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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1
Autoren: Tessa Gratton
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aber auf seinen Schoß. Er redete auf mich ein, während ich über seine Wangenknochen strich und ihn immer wieder küsste, mitten im Satz. Er berichtete, was alles passiert war, dass Eric es bis zu seinem Auto geschafft hatte und Judy von unserem Haus aus das Feuer gesehen hatte und zum Wald gerannt war. Weiter erzählte er, wie man uns ins Krankenhaus gebracht hatte und Eric allen seine Geschichte erzählt hatte, um uns zu decken. Zuletzt beichtete er von seinem Deal mit Lilith.
    Als er »Dad nimmt mich wieder mit nach Chicago« sagte, legte ich ihm den Finger auf die Lippen.
    »Ich ziehe auch dahin.«
    Nick machte große Augen und lächelte. »Echt?«
    »Echt. Ich kann die Highschool auch anderswo beenden. Sogar besser, wenn mich keiner kennt. Es würde mir wahrscheinlich guttun, nicht ständig an alles erinnert zu werden. Judy hat eine Wohnung in Chicago und ich denke schon länger daran wegzuziehen. Darüber hatte ich sogar schon mit Reese gesprochen. Vorher.«
    Er umarmte mich wieder. »Wie fühlst du dich?«, fragte er nach einer Weile.
    »Weich geklopft. Stark. Alles Mögliche. Ich glaube, du hast mir das Leben gerettet.«
    »Ich glaube, du hast mir auch das Leben gerettet.«
    Ich musste wieder an die Krähen denken, die vom Himmel gefallen waren, die Flammen im Schlepptau. Wie sie uns geholfen hatten, Josephine zu bannen. Wie sie über unseren Köpfen dahingeflogen waren. Reeses Leben hatten wir nicht gerettet.

    »Was ist, Süße?«
    »Nichts, gar nichts, ich hab nur gerade an die Krähen gedacht.«
    »An Reese.«
    Vor Erleichterung musste ich die Augen schließen. Er glaubte es also auch. Gott sei Dank.
    »Ja, ich habe ihn nicht mehr gesehen. Keine Krähe nirgendwo. «
    »Sie waren am Krankenhaus. Sie haben uns sogar die Hälfte des Weges nach Cape Girardeau begleitet.«
    »Oh.« Und wo waren sie jetzt?
    »Er ist bestimmt in der Gegend. Wahrscheinlich ist er genauso erschöpft wie wir.«
    Ich spreizte die Finger der Hand mit den langen, heilenden Wunden, die ich mir für den Bannfluch zugefügt hatte. Dann nahm ich Nicks Hand und legte unsere Wunden aneinander. »Sag, dass wir das Richtige getan haben.«
    Nick legte seine Hand an meine und drückte die heißen, heilenden Schnitte aneinander. »Das haben wir, unbedingt.«
    Nicholas
    Ich blieb den ganzen Tag. Wir kochten Suppe mit Grandma Judy und redeten über Chicago. Bei der Aussicht, dorthin zurückzuziehen, färbten sich ihre runzligen Wangen vor Aufregung rosa.
    Als es dunkel geworden war, ließen Silla und ich Judy allein, obwohl ich merkte, dass sie es schöner gefunden hätte, wenn wir geblieben wären. Im Hinterhof drängten wir uns durch die Forsythien und schon sah man die Lichter ihres Hauses
nicht mehr. Vor uns erstreckte sich der Friedhof. Ich nahm Sillas Hand und wir blieben einen Augenblick lang stehen. Sie atmete ganz ruhig, die Luft floss in Wölkchen aus ihrem Mund in die kalte Nacht.
    Sie wandte ihr Gesicht in Richtung unseres Hauses, wo noch immer Rauch in dünnen Fäden aus dem zerstörten Wald aufstieg. »Ich habe den ganzen Tag nichts von ihnen gehört«, sagte Silla und starrte auf den Rauch.
    »Komm, Süße.« Ich drückte ihre Hand. Der Friedhof schimmerte in gespenstischem Weiß und mir fiel der Kontrast zwischen ihm und dem nackten Schwarz des niedergebrannten Waldes auf.
    Wir wählten willkürlich einen Grabstein, der inmitten von langen, trockenen Gräsern stand. Weit weg vom Grab ihrer Eltern und von Reese. Wir hatten nicht darüber gesprochen, aber es war klar, dass wir beide nicht dorthingehen wollten.
    Ich setzte mich an den kalten Marmor und Silla hockte sich zwischen meine Beine. Ich hielt sie fest und drückte meine Wange an ihre weichen Haare. Es war unglaublich still. Kein Lüftchen regte sich und der Autoverkehr war weit weg. Also schloss ich die Augen und konzentrierte mich ganz auf die warme Silla vor mir und den kalten Grabstein hinter mir. Und auf mich selbst in der Mitte, quicklebendig.
    »Nick?«
    »Hm?«
    »Glaubst du, es lohnt sich, ewig zu leben?«
    »Und Rockstar zu werden?«
    »Oder Präsident?« Sie lächelte.
    Ich gab ihr einen Kuss auf die Haare. »Nein. Das geht nicht.«
    Silla schwieg. »Jedenfalls nicht, wenn man sich nicht in ein Ungeheuer verwandeln will, meinst du wohl.«
    Der Ruf einer Krähe riss ein Loch in die Stille. Silla richtete
sich auf und hob das Gesicht zum Himmel. Wie eine Statue, wie ein Friedhofsengel, der zum Himmel blickt.
    Ein Krähenschwarm flog auf uns zu, den Flügelschlag
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