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Bloodcast 01 - Cast & Crew

Bloodcast 01 - Cast & Crew

Titel: Bloodcast 01 - Cast & Crew
Autoren: Michael Peinkofer
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Kindern stand. Ihre Handtasche umklammerte sie so fest, dass es aussah, als würde sie sich daran festhalten. Sie trug ein Kostüm und wirkte aufgeräumter als an anderen Tagen, vielleicht ein gutes Zeichen. »Wenn es Probleme gibt, ruf Jenny an, in Ordnung? Sie wird euch helfen.«
    »In Ordnung.« Der Kleine nickte.
    »Und sei ja brav, hörst du? Tu, was Mama dir sagt, und mach mir keinen Ärger!«
    »Bestimmt nicht.« Er schüttelte den Kopf.
    »Ich hab dich lieb«, hauchte sie mit versagender Stimme und zog ihn an sich, damit er nicht sah, wie sich auch ihre Augen mit Tränen füllten.
    »Hab dich auch lieb, Lena.«
    In diesem Moment spürte sie den Abschiedsschmerz geradezu körperlich. Sie schlang ihre Arme um Robby und drückte ihn noch fester an sich. Und er erwiderte ihre Umarmung, so fest er nur konnte.
    »Und jetzt geh«, flüsterte sie ihm ins Ohr und lockerte ihren Griff. Anfangs reagierte Robby nicht und hing weiter an ihr. Aber dann, nachdem sie ihn zärtlich auf Wangen und Stirn geküsst hatte, gehorchte er. Lena nickte ihrer Mutter zu, die herantrat, ihn bei der Hand nahm und vorsichtig wegzog.
    »Du weinst ja«, stellte er fest, als er Lenas Gesicht sah.
    »Nur weil ich mich auf unser Wiedersehen freue«, erwiderte sie und zwang sich zu einem Lächeln. Dann winkte sie ihm nach, bis er und Hanna den Backstagebereich verlassen hatten. Sie fühlte sich hundeelend dabei, Tränen brannten in ihren Augen.
    »Schau an, Gefühle kannst du also auch«, sagte plötzlich jemand neben ihr. Lena erhob sich und wandte sich um - nur um festzustellen, dass es keine andere als die Brünette mit den Smokey Eyes war. Sie war ihr in der Zwischenzeit keinen Deut sympathischer geworden. »Das kommt bei den Leuten gut an, du wirst sehen.«
    »Er ist mein kleiner Bruder«, erklärte Lena.
    »Na und?« Die andere rollte mit den Augen. »Ist doch nur für ein paar Wochen. Sei doch froh, wenn du den Plagegeist los bist!«
    »Du hast keine Geschwister, oder?«
    »Nein.« Die Brünette schnitt eine säuerliche Grimasse.
    »Und auch sonst ist wohl niemand gekommen, um dich zu verabschieden?«
    »Nein, wozu auch? Das hier ist mein Ding.«
    »Verstehe«, sagte Lena nur.
    »Was soll das heißen?«
    »Nichts weiter. Nur dass ich es verstehe.«
    »Mein Vater ist Investmentbanker. Er trägt Verantwortung und hat nicht die Zeit, sich um jede Lappalie zu kümmern.«
    »Du meinst, wie seine Tochter?«, konterte Lena und hielt dem Blick der grünen, dunkel geschminkten Augen stand.
    »Du solltest dich vor mir in Acht nehmen!«
    »Tatsächlich?« Lena gab sich unbeeindruckt. »Und wie heißt du?«
    »Kayla von Dahlen - den Namen solltest du dir übrigens merken. So heißt nämlich die zukünftige Gewinnerin.«
*

Kayla
    »Gut geschlafen?«
    Der Blick, mit dem sie ihn bedachte, verriet es bereits. Auch die Art und Weise, wie sie ihr braun gelocktes Haar aus dem Gesicht strich, um es gleich darauf wieder fallen zu lassen, ließ es ihn wissen: Sie war gar nicht daran interessiert, ob er gut geschlafen hatte - vielmehr daran, wie ihm das Vorprogramm gefallen hatte …
    »Du bist ein Luder«, beschied er ihr.
    »Weiß ich.« Sie kicherte, während sie sich auf dem Laken streckte, sich ihrer Nacktheit und der Wirkung, die sie auf ihn zu haben pflegte, voll bewusst. »Und du weißt es auch, sonst wärest du nicht hier, oder?«
    »Kayla, ich …«
    Rasch rollte sie sich zu ihm herüber, ließ ihre Hand unter das Laken wandern und suchte nach seiner Männlichkeit. Was sie vorfand, enttäuschte sie. »Ups. Wie es scheint, bist du noch nicht ganz wach.«
    »Ich bin wach«, versicherte er. Wie in einem jähen Entschluss drehte er sich von ihr weg und schwang sich aus dem Bett. Sie genoss es, seinen durch Sport und eiserne Disziplin gestählten Körper zu betrachten. Einmal mehr kam sie zu dem Schluss, dass sein Hintern noch hübsch knackig war für einen Kerl Mitte vierzig. Ungeniert sah sie zu, wie er in seine Unterwäsche schlüpfte, die Skyline von Frankfurt im Rücken. Die aufgehende Sonne spiegelte sich in den gläsernen Fassaden. Es würde ein schöner Tag werden.
    »Was machen wir heute, Steve?«, wollte Kayla wissen.
    »Was meinst du?«
    »Was soll ich schon meinen?« Die abweisende, einsilbige Art, die Steve an den Tag legte, begann Kayla zu nerven. Sie setzte sich im Bett auf, beugte sich zum Nachttisch hinüber und angelte sich eine Zigarette, die sie sich ansteckte.
    »Dies ist ein Nichtraucherzimmer«, sagte er, während er in seine Hosen
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