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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)
Autoren: Susanna Ernst
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Sicht zu tun hatte. Und plötzlich, als mir der Gedanke kam, du könntest einer von Michaels Engeln sein, Emilys Schutzengel vielleicht, ergab alles einen tieferen Sinn. Diese tiefe Verbindung zwischen euch. Dass du ihre Nähe geduldet hast, ihre Berührung sogar, dass du ihr nicht von der Seite gewichen bist und immer so besorgt aussahst, als würde ihr großes Unheil drohen. Und ... dass wir einander nicht hörten. Weil du Michaels Ausgesandter warst und ich zu Chamuel gehörte.“
    „Das wusstest du? Dass sich die Schützlinge unterschiedlicher Erzengel gegenseitig nicht hören können?“, fragte ich beinahe ehrfürchtig.
    Wieder lachte er. „Ich habe über ein Jahr und eine Menge Praxis Vorsprung, kleiner Bruder.“ Mit diesen Worten baute er sich extra groß vor mir auf. Und es stimmte. Als Mensch war ich zwar beinahe ein Jahr älter gewesen als er und Lucy, aber er war der ältere und erfahrenere Engel von uns beiden. Groß, breitschultrig und durchaus beeindruckend stand er da, unmittelbar vor mir. Und ich konnte nicht anders, als in diesem Moment auch noch die letzte Distanz zwischen uns zu überbrücken und ihn in meine Arme zu schließen. Adrian zog mich dicht an sich, was aufgrund unserer Schwingen nur ging, indem wir unsere Schultern und Nacken umfassten. Es war ungewohnt, aber es tat gut. Sehr gut.
    „Es ist schön, nicht alles zu verlieren“, flüsterte ich. Adrian versteifte sich in meiner Umarmung. „Oder ... gehst du wieder zurück und lässt mich hier allein?“, fragte ich ängstlich.
    „Ic h kann dich nicht allein lassen“, sagte er.
    Ich wich soweit zurück, dass ich ihn ansehen konnte. Er grinste. „Na, du hast es doch gehört. Ich bin der Bote, den Chamuel dir zur Seite gestellt hat.“
    „Ein Liebesbote?“, hakte ich nach.
    Er nickte. „Ja, das bin ich wohl. Dachte, ich hätte meine Aufgabe hervorragend erfüllt, als du auf Emily trafst und ihr die Chance gabst, dich näher kennenzulernen. Dass du mittlerweile selbst ein Engel warst ... ihr Schutzengel ... rückt die ganze Angelegenheit im Nachhinein auch für mich in ein vollkommen anderes Licht. Meine Aufgabe war es, dir zu der Liebe zu verhelfen, auf die du so lange hattest verzichten müssen. In jederlei Hinsicht.“ Sein Blick trübte sich, ähnlich wie Chamuels zuvor. „Ich schätze, ich bin schon gescheitert, als dein Selbstmordversuch gelang“, fügte er leise hinzu.
    „Adrian war der Erste, der sich damals dafür aussprach, dass dich eure Eltern als Pflegekind aufnehmen sollten“, erklärte Chamuel. „Er war auch derjenige, der sich am intensivsten bemühte dich zu integrieren und vor den Angriffen der anderen Schüler zu schützen.“
    Adrian schüttelte traurig den Kopf. „Nicht intensiv genug.“ Chamuel legte seine zierliche Hand auf die starke Schulter meines Bruders. „Und er war der Erste, der die starke Verbindung zwischen dir und Emily spürte“, fuhr er an mich gewandt fort, bevor er Adrian tief ansah. „Und du! Du irrst dich, Junge.“
    „Hm?“, machte Adrian.
    „Du bist nicht gescheitert. Wer sagt denn, dass Engel keine Liebe brauchen? Noah ist zur Schule gegangen, Tag für Tag, und hat seine große Liebe in Emily gefunden. Er hat sich geöffnet und sich seiner Verantwortung gestellt. Dabei hat er gelernt, auf sich selbst zu vertrauen und die Liebe seiner Mitmenschen zuzulassen. Und du hast sehr viel dazu beigetragen.“
    „Ja, in tausend kleinen Situationen“, erinnerte ich mich. „Am Anfang zum Beispiel , als du Emily erklärt hast, warum ich so war ... wie ich nun mal war. Du hast sie ermutigt, das hat sie mir erzählt. Und später ... hast du sie davon abgehalten, mitten in der Nacht nach Hause zu fahren. Stattdessen hast du sie in deinem Zimmer einquartiert und selbst nicht geschlafen, nur damit wir uns am folgenden Morgen hätten aussprechen können.“
    Die Erkenntnis war hart. Nun sah ich alles wesentlich klarer und die Scham holte mich ein. „Es tut mir leid, ich war wirklich ein Vollidiot, Em hatte recht“, fügte ich kleinlaut hinzu.
    Er schüttelte den Kopf. „Schon gut.“
    „Ein Liebesbote“, wiederholte ich ungläubig. „Müsstest du nicht eigentlich viel kleiner sein und mit Pfeil und Bogen durch die Gegend flattern?“
    Während Adrian lachte, blickte ich erneut über seine breiten Schultern hinweg auf das hoffnungslose Bild, das Michael zum Stillstand gebracht hatte. „Das heißt, du bist nun auch arbeitslos? Ohne mich ... und sie?“, fragte ich.
    „Ohne eure
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