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Blindwütig: Roman

Titel: Blindwütig: Roman
Autoren: Dean Koontz , Bernhard Kleinschmidt
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rückwärts an und verschwand dann ebenso rückwärts aus dem Zimmer.
    Dann strömte die Zeit plötzlich wieder vorwärts.
    »Das waren keine Irren, sondern Intellektuelle «, sagte Zazu. »Die formen die Meinung der herrschenden Elite …«
    An der Art und Weise, wie Penny und Milo mich ansahen, erkannte ich, dass nur wir drei wussten, was gerade geschehen war. Selbst Lassie hatte keine Ahnung.
    Weil wir Salzstreuer bei uns trugen, die keine Salzstreuer mehr waren.
    »… die Botschaft dieser überlegenen Geister in ihrem Werk an die Massen vermitteln. Was Sie eindeutig nicht getan haben, Mr Greenwich.«
    Weil Zazu mit diesem Sermon eine weitere Minute fortfuhr, hatten wir die Möglichkeit, das Geschehen so zu beeinflussen, wie es für uns am günstigsten war.
    Mein Leben hatte auf Messers Schneide gestanden, in der Schwebe zwischen dieser Welt und der nächsten, und nun kamen Penny und Milo mir noch kostbarer vor als vorher. Mein Herz klopfte, und ich musste mich gegen einen Überschwang an Gefühlen wehren, der mich handlungsunfähig gemacht hätte.
    Wir ließen Zazu weiterplappern, bis Milo wie vorher sagte: »Machen Sie bloß nicht meinen Dad nieder. Er ist der beste
Dad auf der Welt …« Statt »und soooo geduldig« fügte er diesmal jedoch hinzu: »und niemand wird ihn umbringen, solange ich auf ihn aufpasse.«
    Ohne auf Milo zu achten, sagte Zazu Waxx zu mir: »Mit Ihren Büchern haben Sie das Pendel in die falsche Richtung gelenkt. Deshalb muss man Sie brechen, Sie zwingen, Ihre Ketzerei zu widerrufen, und Sie beseitigen.«
    Keuchend und schluchzend kam der Bucklige mit dem tropfenden Metzgermesser an und berichtete vom Mord an seinem »Vater«.
    Zazu straffte die Schultern und hob den Kopf. »Was hast du getan? Du Idiot, du widerlicher Lump, was hast du getan?«
    »Das war meine einzige Chance«, sagte der Bucklige. »Vorher war er noch nie hilflos, und er wäre nie wieder hilflos gewesen. Das war meine einzige Chance, und die hab ich ergriffen, ich hab sie ergriffen, ich hab sie ergriffen!«
    Zazu wiederholte ihren Sermon über Shearman Waxx als Pionier der posthumanen Bewegung.
    »Dad«, sagte Milo, »pass auf! Aus irgendeinem Grund kann man denselben Augenblick nicht mehr als ein einziges Mal wiederholen.«
    »Okay.«
    Zazu sagte zu ihrem missratenen Enkelsohn: »Du warst dazu bestimmt, der erste Vertreter einer Superrasse zu sein!«
    Der weinende Bucklige sah sie verblüfft an. »Aber das bin ich nicht, Zazu.«
    »Das war nicht Shearmans Fehler.«
    »Mein Fehler war es auch nicht, Zazu.«
    »Wenigstens hat Shearman den Versuch gewagt!«
    Da ich diesmal vorbereitet war, sah ich, wie Zazu die Pistole unter ihrer perfekt geschneiderten Kostümjacke hervorzog.
    Sie schoss dem Buckligen in den Kopf, und als sie sich zu
mir umwandte, jagten Penny und ich ihr mindestens ein Dutzend Kugeln in den Leib.
    Wieder brach Zazu auf dem schwarzen Granitboden zusammen. Ungläubig blinzelnd starrte sie uns an, als hätten wir etwas völlig Unmögliches getan und eine Unsterbliche getötet.
    Ihre letzten Worte waren: »Ihr könnt nicht entkommen. Zwölftausend von uns … in der Agency. Das Werk … geht weiter … ohne mich.«
    Auch wir gingen ohne sie weiter.
    Penny und ich verbrachten eine ganze Weile damit, Milo bloß anzustarren, bis er peinlich berührt mit den Schultern zuckte und sagte: »Wisst ihr jetzt, wieso es so schwierig zu erklären ist, wenn man sich mit der Technik nicht auskennt? Es ist etwas, das muss man einfach erleben.«
    Daraufhin verbrachten Penny und ich noch längere Zeit damit, uns gegenseitig anzustarren.
    Schließlich sagte sie: »Tja, mit einem Mal kommt mir ein teleportierender Hund gar nicht mehr so besonders vor. Abgesehen davon ist Lassie so süß wie eh und je, und sie ist bestimmt zu clever, um sich mitten in einen Waldbrand oder etwas Ähnliches zu befördern.«
    Mein Wegwerfhandy läutete. Nur Vivian Norby kannte dessen Nummer.
    »Hallo?«, meldete ich mich mit zittriger Stimme.
    Mit typischer Penetranz rammte sich Hud Jacklight zurück in meine Welt: »Den ganzen Tag hab ich es schon versucht. Dich zu erreichen. Große Neuigkeiten!«
    »Hud, wie bist du an diese Nummer gekommen?«
    »Milos Babysitter. Musste sie ganz schön unter Druck setzen. Zähe Dame.«
    »Hud, ich kann jetzt wirklich nicht mit dir sprechen.«
    »Hab einen Deal gelandet. Für dich, Cubbo.«

    »Ich lege jetzt auf, Hud.«
    »Moment, Moment. Nicht Der große Gatsby .«
    »Geht das schon wieder los?«
    » Der alte
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