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Bleib fuer immer - Darling

Bleib fuer immer - Darling

Titel: Bleib fuer immer - Darling
Autoren: Trisha David
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nicht um Preisgelder, oder? Harry und ich finden, daß Ihre Jessie wirklich großartig ist. Deshalb wollte er sie ja unbedingt kennenlernen. Sie ist die Beste von allen, ob mit oder ohne Preis."
    Da er weiterhin finster aussah, fügte sie hinzu: "Harry und ich haben auch nicht den ersten Preis gewonnen - überhaupt keinen, um ehrlich zu sein. Harry hat nämlich sein Bein gehoben und die Schuhe der Preisrichterin naß gemacht. Sie heißt Edna McKenzie. Kennen Sie sie? Die arme Frau war fast hysterisch."
    Er blickte Bryony groß an. Edna McKenzie war Brians Frau.
    Da hatte es - wie Jack fand - genau die Richtige erwischt.
    Um seine Lippen zuckte es so flüchtig, daß Bryony sich fragte, ob sie es sich nur eingebildet hatte. Sofort wurde seine Miene wieder abweisend. Es war klar, daß Jack Morgan seine Wut noch nicht überwunden hatte.
    "Miss Lester, Sie haben Harry doch nicht an der Gehorsamkeitsprüfung teilnehmen lassen, oder?" Das klang ungläubig.
    "Nein, sondern am Schönheitswettbewerb." Bryony ließ sich von seiner schlechten Laune nicht einschüchtern. "Mein Hund hat einen ellenlangen Stammbaum. Myrna meinte, wenn Harry gut plaziert würde, hätte er vielleicht eine Chance als Zuchthund." Sie lachte. "Ihm würde das gefallen. Er trainiert zur Zeit noch mit Kissen und Stuhlbeinen, und es wäre doch nett, sein erotisches Interesse in natürliche Bahnen zu lenken."
    Wieder zuckte es fast unmerklich um Jacks Lippen.
    Der Mann ist wirklich umwerfend, dachte Bryony. Wenn sie ihn doch nur zum Lächeln bringen könnte ...
    Plötzlich erschien ein Mädchen und stellte sich neben Jack.
    Die Kleine war ungefähr sechs Jahre alt und sehr dünn. Ihre blonden Haare waren straff nach hinten gekämmt und zu zwei verschieden langen Zöpfen geflochten. Sie trug eine Latzhose, die ihr zu weit war, und sah alles in allem so mitleiderregend wie ein armes verlassenes Waisenkind aus.
    "Jack, Jessie hat nicht gewonnen", sagte sie leise.
    Das klang so enttäuscht, daß Bryony Schuldgefühle bekam.
    Für das Kind wäre Jessies Sieg offensichtlich sehr wichtig gewesen. Sie kniete sich wieder ohne Rücksicht auf ihre weißen Leggings auf den staubigen Boden.
    Sie kann sich das erlauben, dachte Jack. Selbst mit einer zentimeterdicken Staubschicht hätten die Leggings noch toll ausgesehen - an Bryony.
    "Ich fürchte, mein Hund ist an allem schuld", gestand Bryony der Kleinen. "Er hat die Schafe verscheucht. Hast du ihn zufällig irgendwo gesehen? Harry ist ein sehr ungezogener Hund, und ich weiß nicht, was ich mit ihm machen soll."
    "Jetzt wird Jessie nicht australische Meisterin", sagte das Mädchen. Es klang nicht vorwurfsvoll, sondern ganz sachlich.
    "Wieso nicht?" Bryony sah zu Jack auf. "Der Wettbewerb heute war nur eine unbedeutende regionale Angelegenheit. Ich meine, es ging doch bestimmt nicht um den australischen Meistertitel im Schafehüten, oder?"
    "O doch", erklärte das Kind traurig. "Man bekommt nämlich Bonuspunkte für jeden Wettbewerb. Die muß man aber alle in einem Jahr machen. Jack hat gesagt, Jessie würde nur noch einen Sieg brauchen. Den hätte sie heute haben können. Und wir wollten den Pokal in mein Zimmer stellen, weil sie doch bei mir im Bett schläft und ..." Die Kleine verstummte, und ihre großen braunen Augen füllten sich mit Tränen.
    "Es tut mir so leid, daß ich alles verdorben habe", sagte Bryony hilflos.
    "Maddy, es gibt einen letzten Wettbewerb innerhalb des Zeitlimits. Jessie kann es noch schaffen." Jack hob die Kleine hoch, und sie verkrampfte sich sofort.
    "Und wenn dann wieder so was passiert?" flüsterte Maddy.
    "Das gibt es nicht." Er umarmte sie fester und lächelte sie an.
    Bryony wurde warm ums Herz. So hatte sie sich Jacks Lächeln vorgestellt: humorvoll, freundlich und mitfühlend.
    Daß er die Kleine sehr lieb hatte, sah man ihm deutlich an.
    Maddy aber blieb weiterhin unnahbar.
    "Wenn Miss Lester nächstes Mal ihren Hund zu Hause läßt, dann gewinnt Jessie", versicherte Jack der Kleinen und sah Bryony dann argwöhnisch an. "Ich nehme aber nicht an, daß Miss Lester zum nächsten Wettbewerb überhaupt kommt. Sie ist nicht von hier."
    "O doch, das bin ich", widersprach sie ihm. "Ich bin nämlich vor kurzem nach Hamilton gezogen,"
    Das Kind blickte sie interessiert an. "Wie heißen Sie mit Vornamen?" fragte es zaghaft.
    "Bryony."
    "Der Name gefällt mir", verkündete die Kleine. "Ich heiße Madelaine, aber alle nennen mich Maddy."
    "Freut mich, dich kennenzulernen, Maddy", sagte Bryony,
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