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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen
Autoren: Brown Sandra
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FBI-Agenten.
    Â»Mr. President, Sie haben das Recht, die Aussage…«
    Â»Was zum Teufel tun Sie hier, Bill?«

    Gray drängte sich an Yancey und Merritt vorbei und beugte sich über die beiden Frauen. »Alles in Ordnung?«
    Barrie, die die weinende Vanessa an sich gedrückt hielt, nickte. »Ihr fehlt nichts Ernstes.«
    Â»Was ist mit dir?«
    Â»Mir geht’s gut. Natürlich zittrig. Er hat ausgesehen, als wollte er mich mit bloßen Händen erwürgen.«
    Â»Vorher hätte ich ihn umgebracht«, sagte Gray. Er blickte ihr lang in die Augen. Dann wandte er sich ab, um bei der Festnahme des Präsidenten und des Senators zu assistieren.
    Merritt nahm seine Verhaftung nicht in würdevolller, friedlicher Haltung hin, sondern führte sich wie ein Tobsüchtiger auf. Er überschüttete den Justizminister mit gekreischten Beleidigungen. Aber Yancey blieb bewundernswert gelassen, während er den Präsidenten über seine Rechte belehrte.
    Dann fing Merritt zu geifern an, Vanessa, nicht er, habe ihren Sohn umgebracht, und alles, was er seither getan habe, habe nur den Zweck gehabt, sie zu schützen. »Sie hat ihn erstickt! Sie war es, nicht ich! Sie ist die Verrückte! Sie ist…«
    Â»Ich empfehle Ihnen, nichts mehr zu sagen, Mr. President«, unterbrach Yancey ihn. »Sie stehen im Verdacht, in Mississippi ein weiteres Verbrechen verübt zu haben.«
    Â»Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden. Clete! Clete, sag du ihnen, wie krank Vanessa ist.«
    Armbruster öffnete den Mund, aber seine schlaffen Lippen konnten keine Worte formen. Seine Hamsterbacken wackelten, als er vergeblich zu sprechen versuchte.
    Â»Senator Armbruster erhält noch Gelegenheit, seine Aussage zu machen«, versicherte der Justizminister Merritt. »Seine Aussage dürfte so wertvoll sein wie die der Tatzeugin.«
    Â»Im Kinderzimmer waren nur Spencer, Vanessa und ich. Spencer ist tot, und sie lügt.«

    Â»Ich spreche nicht von Robert Rusthon Merritts Tod«, erklärte Yancey ihm. »Wir haben eine Augenzeugin des Mordes in Mississippi.«
    Endlich schienen die Worte des Justizministers durch den roten Vorhang von David Merritts Zorn zu dringen. Er schien erstmals die traurige Wirklichkeit seiner Lage zu begreifen. Er funkelte Yancey eine Weile an und wandte sich dann an Clete.
    Clete erwiderte den Blick des Mannes, den er einst aufgebaut und jetzt unter schrecklichen persönlichen Opfern vernichtet hatte.
    Davids Augen verengten sich zu bösartigen Schlitzen. »Du gemeines Schwein«, fauchte er. »Was hast du getan?«

Das Exklusivinterview
    Â»Senator Armbruster war bei mir, als ich wieder zu Bewußtsein gekommen bin.«
    Becky Sturgis’ schleppender Südstaatenakzent erfüllte das Fernsehstudio, in dem ansonsten atemlose Stille herrschte. Selbst das Aufnahmeteam behielt die eingestellten Kamerapositionen bei und hörte ihr ebenso gespannt zu wie Millionen von Fernsehzuschauern in aller Welt. Sie starrte auf ihre Hände hinunter, die krampfhaft gefaltet in ihrem Schoß lagen.
    Â»Ich weiß noch, wie ich gehofft habe, aus einem schlimmen Alptraum aufzuwachen, als ich zu mir gekommen bin. Aber alles ist wahr gewesen. Mein Baby war tot. Die kleine Leiche hat noch so auf dem Boden gelegen, wie David sie hingeworfen hatte. Alles hat in Blut geschwommen. Das muß meins gewesen sein. David hatte mich fast totgeschlagen.«
    Â»David Merritt, der Präsident?«
    Â»Ja, Ma’am. Bloß war er damals noch nicht Präsident.«
    Sie trug einen Schal um den Kopf, der die Vertiefung an der linken Schläfe verdecken sollte, wo ein Hautlappen mit primitiven Stichen wieder über dem zertrümmerten Schläfenbein angenäht worden war. Sie war sich der entstellenden Wirkung sehr bewußt. Bei ihrer ersten Begegnung mit Barrie hatte sie einen Häftlingsoverall getragen. Heute abend trug sie ein schlichtes Kleid. Der Schal war ihr einziger Schmuck.
    Â»Nach dem ersten Schlag kann ich mich an nichts mehr erinnern. Ich bin erst wieder aufgewacht, als Senator Armbruster neben mir gekniet hat. Er hat sich sehr gewundert, daß ich noch lebe, weil David ihm erzählt hat, ich wäre tot.«

    Â»Er hatte Senator Armbruster auch erzählt, Sie hätten das Baby umgebracht.«
    Â»Das hab’ ich nicht!« widersprach sie scharf. »David war es. Und ich hab’ dem Senator die Wahrheit gesagt. Er war
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