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Bleib bei mir, Greg

Bleib bei mir, Greg

Titel: Bleib bei mir, Greg
Autoren: Annette Broadrick
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Töchter, für die Sie sorgen müssen, Moira“, erwiderte James ermutigend. „Die Kleinen brauchen Sie.“
    „Bitte, finden Sie ein gutes Zuhause für meine Lieblinge. Versprechen Sie mir das“, flüsterte sie. „Versprechen Sie mir, dass Sie meine Töchter beschützen werden.“
    James sah sie alarmiert an. „Sie sind die Mutter. Sie selbst müssen Ihre Kinder beschützen. Geben Sie sich ein wenig Zeit. Sie werden schon bald wieder…“ Er hielt inne, als er bemerkte, dass sie das Bewusstsein verloren hatte.
    Die junge Frau kam nicht wieder zu sich. Sie hauchte mit einem letzten Atemzug ihr Leben aus.
    Moira hatte getan, was sie konnte, um ihren Kindern eine Chance zum Leben zu geben. Jetzt war es an James und Margaret zu entscheiden, was sie mit den Töchtern der jungen Frau tun sollten, dabei kannten sie noch nicht mal den Nachnamen der Babys.

1. KAPITEL
    16. Oktober 2003
    Greg Dumas blickte mit einer Mischung aus Ärger und Enttäuschung durch die beschlagene Windschutzscheibe seines Mietwagens. Nur mit Mühe konnte er das Ende der Motorhaube erkennen. Er lehnte sich vor, um besser sehen zu können, während die Scheibenwischer vergebens gegen den strömenden Regen ankämpften.
    Nach einigen Wochen Schottland hatte er das Gefühl, in einer Welt aus ewigem Regen und Nebel gefangen zu sein.
    Greg wusste, dass es besser gewesen wäre, in Craigmor zu bleiben, statt im Dunkeln nach einem abgelegenen Dorf zu suchen. Auf der Landkarte hatte es so ausgesehen, als ob der Ort nicht sehr weit von Craigmor entfernt wäre, aber er hatte nicht bedacht, dass dieser Ort in den Bergen lag.
    Außerdem war er erschöpft. Der Husten, der ihn bereits seit Wochen quälte, war inzwischen noch schlimmer geworden war. Vor einem Monat war er in Glasgow angekommen und seitdem ständig unterwegs gewesen. Er hatte sich einen Wagen gemietet und war in dem Glauben nach Edinburgh gefahren, bestimmt drei Tage später schon nach New York zurückfliegen zu können. Stattdessen war Edinburgh nur die erste Station auf seiner Suche geworden. Seitdem folgte er einer Spur nach der anderen und fuhr kreuz und quer durch das schottische Hochland.
    Greg wusste, dass sein Husten sich gar nicht gut anhörte. Außerdem hatte er das Gefühl, sein Kopf wäre in Watte gepackt, und er musste ständig niesen. Und als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre, hatte er sich auch noch mitten in der Nacht verirrt. Er war überzeugt gewesen, der Landkarte zu folgen, auf der er die Strecke markiert hatte, aber irgendwie war es ihm gelungen, auf eine Straße zu geraten, die offensichtlich ins Nichts führte.
    Er konnte sich nicht erinnern, wann er die letzten Lichter gesehen hatte.
    Allerdings hätte er bei diesem Nebel wahrscheinlich durch eine Kleinstadt fahren können, ohne sie auch nur zu bemerken.
    „Da lobe man sich Manhattan“, murmelte er.
    Ich hätte diesen Auftrag niemals annehmen sollen, dachte er weiter. Es war inzwischen drei Jahre her, dass er sich als Privatdetektiv selbstständig gemacht hatte. Was als Einmannunternehmen begann, hatte sich mittlerweile zu einer Firma mit mehreren Privatdetektiven – alle ehemalige Polizisten wie er – und etlichen Angestellten entwickelt.
    Warum hatte er sich also doch entschlossen, diesen Job anzunehmen? Es war nicht das Geld gewesen, obwohl sein Auftraggeber ihm das Doppelte der normalen Bezahlung angeboten hatte, wenn er den Fall persönlich übernehmen würde.
    Zuerst hatte er den Auftrag ablehnen wollen. Er hatte seine Tochter Tina nie länger als eine Nacht allein gelassen, und der Gedanke, ohne sie zu verreisen, hatte ihm nicht behagt. Doch Tinas Großmutter hatte ihn gedrängt, den Fall anzunehmen. Sie meinte, er hätte eine Abwechslung von seiner Routine verdient.
    Als sie ihn auch noch davon überzeugt hatte, dass Tina bei den Großeltern bestens aufgehoben wäre, hatte er schließlich den Auftrag angenommen. In New York war er allerdings auch noch der Ansicht gewesen, dass er in Schottland sehr rasch die Informationen finden würde, nach denen er suchen sollte.
    Bisher war jedoch fast jede Spur im Sande verlaufen, und langsam bereute er es, auf Helen gehört zu haben. Dabei hatte das, was Helen sagte, normalerweise Hand und Fuß. Er wusste nicht, was er getan hätte, wenn seine Schwiegermutter ihm nach dem Tod von Jill nicht beigestanden und ihm geholfen hätte, seine Tochter aufzuziehen. Helen äußerte nur selten ihre Meinung, aber wenn sie es tat, hörte er normalerweise auf sie.
    Sollte sich
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