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Blut der Sternengötter

Blut der Sternengötter

Titel: Blut der Sternengötter
Autoren: Andre Norton
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lebend.
    Kincar war immer noch taub und unfähig, die anderen zu verstehen, während sie sich um das Flugboot sammelten. Dillan, wiederbelebt, verbunden und an einen stützenden Trümmerhaufen gelehnt, gab schon wieder Befehle. Sowohl Jon als auch Bardon waren nicht imstande, aus eigener Kraft zu gehen. Die übrigen erhielten den Auftrag, die restlichen Schiffe zu durchsuchen. Zwischendurch kehrten sie zurück, um Lord Dillan Bericht zu erstatten, und zweimal brachten sie Kisten mit, die in das Flugboot gestapelt wurden.
    Lord Frans flog ihre Beute und die Verletzten zu einem bestimmten Punkt in der Steppe, mehrere Meilen entfernt von den Schiffen. Wo einst die Gangee gestanden und den Mittelpunkt der bizarren Festung gebildet hatte, gähnte jetzt ein riesiger, rauchender Krater, den die Männer in großem Bogen umgingen. Die Wälle, die das Schiff mit den anderen Schiffen verbunden hatten, waren teilweise nur noch Trümmerhaufen. Angesichts all der Trümmer war es wirklich ein Wunder, daß sie überlebt hatten.
    »… hat sich davongemacht in Richtung Berge …«
    Kincar hatte so lange auf sich tonlos bewegende Lippen gestarrt, daß es ihm zunächst gar nicht bewußt wurde, daß er diese Worte, wenn auch schwach wie ein Flüstern, durch das Getöse in seinem Kopf tatsächlich gehört hatte. Lord Frans machte gerade eine Meldung von großer Wichtigkeit, wie es schien.
    Männer liefen im Laufschritt zu den Schiffen, und das Flugboot kehrte zurück. Als nächste wurden Lord Dillan und Kincar zu dem improvisierten Lager in der Einöde transportiert, dann folgten die anderen in Gruppen, bis sie sich alle in sicherer Entfernung von den Schiffen befanden.
    In kurzer Zeit würden alle jene schlanken, silbergrauen Türme der Gangee in den Weltenraum hinaus folgen, um dort herrenlos umherzuirren.
    Kincars Ohren knackten, und er hörte einen scharfen Ruf. Eine Gruppe von Berittenen kam ihnen entgegen – die Männer von der Talfestung. Sie ritten in vollem Galopp, wie Männer, die in die Schlacht zogen, Vulth allen voran. Er warf sich von seinem Reittier und rannte zu Lord Dillan hin.
    »Dieser Dämon – jener mit deiner Gestalt, Lord«, keuchte er. »Er hat die befreiten Sklaven gegen uns gehetzt!«
    Kincar bemerkte einen leeren Sattel unter den Reitern. Wo war Jonathal? Zwei der anderen Männer waren verwundet.
    »Sie werden zur Festung zurückkehren …«
    »Ay«, unterbrach Lord Dillan kurz. »Deshalb müssen wir so schnell wie möglich hin. Frans, du übernimmst die Steuerung, Sim …«
    »Aber nicht du, Dillan!« protestierte Lord Bardon.
    »Auf jeden Fall ich! Wer sonst kann ihm so wirkungsvoll gegenübertreten und ihn entlarven als das, was er ist? Und Kincar …« Er sah Kincar an. »Du auch. Dies ist vielleicht der Augenblick, Hüter, wo du jene Macht benutzen kannst…«
    Zu viert bestiegen sie wieder das Flugboot, nachdem Lord Dillan die Reiter zurückgeschickt hatte, um von der Ebene her zur Talfestung zu gelangen. Die übrigen Sternenlords mit Ausnahme von Lord Bardon und Lord Jon, die im Lager blieben, um den Start der restlichen Schiffe zu überprüfen, ritten mit ihnen.
    Das Flugboot nahm geraden Kurs auf die Burg. Lord Frans holte aus dem beschädigten Motor das Höchstmögliche heraus. Während des Fluges wurde kaum ein Wort gesprochen. Ein vertrauter Berggipfel tauchte vor ihnen auf – sie hatten das Tal fast erreicht.
    »Er wird dich benutzen – und mit deinem Gesicht überall durchkommen«, bemerkte Lord Sim.
    »Asgar wird die Wahrheit spüren.«
    Von oben sah die Festung aus wie immer – bis sie den leblosen Körper vor der Tür zur Haupthalle im Hof liegen sahen. Sonst war nirgendwo eine Spur von Leben – oder Tod – zu entdecken.
    Frans landete das Flugboot im Hof. Jetzt konnte Kincar trotz des Klingens in seinen Ohren den Lärm hören, der aus der Halle drang. Er sprang aus dem Boot, das Schwert in der Hand – aber Lord Dillan stand ihm an Schnelligkeit nicht nach. Seite an Seite rannten sie zur Tür und stürzten in die Halle.
    Am entfernten Ende standen dicht gedrängt an der Wand eine Gruppe von Gorthianern, auch Frauen unter ihnen. Und zwischen ihnen stand hochaufgerichtet Lady Asgar – und ihr gegenüber stand eine silbergekleidete Gestalt, die der Doppelgänger des Mannes an Kincars Seite war. Hinter dem falschen Lord hatten sich fächerweise einige Ex-Sklaven aufgestellt. Kapal, gefesselt am Boden, befand sich bei den Leuten der Lady Asgar, ebenso wie Kathal s‘Rud, der halbgeduckt
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