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Bleib bei mir, Greg

Bleib bei mir, Greg

Titel: Bleib bei mir, Greg
Autoren: Annette Broadrick
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sanft auf. „Ich verspreche Ihnen, dass ich nicht vorhabe, sie zu vergiften.“
    Widerwillig nahm Greg ihr den Becher aus der Hand. Er führte ihn zum Mund und atmete den Duft ein. Das Getränk roch gar nicht so schlecht, aber er war noch nie ein großer Teetrinker gewesen. Er zog Kaffee vor, allerdings war der Tee heiß und konnte ihm sicher helfen, sich aufzuwärmen. Außerdem war sie so nett gewesen, den Tee extra für ihn zuzubereiten. Die Höflichkeit verlangte, dass er ihn trank.
    Greg legte beide Hände um den Becher und genoss die Wärme. Er hatte gar nicht recht wahrgenommen, wie ausgekühlt er gewesen war. Versonnen blickte er ins Feuer, bemerkte aber aus den Augenwinkeln, dass Fiona sich in den Sessel neben seinem setzte. Die Katze sprang ihr sofort auf den Schoß und beobachtete ihn weiter. Er hätte wetten können, dass eine Spur Verachtung in dem Blick des Tieres lag.
    Als der Tee genug abgekühlt war, nahm er den ersten vorsichtigen Schluck und stellte überrascht fest, wie angenehm er schmeckte. Beinahe in einem Zug trank er den Becher aus.
    Dann schaute er zu Fiona hinüber. „Der war ziemlich gut“, bemerkte er höflich.
    Sie lächelte. „Sie hören sich überrascht an, Mr. Dumas.“
    „Ich bin normalerweise kein Teetrinker“, murmelte er etwas verlegen. Er musste wieder husten und stellte den Becher rasch auf den Beistelltisch. Als der Hustenanfall vorüber war, seufzte Greg und lehnte sich mit geschlossenen Augen in den Sessel zurück.
    Als er die Augen etwas später wieder öffnete, stand Fiona vor ihm und hielt ihm den frisch gefüllten Becher hin. „Das wird Ihnen helfen“, sagte sie sanft.
    Er seufzte und schaute sie an. Sie ist wirklich sehr freundlich, dachte er, aber die Erschöpfung machte es ihm unmöglich, noch etwas zu sagen.
    Als ob sie seine Gedanken lesen könnte, lehnte sie sich vor und hielt ihm den Becher an die Lippen. Er hätte gern protestiert, schließlich war er kein Kind mehr, aber da ihn im Moment sogar das Sprechen Kraft kostete, trank er gehorsam den Tee.
    Sobald er den Becher geleert hatte, schloss er erneut die Augen. Er spürte, dass die junge Frau nicht sofort wegging, sondern noch vor ihm stehen blieb. Ein leichter Blumenduft umgab sie und ließ ihn an Sonnenschein, Wiesen, Glück und… Sie musste gegangen sein, denn plötzlich war ihr Duft samt Sonnenschein und Glück verflogen.
    Er sollte ihr für den Tee danken. Er sollte… Dann hörte er ihre Stimme wie aus weiter Ferne. Er zwang sich, die Augen zu öffnen, und versuchte zu verstehen, was sie sagte, doch schon bald gab er das auf. Stattdessen ließ er sich von ihrer melodiösen Stimme einlullen. Er war müde, so unendlich müde…
    „Es ist viel zu spät, um jetzt noch eine Schlafmöglichkeit für die Nacht zu suchen, Mr. Dumas. Es geht Ihnen nicht gut, und Sie brauchen Ruhe. Kommen Sie mit.
    Ich habe ein Gästezimmer. Im Bett ist es bequemer als hier im Sessel.“
    Sie ergriff seine Hand, und als sie ihn hochziehen wollte, erhob er sich widerwillig. Der Raum schien zu schwanken, dennoch folgte er ihr langsam.
    Etwas stimmte nicht mit ihm. In seinem Kopf war ein Summen, das alle anderen Geräusche zu übertönen schien.
    Fiona führte ihn durch das Wohnzimmer und über den Flur. Nachdem sie eine Tür geöffnet hatte, schaltete sie das Licht an und ging zum Bett hinüber.
    „Warum ziehen Sie sich nicht die Jacke und die Schuhe aus?“ schlug sie mit einem fürsorglichen Lächeln vor. Er versuchte den Reißverschluss seiner Lederjacke zu öffnen, aber dieses verflixte Ding musste sich irgendwie verhakt haben. Als sie merkte, dass er Probleme hatte, schob sie seine Hände sanft zur Seite, und kurz darauf hatte sie ihm die durchnässte Jacke ausgezogen. Als sie auf seine Schuhe wies, setzte er sich aufs Bett und zog sie unbeholfen aus.
    Sie ging zur anderen Seite des Bettes und schlug die Decke auf. „Ich denke, für eine Nacht wird es hier bequem genug sein.“
    Schlagartig wurde ihm bewusst, was sie da sagte. Er sollte hier übernachten?
    Nein, so war das nicht ausgemacht!
    „Was haben Sie mir da zu trinken gegeben?“ fragte er. „Warum fühle ich mich so benommen? Wer sind Sie?“ Dann bekam er erneut einen Hustenanfall.
    „Wir können morgen früh über alles reden, Mr. Dumas. Sie sind hier in Sicherheit. Schlafen Sie erst mal“, beruhigte sie ihn und ging zur Tür. Sie schaltete das Licht aus, schloss die Tür hinter sich und ließ ihn in der Dunkelheit zurück.
    Greg saß auf dem Bett. Wie war
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