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Bleib bei mir – bleib in Sydney

Bleib bei mir – bleib in Sydney

Titel: Bleib bei mir – bleib in Sydney
Autoren: Emma Darcy
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Gefühlschaos, dass sie in diesen ... Lustrausch getrieben hatte, hatte sie auch ihrer Würde beraubt. Sie wünschte sich plötzlich, sie hätte ihre Unschuld unter anderen Umständen verloren. Aber durch wen? Richard war der erste, der einzige Mann, der ihr das Gefühl gegeben hatte, dass es gut so sei. Nur leider hielt er jetzt wieder mehr denn je sämtliche Fäden in der Hand, weil sie ihm gegenüber schwach geworden war. Irgendwie musste sie verhindern, dass sie nicht noch viel mehr als nur ihre Unschuld an ihn verlor, denn das konnte alles andere als gut für sie sein.
    Ein selbstironisches Lächeln huschte über sein Gesicht. "Nicht gerade die Art, wie ich meine Braut genommen hätte, wenn ich gewusst hätte, dass du eine wahre Braut bist."
    "Braut?" Ihr Herz pochte. "Ich habe nicht gesagt, dass ich dich heiraten werde, Richard."
    Instinktiv schreckte sie vor jeglicher Art von Verpflichtung zurück, die ihm Macht über sie geben würde.
    Richard sah sie eindringlich an. "Du wirst es tun."
    War es Gewissheit oder Entschlossenheit, die aus seinen Worten sprach? Leigh wusste es nicht zu entscheiden, denn Richard lenkte sie ab, indem er ihr über die Beine strich, was sie erneut erschauern ließ. Er beugte sich herab und küsste sie zärtlich auf den Bauch und erinnerte sie an die innige Ekstase, die sie miteinander geteilt hatten. Doch das allein ist nicht die Antwort auf alles, dachte Leigh verzweifelt.
    Richard zog ihr den Rock wieder über die entblößten Schenkel und liebkoste ihre Brüste mit zarten Küssen, bevor er ihr die Kostümjacke wieder zuknöpfte. "Du bist eine unglaublich schöne Frau, Leigh", flüsterte er dabei. Dann küsste er sie erneut zärtlich auf den Mund, und sein Kuss schien die Erinnerung zu besiegeln ... oder auch die Gewissheit, dass dies erst der Anfang und nicht das Ende sei.
    "Bist du bereit zu gehen?" fragte er schließlich.
    "Nein. Bitte, geh du", drängte Leigh. Sie brauchte etwas Zeit für sich allein, um Ordnung in ihr Gefühlschaos zu bringen und die Konsequenzen ihres überraschenden Tuns zu überdenken.
    "Nicht ohne dich, Leigh", erwiderte er sofort.
    "Dich wird man vermissen", gab sie zu bedenken, nicht bereit, sich von ihm herumkommandieren zu lassen.
    "Ich will dich an meiner Seite haben."
    Doch Leigh schüttelte den Kopf. Die Angst, manipuliert zu werden, saß zu tief. "Ich bin nicht bereit, ein derartiges Bekenntnis abzugeben, Richard."
    "Aber ich beabsicht ige keinesfalls irgendeine öffentliche Ankündigung, Leigh. Ich möchte nur ..."
    Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen und brachte ihn zum Schweigen. "Lass mich", bat sie. "Ich brauche jetzt etwas Zeit für mich allein."
    Es war ihm anzusehen, dass es ihm nicht gefiel. Leigh beobachtete, wie er insgeheim mit sich kämpfte. Dann schien er sich zu einem Kompromiss durchgerungen zu haben. "Iss heute mit mir zu Abend. Ich komme in dein Hotel. Welche Zeit wäre dir recht?"
    Er kannte natürlich ihr Hotel. Der Jäger, dachte Leigh. Doch die Wahl lag bei ihr. Es gab so vieles zu bedenken ... und zu tun. Sie erinnerte sich plötzlich, warum sie eigentlich zu der Beerdigung gekommen war ... um vielleicht wieder Anschluss an ihre Familie zu finden.
    Richard passte es vermutlich, jede mögliche Beziehung zu ihrer Mutter und ihren Schwestern abzuwerten, aber sie konnte es sich nicht so leicht machen. Sie wollte immer noch wissen, ob sie diesen Menschen, mit denen sie den größten Teil ihres Lebens verbracht hatte, noch etwas bedeutete.
    "Du hast das eben doch gewollt, Leigh", sagte Richard jetzt, wobei er sie forschend anblickte.
    "Und ich bereue es nicht", versicherte sie ihm sofort. Aber eine Heirat stand auf einem ganz anderen Blatt, und sie wollte sich zu nichts drängen lassen. Bevor sie sich entscheiden konnte, musste sie noch viel mehr über Richard Seymour wissen. Leigh rang sich ein Lächeln ab. "Ich werde mit dir zu Abend essen. Sagen wir um acht Uhr?"
    "Gut." Es klang erleichtert und erfreut.
    "Dann bis später", drängte sie und setzte sich auf, um ihn zum Gehen zu ermutigen.
    Richard sah sie noch einmal prüfend an und nickte dann. "Wir beide gehören zusammen, Leigh", sagte er fest. "Lass dich durch nichts, was deine Mutter oder deine Schwestern sagen mögen, von dieser Wahrheit abbringen."
    Sie schwieg dazu, um das Gespräch nicht noch weiter in die Länge zu ziehen. Doch während sie Richard nachblickte, kam ihr in den Sinn, dass jeder Mensch seine eigene Wahrheit in sich trug. Nur war es manchmal
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