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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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wieder alleine war.
    Ihr Gemahl bedachte sie mit einem Blick, der eine plötzliche Unsicherheit verriet. »Du hältst mich doch wohl nicht für übergeschnappt, oder? Verstehst du, was ich mit dieser Tapetenaktion zum Ausdruck bringen will?«
    Sie hatte keine Ahnung, aber das gäbe sie niemals zu, nicht, solange er sie derart flehend ansah und die Sanftheit seiner Stimme ewige Liebe verhieß.
    »Eigentlich wollte ich ein Footballspiel für dich gewinnen«, sagte er heiser. »Dan Calebow hat das mal für Phoebe gemacht, und ich plante es auch für dich; aber die Saison hat noch nicht angefangen, und außerdem hätte ein Football-Sieg in deinen Augen wohl kaum gezählt. Darüber hinaus wäre das verglichen mit dem hier so einfach gewesen, daß es nichts bewiesen hätte. Ich wollte etwas wirklich Schwieriges bewältigen.«
    Auf seinen erwartungsvollen Blick hin sagte sie zögernd:
    »Wie zum Beispiel Tapeten aussuchen?«
    In seine Augen trat ein Glanz, als hätte sie ihm mit dieser Antwort die Schlüssel zum Universum überreicht. »Du verstehst mich.« Stöhnend zog er sie von ihrem Hocker an seine Brust. »Ich hatte Todesangst, daß wieder alles daneben ginge. Und ich verspreche dir, daß ich das Problem mit einer Arbeit auch sobald wie möglich lösen werde.«
    »Oh, Cal…« Glücklich schluchzte sie auf. Sie hatte nicht den blassesten Schimmer, wie er auf all diese Dinge gekommen war – auch nicht, weshalb er mit ihr in diesen Laden eingebrochen war, aber eins wußte sie. Cals Gefühle für sie betrafen nicht nur die Herausforderung, als die er ihre Rückeroberung betrachtete. Er warf ihr sein Kriegerherz zu, und trotz all der alten Wunden aus ihrer Kindheit fing sie es liebend gerne auf.
    Sie sahen einander tief in die Augen und nahmen dort ihre eigenen Seelen wahr.
    »Jetzt ist unsere Ehe vollzogen, mein Schatz«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Für alle Zeit.«
    Und dann, mitten im Laden, zog er sie auf den Teppich hinter dem Tresen und begann sie zu lieben, wie ein begieriger Teenager. Natürlich wollte er nicht, daß sie auch nur ein Stück Stoff am Körper trug, und ihr erging es in bezug auf ihn ebenso.
    Als sie nackt waren, überraschte er sie, indem er plötzlich nach seiner Jeans angelte. Sie stützte sich auf einen Ellbogen und beobachtete, wie er eine zerknitterte, pinkfarbene Schleife aus der Tasche zog.
    »Du hast sie aufgehoben«, sagte sie verblüfft.
    Er beugte sich vor und liebkoste ihre Brust.»Zuerst hatte ich die Idee, dich sie aufessen zu lassen; und dann wollte ich dich damit fesseln und zugucken, wie du wehrlos daliegst und von Ratten angeknabbert wirst.«
    »Hmmm.« Sie lehnte sich zurück und knabberte selbst ein bißchen daran. »Und was machst du jetzt mit ihr?«
    Er murmelte etwas, das klang wie: »Du hältst es bestimmt für idiotisch.«
    »Das tue ich sicher nicht.«
    Zurückgelehnt sah er sie an. »Versprich mir, daß du nicht lachen wirst.«
    Sie nickte ernst.
    »Du warst das schönste Geburtstagsgeschenk, das ich jemals bekommen habe.«
    »Vielen Dank!«
    »Ich wollte dir auch etwas schenken, aber ich warne dich. Es ist nicht halb so schön wie mein Geschenk. Trotzdem mußt du es behalten.«
    »Meinetwegen!«
    Er legte sich die pinkfarbene Schleife um den Hals und sah sie grinsend an. »Alles Gute zum Geburtstag, Rosebud.«

23
    »Ich schwöre dir, Jane, das ist das Verrückteste, wozu ich mich je habe von dir überreden lassen. Mir ist schleierhaft, warum ich dir überhaupt zugehört habe, als du mit dem Vorschlag daherkamst.«
    Cal hatte ihr zugehört, weil er während des letzten Monats alles getan hatte, um sie zufriedenzustellen, während sie dicker als ein Haus und brummiger als ein Bär wurde.
    Selbst jetzt hätte sie ihm am liebsten auf den Kopf gehauen, einfach aus Prinzip. Aber dazu liebte sie ihn zu sehr, und so begnügte sie sich damit, sich in seine starken Arme zu kuscheln.
    Sie saßen auf dem Rücksitz einer schwarzen Limousine und waren in Richtung des Heartache Mountain unterwegs. Die Bäume am Straßenrand leuchteten in den Farben des Oktobers: Gelb, Orange und Rot. Dies würde ihr erster Herbst in den Bergen sein, und sie hatte sich ebenso schmerzlich danach gesehnt, ihn zu erleben, wie danach, die neuen Freunde in Salvation wiederzusehen. Cal und seine Familie hatten sie zu sämtlichen wichtigen Veranstaltungen geschleppt, und im Handumdrehen war der Argwohn der Stadtbewohner gegen sie uneingeschränkter Zuneigung gewichen.
    Je näher die Limousine Salvation kam,
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