nicht vorwärts, finden nichts, und auf einmal löst sich der Fall wie von selbst. Wenn ich ehrlich sein soll, gibt es mir eigentlich mehr, wenn wir selber etwas herausfinden. Wenn es so wie jetzt endet, kommt es mir immer so vor, als hätten wir Zeit und Kräfte vergeudet, die wir sinnvoller investieren könnten. Mensch, Herrgott, es ist irgendwie, als wäre man um etwas betrogen worden.«
    »Was redest du denn da«, sagte Guðni, »das sind doch die allerbesten Fälle. Anfangs ein bisschen Aufregung und dann Schluss, und man kann sich in aller Ruhe ein Bier genehmigen. Stellt euch bloß vor, was für ein verdammter Zustand das wäre, wenn es hier darum ginge, ständig einen auf Mastermind zu machen.«
     
    Beim Polizeirevier in Egilsstaðir wurden sie von einem großen Empfangskomitee der Medien erwartet, Kameras und Mikrofone wurden hochgehalten, und Árni wusste nicht, ob er sich darüber freuen oder ärgern sollte.
    » Sorry «, murmelte Margeir, als sie vorfuhren, »aber ich konnte einfach nicht anders.«
    »Hä?«, gab Árni von sich.
    »Das hast du vorhin gesagt, als du auf mir draufgehockt
hast. Sorry, aber ich konnte einfach nicht anders. Das ist die Antwort.«
    »Die Antwort auf was, was meinst du eigentlich?«, fragte Árni, der überhaupt nichts begriff.
    Margeir sah ihn an, und aus seinen grauen Augen sprach Verbitterung. »Und ausgerechnet du musstest mich schnappen. Du erinnerst dich noch nicht einmal an die einzige Frage, die du mir wieder und wieder gestellt hast, nachdem du mich überrumpelt hattest.«
    »Warum hast du das getan?«, brummte Árni.
    »Sorry, aber ich konnte einfach nicht anders«, wiederholte Margeir.
    »Aber warum? Warum konntest du nicht anders?«
    »Das
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