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Blinder Rausch - Thriller

Blinder Rausch - Thriller

Titel: Blinder Rausch - Thriller
Autoren: Random House
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Sonnenbrille verglast. Sein eng anliegendes Shirt hatte das glitzernde HaHi-Emblem auf dem Rücken. Dazu trug er die weite schwarze Harry-Higgs-Hose aus leicht glänzendem Stoff. Auch seine weißen Lederturnschuhe ließen deutlich das Markenemblem erkennen.
    »Der trägt locker 800 Euro am Leib«, flüsterte Leonie. »Heute Morgen hatte er noch den obercoolen Mantel an. Den hat er wohl jetzt oben gelassen. Den hättest du sehen sollen! Passt zu ihm wie für ihn erfunden! Was hältst du von ihm?«
    Von Hanna kam keine Antwort. Hanna hatte wie Leonie in Richtung der Jungen geblickt, war aber offensichtlich nicht Leonies Ausführungen gefolgt.
    »Hey, Hanni, aufwachen! Hier spielt die Musik! Was du von ihm hältst, hab ich gefragt!«
    »Geht so!«
    »Das ist nicht dein Ernst!«
    »Doch, geht so!«
    »Mensch, Hanni, das ist der coolste, hübscheste, süßeste Typ, der mir je begegnet ist!«
    »Na ja, irgendwie zu abgefahren, find ich!«
    »Oh, no, Hanni, du hast echt keinen Geschmack. Den Typen, in den du dich mal hoffnungslos verguckst, den möchte ich gern mal sehen!«
    »Hhm, lieber nicht!«
    »Willst du damit sagen, dass es am Ende gar einen gibt?«
    »Hhm.«
    »Hanni, das ist nicht fair. Sag schon. Wer? Einer, den ich kenne?«
    Hanna sah wieder hinüber zu der Gruppe der Jungen. »Nein, keiner«, sagte sie schnell und fügte dann hinzu: »Er ist wohl in Niks Klasse gekommen.«
    »Zu Nik? Meinst du echt?«
    »Klar, sonst würde der sich doch nicht mit Nik und Sercan unterhalten.«
    »Stimmt! Gut, Hanni, man sieht, im Gegensatz zu mir hast du deinen Verstand noch beisammen. Bei Nik und Sercan, also in der 10c. Schade, nicht bei uns. Das macht alles ein bisschen schwerer.«
    »Was schwerer?«
    »Na, ihn kennenzulernen!«
    »Ach so.«
    »Na ja, mir wird schon was einfallen«, sagte Leonie und nagte nachdenklich an der Unterlippe. »Komm, los jetzt.«
    »Was?«
    »Wir gehen jetzt da rüber.«
    »Einfach so?«
    »Klar, einfach so. Wir gehen und reden miteinander und tun so, als merkten wir nicht, wo wir eigentlich hingehen. Dann bleiben wir vor ihnen stehen. Ich geh einen Schritt zurück und nehm dich mit dem Handy auf. Dann hab ich auf jeden Fall schon einmal ein Bild von ihm!«
    »Wenn das die Aufsicht sieht! Wir dürfen doch nicht mit dem Handy!«, warnte Hanna.
    »Scheiß drauf! Du musst aufpassen und mich warnen, wenn hinter meinem Rücken was Lehrerähnliches auftaucht«, kommandierte Leonie.

Kurze Zeit später standen die beiden Mädchen mit dem Rücken zu der Gruppe der Jungs und betrachteten auf dem Display die Fotos, die Leonie aufgenommen hatte. »Hier bist du zu sehr im Bild, hättest dich mal dünner machen sollen«, meckerte Leonie. Hanna schluckte. Leonie wusste, wie sehr sich Hanna wünschte, so dünn wie ihre Freundin zu sein und schob ein kleines »Sorry« hinterher, was Hanna nicht wirklich tröstete. Leonie war nicht zufrieden mit den Fotos. »Hier ist mehr von Nik zu sehen als von Harry. Dieses Riesenbaby drängt sich einfach zu sehr in den Vordergrund!«
    »Von welchem Riesenbaby sprichst du, Leomaus. Meinst du etwa mich? Zeig mal!«
    Die Mädchen hatten Niklas’ Kommen nicht bemerkt. Er riss Leonie das Handy aus der Hand und schaute auf das Display. »Hey«, schrie Leonie auf. »Gib das her!« Sie stürzte sich auf den großen Jungen, griff nach dem Handy. Er hielt es lachend in die Höhe.
    »Hol’s dir doch! Handys sind hier verboten. Das muss ich leider der Aufsicht abgeben!«
    Leonie sprang an ihm hoch wie ein kleiner Hund nach seinem Spielzeug. Sie umfasste seinen Arm, hängte sich dran, zog ihn hinunter. Er wechselte schnell das Handy in die andere Hand. Inzwischen hatte sich ein Kreis lachender Zuschauer gebildet. Nur Hanna und der Neue standen da und betrachteten das Geschehen mit befremdetem Blick.
    »Nik, ich warne dich!«, fauchte Leonie.
    »Wovor denn?«, lachte er. Mit dem einen Arm hielt er Leonies schmale Schultern fest umklammert, in der anderen Hand hielt er das Handy außerhalb ihrer Reichweite. Sie wirkte wie ein Spatz in den Schwingen eines Adlers. »Na, warte«, schimpfte sie. Sie wand sich aus seinem Griff und Niklas konnte so schnell nicht nachfassen.
    Leonie kannte Nik seit sieben Jahren. Niklas Mettner lebte mit seiner Mutter im gleichen Mietshaus wie Leonie mit ihrer Familie. Sie hatten als Grundschulkinder im Hof zusammen gespielt. Wenn man sich so lange kennt, kennt man auch die Schwachstellen des anderen. Nik war total kitzelig am Bauch. Leonie fasste unter sein
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