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Blond wie die Suende

Blond wie die Suende

Titel: Blond wie die Suende
Autoren: Barbara McCauley
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den Öffner und machte die Flasche auf. „So, so. Musst du etwa zu einer Gedichtlesung der Waldelfen?”
    Nick fand seinen Witz lustig, trank einen kräftigen Schluck und seufzte zufrieden.
    „Verdammt, das tut gut. Lass dich von mir nicht stören, Kumpel. Ich setze mich hier hin und trinke derweil mein Bier. Ach ja, ich soll dich an die Anprobe des Smokings am Donnerstagmorgen und an das Abendessen bei Lucas am Freitagabend nach der Generalprobe für die Hochzeit erinnern.”
    Killian schloss die Haustür, während Nick sich auf das Sofa fallen ließ. „Wo du gerade von deiner Hochzeit sprichst, musst du Maggie nicht helfen, Blumen oder Tischdecken auszusuchen?”
    „Ich helfe ihr ja, indem ich ihr nicht im Weg stehe.” Nick gönnte sich einen weiteren Schluck Bier und legte einen Fuß auf den verschrammten Beistelltisch. „Ich habe drei Stunden Zeit, ehe ich meinen Sohn bei seiner Großmutter abholen soll.”
    Killian fiel sofort der Stolz in Nicks Augen auf, als er seinen Sohn erwähnte, von dessen Existenz Nick bis vor ein paar Wochen nichts gewusst hatte. Killian konnte immer noch kaum glauben, dass Nick einen fünfjährigen Jungen hatte und in ein paar Tagen die kleine, rothaarige Maggie Smith heiraten würde, die in Wirklichkeit gar nicht mehr so klein war, sondern eine sehr attraktive erwachsene Frau.
    Sein Freund Lucas fiel ihm ein. Er war mit der bildhübschen Julianna Hadley verheiratet und hatte Zwillinge, einen Jungen und ein Mädchen. Wie seltsam doch das Leben verlief.
    Glücklicherweise besitze wenigstens ich noch meinen klaren Verstand, dachte Killian.
    „Sag mal, ist dir eigentlich aufgefallen, dass du völlig durchnässt bist?” fragte Lucas.
    Ein dumpfes Geräusch aus dem Bad ließ Nick stutzen, und er drehte sich um.
    Killians Magen krampfte sich zusammen. „Das sind Eichhörnchen”, erklärte er betont gleichmütig. „Sie haben sich über dem Bad eingenistet. Ich war auf dem Dach und wollte nachsehen, wo sie hineingekommen sind. Aber dann brach das Unwetter aus. Hör mal, ich muss noch in die Stadt und eine Abdeckung für den Ventilator da oben kaufen. Wir treffen uns in einer Dreiviertelstunde bei Tanner. Ich spendiere das Bier und den Billardtisch.”
    Obwohl Nick den gesamten Billardsalon hätte mieten können, mochte er jedoch solch ein Angebot nicht ausschlagen. „Bei zehn Dollar für den Gewinner nehme ich an.”
    „Fünf oder du kannst es vergessen.” Killian wusste, wenn er zu schnell nachgäbe, würde Nick misstrauisch werden.
    „Gut, angenommen.” Verschwenderisch war Nick nicht, deshalb trank er das Bier aus, bevor er aufstand. „Ich rufe Lucas an und frage mal, ob er sich für ein paar Stunden von Julianna und den Kindern freinehmen kann.”
    Erneut drang ein Geräusch aus dem Bad. Diesmal war es ein metallenes Knacken.
    „Eichhörnchen, sagtest du?” fragte Nick.
    „Sie sind wahrscheinlich da drinnen. Ich werde mal nachsehen.” Killian wollte zum Bad hinübergehen, doch er blieb stehen, als das Geräusch eines aufgedrehten Wasserhahns zu hören war.
    Nick musterte Killian. „Sie können einen Wasserhahn bedienen?”
    In dem Augenblick ging die Badezimmertür auf, und Cara Sinclair kam heraus.
    Sie hatte ihren nassen Overall ausgezogen und trug ein enges weißes Top zu einer engen Jeans, die Rundunge n betonte, die Killian vorhin nicht bei ihr bemerkt hatte. Sie hatte ihr Haar im Nacken zusammengebunden und ein paar nasse Strähnen he rausgezupft, so dass sie ihr frisch gewaschenes Gesicht umrahmten.
    Wie zum Donnerwetter hatte sie sich nur der Fesseln entledigt?
    „Ach, Killian, Schatz, da bist du ja.” Sie lächelte ihn an, aber ihre Augen blieben davon unberührt. Es lag vielmehr große Selbstgefälligkeit in ihrem Blick. „Ich habe schon überlegt, wo du so lange bleibst. Ich fürchte, wir müssen das ein anderes Mal machen. Ich habe nämlich vergessen, dass ich eine Verabredung in der Stadt habe. Ich rufe dich später an und …
    oh, du hast ja Besuch.”
    Nick war restlos verblüfft. Wäre Killian nicht so außer sich gewesen, hätte er sich über das dumme Gesicht seines Freundes köstlich amüsiert.
    „Nun, ich bin gleich weg.” Cara hob ihren Rucksack auf und hatte sich bereits zur Tür gewandt, als sie plötzlich innehielt und Nick eingehend musterte. „Nick Santos?” Fast ehrfürchtig flüsterte sie seinen Namen.
    Nick bejahte zögernd, aber sein verblüffter Blick veränderte sich nicht.
    „Ich bin schon seit Jahren ein großer Fan von
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