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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition)
Autoren: Graham Brown
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dick, mit unregelmäßigen Kanten auf drei Seiten und einer planen Oberfläche, etwas größer als eine Postkarte. Er verjüngte sich an einem Ende und war mit verwitterten Symbolen bedeckt, darunter einem, das an einen Totenschädel erinnerte, und anderen, die Tiere darzustellen schienen.
    Moore nahm ihr den Stein aus der Hand und hielt ihn auf Armeslänge von sich. Er kniff die Augen zusammen, ehe er sich dem Notwendigen beugte, eine Zweistärkenbrille aus der Tasche zog und sie auf die richtige Stelle am Ende seiner Nase setzte.
    »Hieroglyphen«, bemerkte er.
    »Und eindeutig welche der Maya-Kultur«, sagte sie.
    Moore nickte und drehte den Stein in der Sonne, um ihn besser begutachten zu können. Dabei fingen die Kanten der Hieroglyphen das Licht ein. »Schau dir das an«, flüsterte er vor sich hin. »Was für ein Anblick.«
    »Wirf einen Blick auf die rechte obere Ecke«, sagte Danielle. »Erkennst du es?«
    Moore studierte die Hieroglyphe, und ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als er das Muster zu erkennen begann. »Dasselbe Zeichen, das wir auf Blackjack Martins Wiege gesehen haben«, sagte er. »Xibalba: die Unterwelt.«
    Danielle zog triumphierend die Augenbrauen hoch. Wenn sie recht hatten, war das der erste echte Beweis für das, was Martin in seinen wilden Tagebüchern beschrieben hatte. »Schwer zu glauben, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte er. »Sehr schwer.« Er sah sie misstrauisch an. »Woher hast du das?«
    »Ich habe es von einem Holzhändler gekauft, der seine Arbeitstrupps flussaufwärts geführt hat, um illegal Hartholz zu schlagen. Hauptsächlich Mahagoni.«
    Mahagoni war eine wichtige Wirtschaftspflanze im Amazonasgebiet, aber die Bäume wuchsen langsam, und die in leicht zugänglichen Gegenden waren längst gefällt. Andere waren geschützt. Als Folge davon drangen die Holzfäller immer weiter flussaufwärts in unberührte Landstriche vor, um die Bäume illegal zu schlagen. Mit der Zeit führte sie dieses Geschäft an Orte, an die sonst so gut wie niemand kam.
    »Wie tief drin war er?«
    »Acht Tagesreisen von hier, eine Strecke, die wir wahrscheinlich in vier oder fünf Tagen schaffen könnten.«
    Während Moore den Stein mit zunehmender Bewunderung studierte, fühlte sich Danielle von frischer Energie durchströmt. Es war ein Widerhall ihrer Empfindungen, als sie den Stein selbst zum ersten Mal betrachtet hatte – und es war etwas, das sie beide dringend nötig hatten.
    Seit ihrer Ankunft vor Monaten hatten ihre Bemühungen, Blackjack Martins Route zu finden, sie zunehmend frustriert. Es lag nicht am Fehlen von Angaben, die gab es reichlich, aber sie waren oft widersprüchlich, und bisher waren echte Hinweise, die Martins Entdeckung stützten, leider ausgeblieben. Bis jetzt, dachte sie.
    »Wusste der Mann, was er dir verkauft hat?«, fragte Moore und drehte den Stein um.
    »Im Großen und Ganzen ja, aber ohne die Besonderheiten. Er weiß aber, woher er stammt, und behauptet, einen wesentlich größeren Stein in der Nähe gesehen zu haben, der ähnliche Zeichen aufwies. Offenbar war dieser andere Stein zu schwer, als dass er ihn tragen konnte, deshalb nahm er den hier.«
    Sie sah zu, wie Moore über die scharfen Ränder auf der Rückseite des Steins fuhr. Der Rest war verhältnismäßig glatt und verwittert.
    »Frische Bruchstelle«, sagte er. »Ich frage mich, ob er dieses Stück von dem größeren abgeschlagen hat«, sagte Moore.
    »Genau das dachte ich auch.«
    Moore blickte auf. »Was hat er dir sonst noch erzählt?«
    »Er sagte, sie hätten ein paar Angehörige des Nuree-Stammes angeheuert, die als Führer flussaufwärts fungierten. Einer der Indianer habe ihm den größeren Stein gezeigt, als sie am Ufer eines kleinen Nebenflusses entlangmarschierten. Sie behandeln ihn als eine Art Markierung, die die Grenze eines Gebiets anzeigt, das sie für verflucht halten. Dahinter liegen offenbar schreckliche Dinge, Schatten, schwärzer als die Nacht, ein Stamm, der mit den Geistern verkehrt und wilde Tiere beherrscht, und eine Mauer, die aus den Gebeinen von Menschen besteht.«
    Das waren Volksmärchen, sonst kaum verlässlich, aber in diesem Fall hatten sie Grund, ihnen Glauben zu schenken. Eine der wenigen Landmarken, die Blackjack Martin in seinen Reiseaufzeichnungen beschrieb, war nämlich ein Ort, den er die Schädelmauer nannte. Wenn sie die fanden, konnten sie möglicherweise seinen übrigen Schritten folgen und die Quelle der Gegenstände ausfindig machen, die er mit
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