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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)
Autoren: Hanna Alber
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brachten das Auto zum
Schaukeln. Die beiden sprangen ihr ungestüm entgegen, bellten laut und liefen
dann schnurstracks in den Wald, schnüffelten an jedem Baum und markierten ihr
Revier. Carolin lachte. „Ihr zwei seid wirklich unmöglich. Wartet wenigstens
auf mich.“ Sie schloss die Heckklappe und beeilte sich, ihre zwei Schützlinge
einzuholen.
    Django
und Willi jagten eine halbe Stunde glücklich hechelnd durchs Gebüsch und
Carolin hatte Mühe, Schritt zu halten. Im Geiste zählte sie schon die Zecken,
die sie den beiden nachher mühsam würde entfernen müssen.
    In
Gedanken versunken lief sie immer weiter, bis ihr auf einmal auffiel, dass sie
ihre Hunde schon eine ganze Weile weder gesehen noch gehört hatte. Sie machte
sich allmählich Sorgen und lief mit wachsendem Unbehagen weiter. Womöglich gab
es hier Wildschweine. Daran hatte sie vorher gar nicht gedacht. Zumindest wäre
es nicht ungewöhnlich. Wildschweine versteckten sich meist im Dickicht, wenn
sie jemanden kommen hörten, doch witterten sie Gefahr, dann kletterte man am
besten auf den nächstbesten Baum. Die Viecher konnten wirklich gefährlich
werden. Verzweifelt und mittlerweile auch panisch kämpfte sie sich schneller
voran. Dornen zerrten an ihrer Jacke und rissen Löcher hinein. Sie ignorierte
es und lief weiter. Gerade als sie dachte, sie würde die beiden gar nicht mehr
finden, hörte sie wütendes Knurren und Bellen ganz in der Nähe. Erleichtert
versuchte sie zu orten, aus welcher Richtung der Lärm kam, und beschloss, etwas
nach links abzudrehen. Nach ein paar weiteren Metern durchs Dickicht entdeckte
sie die zwei. Sie standen am Eingang eines… ja, was war das eigentlich? Es sah
fast aus wie ein unterirdischer Bunker!
    „Django,
Willi! Hierher! Bei Fuß!“ Streng gab sie die Befehle. Doch die sonst so gut
erzogenen Hunde ignorierten die Aufforderung. Sie standen stocksteif und
absolut still da, die Rute aufgestellt, die Nackenhaare gesträubt. Carolin
wurde unheimlich zumute. So hatte sie die beiden noch nie erlebt. Sie wollte eigentlich
gar nicht wissen, was sie da gefunden hatten, doch ihre Neugier siegte über die
Angst und vorsichtig ging sie auf den Bunker zu. Vielleicht hatten sie einen
Hasen oder ein anderes kleines Tier gestellt? Beruhigend sprach sie auf die
beiden ein: „Na, was habt ihr denn da? Einen Fuchs? Einen Hasen? Oder gar eine
Katze? So. Jetzt ist aber Schluss, beruhigt euch!“
    Das
erste, was ihr auffiel, als sie das Bauwerk erreichte, war die offen stehende
Tür am Ende einer Treppe, die nach unten führte. Django starrte unverwandt und
zähnefletschend auf diese Tür. Willi hielt sich etwas im Hintergrund, blickte
aber in dieselbe Richtung.
    Carolin
sprach immer noch beruhigend auf die beiden Hunde ein und schnappte sie schnell
am Halsband. Nur widerstrebend ließen die beiden sich an die Leine nehmen und
folgten ihrer Herrin. Gemeinsam traten sie den Rückzug an. Immer wieder sahen
die Hunde sich um und gaben ein tiefes und kehliges Knurren von sich. Das war
schon beinahe unheimlich, fand Carolin. Die Entscheidung, sofort zu
verschwinden, war gefallen, als sie die bräunlichen Flecken auf der Treppe
entdeckt hatte. In ihrem Kopf spielten sich da unten im Dunkeln schreckliche
Szenen ab und sie wollte nicht herausfinden, was sich tatsächlich im Inneren
verbarg. Das würde sie getrost der Polizei überlassen. So schnell wie möglich
verfrachtete sie Willi und Django ins Auto und fuhr nach Hause.
    Zurück
in Freiburg informierte sie die Polizei über ihren seltsamen Fund. Dort
versprach man ihr, sich der Sache umgehend anzunehmen.

50
     
    Pfeiffer starrte ungläubig auf die Leichen. Er hatte bis jetzt sieben
Tote gezählt. Sie waren zum Teil bereits komplett verwest, zum Teil aber auch
noch relativ gut erhalten. Aufgrund der guten Witterungsverhältnisse und dem
Schutz vor wilden Tieren war die Verwesung nicht ganz so schnell
fortgeschritten, wie es normalerweise der Fall gewesen wäre.
    Ganz
besonders schockiert war er, als er die Leiche einer Frau entdeckte, die sich
offensichtlich stranguliert hatte. In einem Raum, der nicht einmal hoch genug
war, dass man darin stehen konnte. „Ich vermute, sie hat sich mit ihrem eigenen
Gürtel erhängt.“ Inzwischen war Dr. Bode, der Rechtsmediziner, hinter ihn
gekrochen. „Es handelt sich hierbei um atypisches Erhängen, bei dem ein Kontakt
des Körpers mit dem Boden gegeben ist. Sie finden diese Form oft bei
Selbstmördern. In ihrem Fall hier scheint sie es als ihren
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