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Blut und Sünde

Blut und Sünde

Titel: Blut und Sünde
Autoren: Jason Dark
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deformierten Nase schoss und auch aus den Lippen sickerte.
    Dann prallte sie zu Boden. Den Schlag bekam sie kaum mit, weil sie schon zu viel hatte einstecken müssen. Katharina war auch nicht mehr in der Lage, sich zu erheben. Wie gelähmt lag sie da, und ihre Freunde griffen nicht ein. Sie liefen auch nicht weg, hier herrschte der Bann des mächtigen Blutsaugers, der nun seinen Durst stillen wollte und sich auf den auf dem Autodach liegenden Mann stürzte…
    ***
    Jane und ich waren darauf eingestellt, mit dem Schlimmsten zu rechnen. Was wir dann sahen, überraschte uns trotzdem, denn der Hinterhof hatte sich in eine Bühne verwandelt, um im Theaterjargon zu bleiben. Hier spielte sich das wahre Drama ab, und es hatte einen neuen Hauptdarsteller bekommen.
    Will Mallmann!
    Ausgerechnet er. Ausgerechnet unser Todfeind. Der ehemalige Freund und BKA-Beamte, der durch den Biss eines Vampirs auf die dunkle Seite gezogen worden war und sich dort zu einem wahren König in einer Vampirwelt aufgeschwungen hatte.
    Er also! Es war eine Überraschung für uns beide. Vor allen Dingen Jane Collins kam damit nicht zurecht. Sie blieb stehen wie von einer harten Hand zurückgerissen. Sie sprach auch meinen Namen flüsternd aus, und sie stöhnte dabei.
    Mallmann hatte uns nicht gesehen. Wir sahen ihn dafür besser, denn sein blutiges D auf der Stirn leuchtete in der Dunkelheit und bewegte sich ebenso hektisch wie er. Bei jeder Drehung wurde es zu einem rötlichen Schatten, der über die Stirn hinwegglitt, als wollte er noch einmal ein Zeichen setzen.
    Dracula II hatte sich bereits ein Opfer geholt. Es war Gorman, der auf dem Autodach lag, den Kopf zu ihm gerichtet, in einer für Mallmann idealen Position.
    Wir waren noch etwas weit weg. Zwar hätten wir schießen können, aber die Silberkugel brachte nichts. Er befand sich im Besitz des Blutsteins, und der war ein verdammt guter Schutz, wie wir leider schon mehrmals erlebt hatten. Deshalb zischte ich Jane auch zu, als sie die Beretta anhob: »Keine Kugel!«
    »Aber wir…«
    Den Rest verschluckte sie. Auch ich sprach meine Gedanken nicht aus, denn ich sah, wie Katharina Gorman versuchte, den Blutsauger zu stoppen. Sie wollte nicht zulassen, dass ihr Mann zu einem Untoten wurde, und sie stürzte der Bestie entgegen.
    Mensch gegen Vampir! Da konnte es normalerweise nur einen Sieger geben. Kathy Gorman war zudem nicht mit den nötigen Waffen ausgerüstet. Sie versuchte es mit ihren eigenen Händen. Einen Theaterdegen hatte sie zuvor fallen gelassen, aber Mallmann ließ sich nicht stören.
    Um den Mann in Schach zu halten, brauchte er nur die Linke. Mit der Rechten führte er einen Rundschlag durch, in den Kathy Gorman genau hineinsprang.
    Ich konnte mir vorstellen, wie ihr zumute war. Dieser Arm war hart wie eine Eisenstange. Die Wucht des Aufpralls fegte die mutige Frau zurück, die auf dem Boden liegen blieb. Wir sahen auch die dunkle Flüssigkeit in ihrem Gesicht und wussten, dass dieses Blut den Vampir noch stärker reizen würde.
    Er hatte Zeit, sich um sein Opfer zu kümmern.
    »Okay, holen wir ihn uns!« sagte ich.
    In der gleichen Sekunde hörten wir hinter uns den Schrei.
    »Mein Gott, das war Sarah!« rief Jane.
    »Dann geh!«
    Die Lage eskalierte. Es durfte keine Sekunde mehr verloren werden. So sehr mir die Horror-Oma auch am Herzen lag, für mich gab es in diesem Fall nur Dracula II…
    ***
    Sarah Goldwyn hatte die Gefahr nicht gesehen. Sie war einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen. Aus dem Dunkel der Deckung war die Gefahr hervorgeschossen und jagte nun wie ein heller Schatten heran, dessen Füße kaum den Boden zu berühren schienen.
    Lady Sarah schaute noch nach links und sah für einen winzigen Moment dieses bleiche Gespenst mit dem weit aufgerissenen Maul und den beiden langen, spitzen Zähnen, die nur darauf warteten, sich in ihre Haut zu hacken.
    Ein jüngerer Mensch hätte vielleicht noch ausweichen können, doch die Horror-Oma war einfach zu langsam. Und sie machte ihrem Namen alle Ehre, denn jetzt erlebte sie den Horror.
    Florence Turner hatte darauf verzichtet, sich irgendwie zu bewaffnen. Sie verließ sich einzig und allein auf ihre Hände, in der die mörderische Kraft steckte. Sarah spürte sie wie zwei harte Steine, die sie erwischten.
    Sie torkelte zur Seite und versuchte noch, sich durch den Stock zu halten, indem sie ihn hart gegen den Boden presste. Es nutzte nichts mehr. Die Bewegung verhinderte nur, dass sie zu hart auf den Boden
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