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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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University und war gerüchteweise mit Ms. Danielle Laidlaw verlobt.

    Trotz allen Takts und aller Versprechungen, die Moore aufbot, hatte das Treffen wütend geendet. »Sie hatten kein Recht, sie zurückzuholen«, hatte Watson hartnäckig behauptet. »Das habe ich Ihnen schon vor einem Jahr gesagt. Verdammt noch mal, Arnold. Finden Sie sie gefälligst.«
    Marcus war strikt gegen Danielles Rückkehr zum NRI gewesen, und Moore hatte alle ihm zur Verfügung stehenden Knöpfe gedrückt, um sie dennoch dazu zu bewegen. Das NRI war ihre Heimat, aber das konnte man in einem solchen Augenblick nicht erklären.
    »Sie wissen, dass ich alles tun werde, um sie zu finden«, hatte er versprochen.
    »Und wenn das nicht reicht?«, hatte Marcus gesagt.
    Darauf hatte Moore keine Antwort. Es war eine Möglichkeit, an die er nicht denken wollte. Sein alter Freund war davongestürmt und hatte die Tür mit solcher Wucht zugeschlagen, dass das ganze Gebäude zitterte.
    Jetzt, Stunden später, saß Moore im Oval Office, glättete sein widerspenstiges graues Haar und wartete, bis ein weiterer alter Freund von ihm Zeit für ihn hatte: der Präsident der Vereinigten Staaten.
    Der saß hinter seinem beeindruckend großen Schreibtisch und ignorierte ihn fürs Erste, während er eine Reihe von Papieren unterschrieb.
    Präsident Franklin Henderson war geringfügig älter als Moore und hatte dunkles Haar, von dem die Zeitungen behaupteten, es wäre gefärbt. Er war schon einmal Moores Vorgesetzter gewesen, vor zwanzig Jahren, als beide für das Außenministerium gearbeitet hatten, und waren Freunde geblieben, wenngleich sie sich selten sahen. Moore besaß Hendersons Vertrauen und seinen Respekt, nicht zuletzt weil er es sich zur Regel gemacht hatte, seinen Freund nie um etwas zu bitten – bis jetzt zumindest.

    Der Präsident stapelte die Papiere ordentlich und sah Moore dann in die Augen.
    »Ich kann nicht behaupten, mich zu freuen, dass ich Sie sehe«, begann der Präsident. »Jedes Mal, wenn Sie hierherkommen, erzählen Sie uns Dinge, die wir nicht hören wollen. Warum bleiben Sie nicht einfach drüben in Virginia oder gehen in den Ruhestand?«
    »Mr. President, das hier ist mein Ruhestand«, sagte Moore. »Das ist die Belohnung oder vielleicht die Bestrafung für dreißig Jahre Regierungsdienst.«
    »Na ja, soweit ich mich erinnere, war es mit Ihren Golfkünsten ohnehin nicht weit her.« Der Präsident lächelte, es war genau dieses ungezwungene, selbstbewusste Lächeln, das so viele Wähler im Wahlkampf berührt hatte. Das Lächeln, das sagte: Alles wird gut.
    Unglücklicherweise wusste es Moore besser. »Mr. President, das NRI hat ein Problem. Zwei eigentlich – vielleicht noch mehr. Sie scheinen sich zu vervielfachen, wenn ich nachzähle.«
    Der Präsident sah sich um. »Es gibt einen Grund, warum wir allein hier sind, Arnold. Man hat mir gesagt, Sie könnten mir keinerlei Vorabinformation zukommen lassen. Ich nahm an, die Sache ist ernst. Worum geht es?«
    Moore zog zwei Blätter Papier aus seiner Aktentasche und legte sie auf den Schreibtisch des Präsidenten. Das erste war ein Satellitenfoto; es zeigte eine Flotte russischer Schiffe, die schnurstracks durch den Pazifik Richtung Alaska dampften. Das zweite zeigte mehrere Fotos mit Text dazwischen, die ähnliche Bewegungen der chinesischen Marine und sogar einiger Handelsschiffe belegten.
    »Die habe ich bereits gesehen«, sagte der Präsident. »Ich habe heute Morgen mit John Gillis darüber gesprochen. « Gillis war der Stabschef der Marine. »Es ist nicht
so, als wollten die Russen mit einer Handvoll Kreuzern, einem Dutzend Zerstörern und ein paar Aufklärungsflugzeugen eine Invasion in Alaska versuchen. Und die Chinesen ebenso wenig.«
    »Das ist mir klar«, sagte Moore. »Es ist erkennbar keine Invasionsstreitkraft. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass beide Gruppen nur aus schnellen Schiffen bestehen, und beide begannen auszuschwärmen, als sie diesen Punkt hier erreichten.« Er legte den Finger auf einen Punkt im Beringmeer, nahe der internationalen Datumsgrenze.
    »Gillis glaubt, dass es Suchtrupps sind«, sagte der Präsident.
    »Das denke ich auch«, sagte Moore. »Was die Frage provoziert: Wonach zum Teufel suchen sie? Hat die Marine eine Vorstellung davon?«
    Der Präsident blickte auf das Satellitenfoto, sagte jedoch nichts.
    Moore bedrängte ihn, er brauchte die Information. »Mr. President, ich kann keinen Hinweis darauf entdecken, dass in diesem Teil des
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