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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition)
Autoren: Graham Brown
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kann nur ahnen, wie man Sie unter Druck gesetzt hat. Ich denke, Sie haben das Beste getan, was Sie in Ihrer Position tun konnten.«
    Sie hätte es gern auch so gesehen. »Nein«, sagte sie. »Aber ich arbeite daran.«
    Er lächelte, während ein Taxi die halbkreisförmige Zufahrt vor dem Gebäude herauffuhr und mit leicht quietschenden Bremsen zum Stillstand kam. Der Regen fiel dünn wie Bleistiftstriche in seinem Scheinwerferlicht.
    »Sollen wir uns ein Taxi teilen?«, fragte er. »Ich bin unten im Omni.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich muss leider in die andere Richtung.«
    »Nun denn«, sagte er. »Hier, das ist Ihres.« Er öffnete die Tür des Taxis und hielt sie ihr auf.
    Sie trat vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Grüßen Sie Susan von mir«, sagte sie. »Und passen Sie bitte auf sich auf.«
    »Sie auch.«
    Danielle stieg in das Taxi, das abfuhr, sobald McCarter die Tür geschlossen hatte. Durch das regennasse Fenster sah sie, wie ein weiteres Taxi hielt, dann lehnte sie sich zurück und wandte den Blick nach vorn.
    Sie zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus ihrer Handtasche. Es war das Beförderungsschreiben, das ihr Gibbs geschickt hatte, ehe sie ins Amazonasgebiet aufgebrochen war. Einer der Senatoren hatte sie gebeten, es mitzubringen, doch als sie die Gelegenheit dazu hatte, verzichtete sie darauf, es zu den Akten zu nehmen.
    Sie las das Schreiben noch einmal durch und krümmte sich innerlich, angewidert von dem Gedanken, welchen Auftrieb der Text ihrem Ego einmal verliehen hatte. Sie zerknüllte das Papier und warf es in den kleinen Abfallbehälter zwischen den Sitzen.
    Dann lehnte sie sich zurück und lauschte dem Geräusch des Scheibenwischers, der Reifen auf dem nassen Asphalt und der Nachrichten aus dem Radio. Zum ersten Mal, solange sie zurückdenken konnte, hatte sie absolut nichts zu tun. Keinen Termin einzuhalten, keinem Vorgesetzten Bericht zu erstatten, keinem Ziel hinterherzujagen. Zu ihrer großen Überraschung fand sie das Gefühl äußerst angenehm.
     
    Dreißig Kilometer entfernt, im Keller von Gebäude fünf des VIC, stand Arnold Moore mit dem Chefwissenschaftler des NRI und einem Spezialisten, der an der Fusionstheorie arbeitete, in einem verdunkelten, mit Blei ausgekleideten Raum. Sie hatten den Stein studiert, den Danielle aus dem Amazonasgebiet mit zurückgebracht hatte.
    »Er erzeugt definitiv Energie«, sagte der Chefwissenschaftler zu Moore. »Gewaltige Mengen sogar. Aber wie, das weiß ich nicht.«
    »Nicht aus kalter Fusion?«, fragte Moore.
    Der Wissenschaftler schüttelte den Kopf. Es schien, als hätten sie nach einer Sache gesucht und eine andere gefunden.
    »Es muss eine noch weiter entwickelte Technologie sein«, sagte der Wissenschaftler.
    »Ist er heiß?«, fragte Moore.
    »Warm«, sagte der Mann. »Aber die Wärme ist seine geringste Manifestation.«
    Moore wollte Antworten. »Wohin geht die Energie dann?«
    »Das meiste davon wird in einen elektromagnetischen Impuls geleitet«, sagte der Wissenschaftler und deutete auf die Wände ringsum. »Deshalb mussten wir ihn hier herunterschaffen und den Raum mit Blei auskleiden.«
    Der leuchtende Stein lag vor ihnen. Er war jetzt sauber und glänzte, und wenn man ihn aus dem richtigen Winkel betrachtete, wurde er beinahe unsichtbar. Anders als die Martin-Kristalle enthielt er keine Einschlüsse oder Kratzer. Mit bloßem Auge waren überhaupt keine inneren Strukturen erkennbar. Und doch musste das weiße Leuchten irgendwoher kommen, genau wie die Wärme und die übrige Energie.
    Die Forscher hatten eben erst begonnen, ihn zu studieren, aber Moore nahm an, sie würden ähnliche Eigenschaften finden wie in den Martin-Kristallen, einschließlich der mikroskopisch feinen Linien, der Nano-Röhren und anderer noch exotischerer Muster.
    Moore wusste, es war Technik, aber es sah aus wie Kunst. Es hatte etwas Hypnotisches an sich, etwas, das einen in seinen Bann zog. Je länger er hinsah, desto überzeugter war er, das fließende Pulsieren, von dem die Männer sprachen, tatsächlich wahrzunehmen. Es war rhythmisch, harmonisch.
    »Tut er das immer?«, fragte Moore.
    Der Wissenschaftler nickte. »Das ist der EMP«, sagte er. »Das Muster ist extrem kompliziert, mit schnellen Schwankungen. Aber es ist ein Muster, und es wiederholt sich.«
    Moore schaute. Er sah es, spürte es.
    Der Forscher sah ihn an, studierte sein Gesicht. »Sie wissen, was es ist«, riet er.
    Man hatte Moore die Daten noch nicht offenbart, aber er hatte
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