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Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Titel: Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung
Autoren: Alice Moon
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hast recht, in meiner Lage habe ich keine Chance gegen jemanden, der die Kräfte eines Unsterblichen besitzt. Und ich kann weder gegen Emilia noch gegen Jonathan ankommen, ohne dass auch du dadurch in Gefahr gerätst. Also ... müssen wir versuchen, es rückgängig zu machen.«
    Sarah starrte Dustin fassungslos an. »Wie meinst du das? Wie soll das gehen?«
    »Ich ... weiß nicht, ob es funktioniert, aber ... Ich muss dir dein Blut wieder zurückgeben, Sarah.« Dustin strich ihr zärtlich eine Haarsträhne hinters Ohr. »Du hast es mir gegeben in einem Moment, in dem ich es dringend nötig hatte, und ich bin dir dankbar dafür, es war wundervoll. Ich habe mich zwischenzeitlich so lebendig gefühlt, als wäre ich wieder ganz ich selbst, ein vollkommener Mensch mit Herz und Gefühlen. Aber ... du weißt selbst, dass du in eben diesen Augenblicken das genaue Gegenteil empfunden hast. Es ist etwas mit uns passiert, was gegen all das spricht, was mir bisher über die Rückverwandlung und Erlösung bekannt war.«
    »Wenn du mir mein Blut wiedergibst, Dustin, dann gibst du zugleich wieder alles auf, wonach du dich so lange gesehnt hast«, flüsterte Sarah. »Das muss sich doch schrecklich für dich anfühlen. Fast so, als würdest du dich für den Tod entscheiden.«
    »Aber ich habe neue Erinnerungen, frische, wache, wundervolle Erinnerungen, die eine Zeit lang halten werden«, erwiderte Dustin. »Und ich weiß, dass du wieder meine echte, meine vollkommene Sarah sein wirst, in die ich mich verliebt habe, nicht mehr nur ein Hauch von ihr. Und dieses Wissen allein erfüllt mich und wird mir Kraft geben. Bitte, Sarah, wehre dich nicht dagegen, damit machst du es uns beiden nur noch schwerer. Wir haben keine Wahl, wir müssen diesen Schritt wagen.«
    Sarah nickte mit gesenktem Kopf. »Aber ... Was wird danach sein, Dustin? Werden wir uns ... jemals wieder so nahe stehen wie jetzt? «
    Dustin schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht, Sarah. Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Wann ...?« Sarah schluckte. »Wann wollen wir es tun? Jetzt? Gleich ... hier?«
    »Je weniger Zeit wir verlieren, desto besser, ja. Und anschließend bringe ich dich fort von hier, weit genug weg, damit du in Sicherheit bist.«
    Sarah widersprach nicht und fragte nicht nach, wo dieser Ort sein sollte, als wollte sie es in diesem Augenblick noch gar nicht wissen.
    Dustin krempelte den Ärmel seines Pullovers hoch. Auf seiner Haut waren noch deutlich die Spuren der Wunde zu sehen, die ihm Jonathan zugefügt hatte. Sarah drehte sich um, als Dustin das Messer in die Hand nahm, das sie am Abend seiner Befreiung bei sich getragen hatte. Er gab keinen Laut von sich, als die kalte Klinge seine Haut durchschnitt. Es war nur ein kurzer, stechender Schmerz ...
    Sarah zuckte zusammen, als der Schmerz wie ein kurzer Messerstich durch ihren Arm fuhr. Sie drehte sich zu Dustin um. Ein feiner roter Faden wand sich über seine Haut. Sie betrachtete ihn, wie er dort vor ihr stand. Dustin, in den sie sich von einer Sekunde auf die andere verliebt hatte und der diese unglaubliche Vergangenheit in sich trug. Dustin, mit dem sie auf unerklärliche Weise verbunden war und von dem sie sich nun wieder trennen musste, indem sie ihm das nahm, wonach er sich am meisten gesehnt hatte. Das Leben.
    Sarah wusste, wie schwer ihm diese Entscheidung fallen musste. Sie hatte ihn noch nie so glücklich erlebt wie in den wenigen Stunden, in denen er geglaubt hatte, an ihrer Seite der Ewigkeit entkommen zu sein. Seine Augen hatten vor Glück gestrahlt und nun ... Nun würde er zurückkehren in seine kalte Ewigkeit. Allein. Und weder er noch Sarah wussten, ob sie ihn ein weiteres Mal aus ihren mächtigen Klauen lassen würde.
    Sarah wollte ihm so gerne etwas mitgeben. Etwas aus ihrem gemeinsamen kurzen Leben, das sie für immer verband und das ihnen beiden Halt gab. Sarah in ihrer Endlichkeit, in welcher Stunde um Stunde verstrich und sie unaufhaltsam dem Ende näher brachte, und Dustin in seiner raum- und zeitlosen Unendlichkeit. Und sie wusste, was sie ihm schenken wollte - ihm und sich selbst.
    Langsam trat sie auf ihn zu. »Uns bleibt eine Stunde«, flüsterte sie. »Wir haben noch eine letzte kostbare Stunde, in der wir unser Leben miteinander teilen dürfen.«
    Dustin sah sie ernst an, schweigend.
    »Ich ... ich würde dir gerne ...« Sarah schluckte, sie fand keine Worte für das, was sie empfand, für das, was ihr Herz ihr leise und zugleich aufgeregt zuklopfte, für das, was sie wollte
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