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Blitzschnell entspannt

Blitzschnell entspannt

Titel: Blitzschnell entspannt
Autoren: Robert Sonntag
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alledem kommt: man ist ganz allein auf sich gestellt.
    Aber muss das sein? Gut, es ist nicht möglich, einen Menschen real mit in die Runde zu nehmen. Aber in der Phantasie kann ich doch alle meine Freunde und ganze Kompanien von Beschützern um mich versammeln. Wenn wir uns das lebendig genug vorstellen, nimmt uns unser Gehirn diesen kleinen Betrug ab und sorgt dafür, dass wir uns so fühlen und verhalten, als wären wir tatsächlich von guten Freunden und Beratern umgeben.
    Also bat ich den Doktoranden, einmal darüber nachzudenken, ob es nicht einen Menschen gäbe, der ihm als Begleiter zu dem Vorstellungsgespräch eine wichtige Stütze wäre. Ganz spontan nannte er einen seiner Professoren, in dessen Nähe er sich immer gut aufgehoben gefühlt habe. Außerdem sei dies ein Mensch, der auch in solchen Situationen vollkommen gelassen, sicher und überzeugend sei.
    Nachdem dies geklärt war, bestand keinerlei Sorge mehr, das Vorstellungsgespräch in den Sand zu setzen. Mein Kandidat erhielt den Auftrag, sich in der Phantasie der Bereitschaft des Professors zu versichern, ihn bei seinem Vorhaben zu unterstützen. Dann sollte er ihn in der konkreten Situation in Gedanken so in dem Raum platzieren, dass er ihn immer wieder anschauen und sich an ihm und seinen Hinweisen orientieren könnte.
    Gesagt, getan. Das Gespräch verlief erfolgreich. Allein die eingebildete Anwesenheit des Professors gab dem Bewerber Selbstvertrauen und Stabilität. Er konnte seine fachliche Qualifikationüberzeugend vermitteln. Heute – drei Jahre später – hat er in dem Unternehmen bereits die Position eines Abteilungsleiters. Kürzlich erzählte er mir am Telefon, dass er diesen Trick inzwischen bei vielen Gelegenheiten benutzt habe. Inzwischen verfüge er über eine ganze Gruppe von imaginativen Begleitern, unter denen er jeweils den auswählt, dessen Stärken ihm in der jeweiligen Situation besonders nützlich sind.
    Neben Vorstellungsgesprächen können Sie diese Technik zum Beispiel bei Prüfungen, Präsentationen, öffentlichen Auftritten und schwierigen Gesprächen einsetzen.
So wird’s gemacht
Klären Sie, welche Person Ihnen in der bevorstehenden Situation eine Hilfe wäre. Schon durch ihre bloße Anwesenheit oder wegen ihrer besonderen Fähigkeiten.
Schließen Sie die Augen. Stellen Sie sich vor, wie Sie diesen Menschen aufsuchen und fragen, ob er bereit ist, Sie zu begleiten und zu unterstützen. Achten Sie genau auf seine Reaktion. Vielleicht erhalten Sie eine klare Antwort. Möglich, dass Sie nur eine flüchtige Veränderung des Gesichtsausdrucks beobachten, den Sie deuten müssen. Gleichgültig, wie die Antwort ausfällt, bedanken Sie sich bei dem Menschen und verabschieden Sie sich von ihm. Sollten Sie keine klare Bereitschaft erkannt haben, Ihnen zu helfen, müssen Sie eine andere Person auswählen und ebenso verfahren.
Stellen Sie sich vor, sie wären bereits in der Zielsituation und erleben Sie, wie Ihr Begleiter bei Ihnen ist und Sie die Aufgabe erfolgreich meistern.
Wenn es dann ernst wird und Sie real am Ort der Tat sind, positionieren Sie Ihren Beistand so in Ihrer Nähe, dass Sie seine Hilfe jederzeit in Anspruch nehmen können.
So tun als ob – real
    Das Prinzip »so tun als ob« wirkt sowohl auf der mentalen wie auch auf der realen Ebene. Gerade in Akutsituationen haben Sie aber wahrscheinlich keine Gelegenheit, sich zurückzuziehen und sich mithilfe von Imaginationsübungen auf ein erwünschtes Verhalten vorzubereiten. In solchen Augenblicken können Sie so vorgehen, dass Sie in der Realität bleiben und dabei so tun, als ob Sie bereits die Zieleigenschaften besäßen.
    Die Psychosomatik (Psyche = die Seele, Soma = der Körper) befasst sich besonders mit den Beziehungen zwischen Leib und Seele. Die psychosomatische Medizin untersucht und erforscht die Zusammenhänge zwischen seelischen Störungen und körperlichen Leiden. Chronische psychische Stressbelastungen können zu körperlichen Erkrankungen führen – zum Beispiel zu Magen-Darm-Geschwüren oder Bluthochdruck. Psychischer Stress drückt sich aber auch bereits im äußeren Verhalten eines Menschen aus. Häufig ist bei den so Geplagten eine gebeugte Körperhaltung, hilflose Gestik, ängstliche Mimik oder eine stockende Sprechweise zu beobachten.
    Psychosomatische Wirkungen können wir jedoch auch in der Körper-Seele-Richtung feststellen und zu unserem Vorteil nutzen. Das heißt, wenn Sie sich so verhalten, als seien Sie seelisch stabil, ausgeglichen und
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