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Blut und Sünde

Blut und Sünde

Titel: Blut und Sünde
Autoren: Jason Dark
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den beiden her und behielt sie eigentlich nur im Blick. Nach rechts oder links schaute sie nicht.
    An der linken Seite lauerte die Gefahr. Florence hatte sich in den tiefen Schatten einer Kulisse gedrückt. Da fiel sie auch wegen ihrer hellen Kleidung nicht auf. Die anderen hatten sie laufen lassen.
    Nicht ganz freiwillig. Dracula II war plötzlich da gewesen und hatte ihr dazu geraten. Er wollte sie auch für sich haben, hatte ihr aber noch mehr Blut versprochen.
    Zwei liefen weg. Eine blieb zurück. Die Frau mit dem Stock, die schon einige Jahrzehnte hinter sich gebracht hatte. Sie stützte sich auf und stand auch etwas unschlüssig auf der Stelle, als müsste sie überlegen.
    Dann ging sie los. Nicht zu schnell und auch nicht zu langsam. Genau richtig für die Blutsaugerin, die nichts mehr in ihrem Versteck hielt.
    Sie kam sehr schnell hoch, sie sah die Gestalt gehen, aber sie war schneller, huschte wie ein heller Schatten heran, prallte gegen die Frau und wuchtete sie aus dem Lauf heraus zu Boden.
    Sie hörte noch den Schrei, dann warf sie sich auf Sarah Goldwyn…
    ***
    Die fremde Gestalt mit dem bleichen Gesicht und dem blutroten D auf der Stirn stand dort wie ein Denkmal, das sich auch im stärksten Sturm nicht bewegen würde.
    Keiner von ihnen hatte ihn jemals zu Gesicht bekommen. Er war neu für sie. Doch jeder spürte, dass von ihm etwas Bestimmtes ausging. Dafür gab es nur einen Begriff.
    Eine tödliche Gefahr!
    Osmin bewies sogar noch so etwas wie Humor, denn er sagte: »Das ist bestimmt kein Parkplatzwächter.«
    »Ist er denn ein Mensch?«
    »Keine Ahnung.«
    »Aber wir müssen zu dem Auto.« Jetzt klang auch Katharinas Stimme nicht mehr sicher.
    »Der wird uns nicht hinlassen.«
    »Trotzdem, Osmin. Wir sind in der Überzahl.« Katharina drehte sich um und winkte den anderen zu, die zunächst noch stehen blieben, weil sie das Zeichen nicht verstanden hatten oder nicht verstehen wollten.
    Die Gormans wartete keine Sekunde länger. Trotz ihrer Angst sahen sie nur den Wagen und dachten an Flucht. Der unheimliche Aufpasser war nicht mehr interessant.
    Er tat auch nichts. Er ließ sie kommen. Nichts an ihm rührte sich, und auch die beiden Mönche erkannten, dass es nichts brachte, wenn sie nur stehen blieben. Auch sie gingen jetzt und schoben die Tänzerinnen mit. Nur Roger wartete noch ab.
    Mallmann ließ sich Zeit. Er wusste genau, welche Gefühle sein Erscheinen bei den Menschen verursachte. Auch wenn er nichts tat, war die Angst der anderen groß. Sie steigerte sich, je näher sie ihm kamen, und er wusste auch, was sie vorhatten.
    Die Gruppe teilte sich. Von zwei Seiten wollten sie in den Wagen einsteigen. Die Mönche und eine Tänzerin von links, die anderen drei von rechts.
    Dracula II entschied sich für die linke Gruppe, die ihm schon am nächsten war. Und er reagierte ohne eine Vorwarnung und aus dem Stand heraus.
    Der junge ›Mönch‹ hatte seine Hand schon auf den Türgriff gelegt, als es ihn erwischte. Mallmann brauchte nur weit genug nach vorn zu springen, um ihn zu erwischen. Mit beiden Händen bekam er die Kleidung des leichtgebückten Mannes am Rücken zu fassen. Er zerrte sie mit seinen kräftigen Fingern zusammen und bewies einen Moment später, wozu er tatsächlich fähig war.
    Er riss den Mann in die Höhe wie ein Spielzeug. Lange hielt er ihn nicht fest. Er brauchte nur eine gewisse Entfernung einzuhalten. Der Mönch schwebte plötzlich über dem Autodach. Er wusste es, konnte jedoch nichts dagegen tun. Dann rammte ihn Dracula II nach unten.
    Der Körper schlug auf. Er prallte aufs Dach. Es hörte sich an, als hätte jemand gegen einen Gong geschlagen. Der Mann war so wuchtig auf das Wagendach geschmettert worden, dass er noch einmal in die Höhe geschleudert wurde und dann wieder fiel und noch einmal aufschlug. Er jammerte nicht einmal. Der Schreck hatte ihn stumm gemacht. Er blieb auch nicht auf dem Dach liegen, sondern rutschte an der anderen Seite herab und fiel zu Boden.
    Die anderen hatten alles mitbekommen. Nur waren sie selbst zu schwach und auch zu schockiert, um selbst einzugreifen. Es kam ihnen auch nicht in den Sinn, in verschiedene Richtungen zu fliehen. Diese unheimliche Gestalt hielt alles unter ihrer Kontrolle.
    Osmin Gorman hörte sich stöhnen. »Das kann doch nicht wahr sein. Ich… ich… bin nicht im Kino.«
    Er war es nicht, was ihm auch keiner zu sagen brauchte, denn er merkte es sehr schnell. Mallmann hatte sich für ihn entschieden, und Gorman war einfach
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