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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)
Autoren: Susanna Ernst
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dass ich mich zum ersten Mal in meinem Dasein wahrhaft gesegnet fühlte.
    Adrian spürte es wohl auch. Das breite Grinsen, das sich über sein Gesicht legte, ließ seine Augen erstrahlen und sprach lauter als tausend erwählte Worte.
    Einen Moment lang sah ich ihn an, dann fiel mir etwas ein.
    „Michael, ich habe noch eine Bitte“, flüsterte ich.
    „So?“
    Obwohl er meinen Wunsch längst kannte, wartete er ab. Als ich nichts weiter hinzufügte, schüttelte er mit bedauernder Miene den Kopf.
    „Ich weiß, dass ich es ihr nicht sagen darf“, wandte ich ein, ehe er etwas erwiderte.
    „Aber die Wahrheit weiter vor ihr geheim zu halten käme einer Lüge gleich. Und Lügen ...“
    „... sind nun mal ein absolutes No-Go“, ergänzte Adrian mit einem Schulterzucken.
    „Hm ...“, machte Chamuel, klopfte mit dem Zeigefinger gegen seine perfekt geschwungenen Lippen und sah Michael belustigt an. „Sag ich doch. Spürst du diese Verbindung? Die beiden sind gut.“
    Michael verkniff sich sein Lächeln nur mühevoll. In aufgesetzter Strenge blickte er uns an. „Und ihr wisst, dass diese Art zu bitten einer Erpressung gleichkommt, nicht wahr?“
    „Wirkt es?“, hakte ich hoffnungsvoll nach.
    „Seit wann beantwortest du Fragen mit Gegenfragen?“, erkundigte sich Michael schmunzelnd.
    „Seit Em“, erwiderte ich prompt. Stolz erfüllte meine Brust, als ich ihren Namen aussprach. „Also, wirkt es?“
    Das Schmunzeln dehnte sich aus. „Ich befürchte schon, ja. Sie ist ein gutes Mädchen, deine Emily. Und wie willst du es ihr sagen, wenn du es nicht sagen kannst ? Denn diese Regel darf nicht einmal ich ändern, Noah.“
    „Ich habe da schon eine Idee“, erklärte ich eifrig. Michael und Chamuel kniffen ihre Augen ein wenig zusammen, als sie mein Gedanke erreichte.
    „Könnte funktionieren“, brummte Chamuel mit seiner tiefen Stimme.
    Adrian verdrehte seine Augen. „Das ist so unfair.“
    „Wird abgestellt, versprochen!“, lachte Michael. „Sobald ihr zurück seid, funktioniert eure Verbindung besser als jede andere.“
    „Hm, ich bin mir nicht sicher, ob das so erstrebenswert ist“, gab ich zu bedenken.
    Wieder stieß Adrian mit seiner Schulter gegen meine. „Erstrebenswert vielleicht nicht, aber ...“
    „Unaus weichlich“, sagten wir gemeinsam, wie aus einem Mund.
    „Gott, diese Harmonie ist selbst für einen gestandenen Liebes engel wie mich zu viel“, murmelte Chamuel. „Also los, macht, dass ihr zurückkommt!“
    „Und apropos No-Go“, fiel es Michael ein, als wir uns gerade abwenden wollten. Er strich sich eine lange wellige Haarsträhne aus dem Gesicht und wand sich ein wenig. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich behauptet er wäre verlegen.
    „Nun, ich mache es zwar nicht gerne, aber diese Regel werden wir in einem ganz bestimmten Fall aufheben müssen.“
    „Der da wäre?“, fragte ich neugierig.
    Michael deutete auf die erstarrte Szene vor uns. „Na, wie genau willst du den Menschen erklären, dass du dich in die Halle gebeamt hast, wie du es nennst?“
    Oh ja, richtig!
    „Also lässt du mich lügen?“, hakte ich ungläubig nach.
    „Nein, Noah, ich lasse dich nicht lügen. Das klingt viel zu generell. Nur in diesem einen Fall werden wir eine Ausnahme gestatten. Versuch e aber bitte, es so schonend wie möglich hinzukriegen, ja? Keine wirren Geschichten, aus denen du nie wieder rauskommst. Okay?“
    Nun wirkte er beinahe ängstlich. Ich sah ihn herausfordernd an.
    „Noah, ich habe keine Angst. Ich weiß, dass du verantwortungsbewusst handeln wirst. Denn wenn du das nicht tust, schicke ich dir ein paar Racheengel auf den Hals. Und glaub mir, deren Bekanntschaft willst du nicht machen.“ Michaels Lächeln blieb unberührt sanft unter seiner Drohung.
    Als sich meine Augen in Schock weiteten, brach Chamuel in lautes Gelächter aus.
    „Lass uns von hier abhauen“, wisperte ich Adrian zu, der mir grinsend zunickte. Und damit wandten wir uns ab, blickten auf die gestoppte Szene vor uns und beobachteten, wie sie sich wieder in Gang setzte. Als hätte man ein blockierendes Steinchen zwischen zwei Zahnrädern der Lebensuhr entfernt, drehte sich die Zeit nun einfach weiter.
    Adrian und ich gingen Seite an Seite, Schulter an Schulter, Flügel an Flügel – Himmel, Popo und Zwirn, ich habe wirklich Schwingen! Wie krass ist das bitte? –, während das Licht unserer Erzengel hinter uns immer stärker wurde und uns schließlich von sich stieß.
     
    Nur einen Augenblick später lag
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