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Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Titel: Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung
Autoren: Alice Moon
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vernünftig und wecke niemanden unnötig auf. Ich weiß doch auch nicht, wie das passieren konnte. Warum schiebst du alle Schuld auf mich? Vielleicht warst ja auch du diejenige, die sich in ihrer Liebe getäuscht hat, vielleicht waren wir es beide, wer kann das schon sagen? Ich bin ohne schlagendes Herz erwacht, glaubst du etwa, dass mir das keine Angst macht?«
    »Ich war mir meiner Liebe gewiss«, zischte Emilia. »Ich war die ganze Zeit über ehrlich und dachte, ich könnte dir vertrauen. Ich habe dich geliebt, mehr, als ich je einen anderen Menschen geliebt habe. Und ich habe dich eingeweiht, habe dir die Wahrheit über mich erzählt. Ich dachte, du würdest verantwortungsbewusst damit umgehen.« Ihre Augen waren erfüllt von Schmerz und Enttäuschung. »Aber du hast mich verraten, hast mich ausgenutzt und dir durch mich die Ewigkeit erschlichen. Genauso war es doch, oder, Dustin? Wenigstens jetzt könntest du die Wahrheit sagen.«
    Dustin senkte den Blick und schüttelte den Kopf. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. »Nein, Emilia, so stimmt es nicht«, murmelte er. »Ich hatte doch auch Gefühle für dich. Du hast mir viel gegeben, und nachdem du mir deine Geschichte erzählt hast ... Ja, die Vorstellung von Unsterblichkeit hat mich fasziniert, das gebe ich zu. Wer würde sich nicht fragen, wie es wäre, ein ewiges Leben zu haben, dem Tod zu entkommen, immer jung zu bleiben? Aber ich wollte dich nicht vorsätzlich verletzen, sondern ... Ich dachte, wenn wir diesen gemeinsamen Schritt tun, kann uns nichts passieren, egal wie die Sache ausgeht. Ich wollte einfach abwarten und dann weitersehen.«
    »Abwarten und weitersehen? Weißt du eigentlich, was du da sagst? Ich dachte, du hättest mich verstanden ... Man darf weder mit der Liebe noch mit der Unendlichkeit spielen oder experimentieren. Du wirst es schon noch merken, Dustin. Du wirst die Ausmaße deiner Tat irgendwann zu spüren bekommen.«
    »Aber, wo siehst du denn ein Problem, Emilia?« Dustin konnte ihren Zorn nicht ganz nachvollziehen. »Es ist doch nichts verloren - weder für dich noch für mich. Wir haben alle Zeit der Welt, jemanden zu finden, der uns zurückholt. Aber vielleicht brauchen wir ja auch niemanden, weil wir auch so zusammen glücklich sind - bis in alle Ewigkeit. Stell dir das doch einmal vor ... Wir können Seite an Seite durch die Unendlichkeit gehen. Wen stört es, ob zwischen uns die wahrhaftige Liebe besteht, solange wir zufrieden sind? Wer weiß schon, was wahre Liebe bedeutet, woran soll man sie denn erkennen? Denk doch an die letzte Zeit, die wir miteinander verbracht haben, hat sie dir denn gar nichts bedeutet? Willst du sie einfach als wertlos bezeichnen und wegwerfen, nur weil du nicht durch mich erlöst wurdest?«
    Emilia schüttelte den Kopf und Dustin merkte an dem erbosten Funkeln ihrer Augen, dass seine Worte sie nur noch mehr kränkten und in Rage brachten.
    »Du glaubst also, dass ich mit jemandem auf ewig zusammen sein will, von dem ich weiß, dass er mich nur benutzt und belogen hat? Der mir vorgegaukelt hat, ich sei seine große Liebe? Mir ist noch nie jemand begegnet, der so abscheulich war wie du. Selbst George hatte mehr Anstand und Gewissen. Und wenn du tatsächlich glaubst, ich hätte nichts durch dich verloren, so irrst du dich gewaltig. Du hast ja keine Ahnung, du weißt so vieles nicht...« Emilia lachte bitter auf. »Aber das soll deine Strafe sein. Ich habe dir in meiner Leichtgläubigkeit ohnehin schon viel zu viel verraten über das Dasein, das du fortan fristen wirst. Wenn du Glück hast, hast du mir gut zugehört und erinnerst dich an das ein oder andere. Den Rest wirst du selbst herausfinden müssen, von mir erfährst du jedenfalls nichts mehr. Und ich wünsche dir, dass du an der Wahrheit verzweifelst, wenn sie sich dir allmählich offenbart, und dass auch du irgendwann die schwere Last der Unendlichkeit zu spüren bekommst.« Emilia trat einen Schritt auf Dustin zu, sodass sie dicht vor ihm stand.
    »Ich hasse dich, Dustin«, flüsterte sie mit zusammengebissenen Zähnen. »Ich hasse dich für deine Verlogenheit, deine Feigheit und deinen Egoismus. Du wirst sehen, eines Tages, dort draußen in der Ewigkeit, wirst auch du wahrhaft lieben. Dann wirst du dir nichts sehnlicher wünschen, als mit diesem Menschen ein einmaliges, glückliches Leben zu führen, ihn nicht nur als winzigen Bestandteil in deiner Unendlichkeit zu betrachten, nicht als ein Staubkorn, das neben dir vergeht und das irgendwann
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