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Black Rabbit Summer

Black Rabbit Summer

Titel: Black Rabbit Summer
Autoren: Kevin Brooks
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der Türklinke und auf dem Regalteil. Wahrscheinlich findet sich auch noch aller möglicher anderer Mist hier – Schweiß, Spucke, Hautreste, was auch immer.« Er grinste mich an. »Verstehst du, was das bedeutet?«
    »DNA«, sagte ich.
    »Richtig. Deine DNA ist überall.« Er zuckte die Schultern. »Natürlich kann dich keiner daran hindern, noch mal zurückzukommen und zu versuchen, sie zu beseitigen, aber es wird dir nie gelingen,
alle
DNA zu beseitigen, stimmt’s? Es wird immer irgendwas von dir hier unten zu finden sein. Also, wenn du das Maul aufreißt wegen Stella, verstehst du, und die Polizei kommt mit ihrem Kriminaltechnikscheiß hier runter... Tja, dann werden sie wohl sehen, dass du hier unten warst, oder? Dein Blut, Stellas Blut. Deine Fingerabdrücke, Stellas Fingerabdrücke. Deine DNA, Stellas DNA.«
    »Und deine«, sagte ich. »Und Erics –«
    »Das ändert für dich aber nichts, oder? Du bist dann nämlich immer noch mit dabei gewesen. Und wir werden sicher nicht sagen, dass es anders war. Eric und ich haben nichts zu verlieren, Pauly auch nicht. Dann steht unser Wort gegen deins. Drei gegen einen. Wem, meinst du, werden die Bullen glauben, wenn wir alle aussagen, du warst es, der Stella getötet hat?«
    »Sie wissen schon, wer sie getötet hat«, sagte ich.
    Campbell zuckte kaum mit den Augenlidern. »Ja, klar...«
    »Sie haben ein Stück von Erics Halskette in Stellas Hosentasche gefunden.«
    Campbells Augen verdunkelten sich. »Sie haben was?«
    Ich sah Eric an. »Die Goldkette, die du am Samstagabend getragen hast, die eigentlich Nic gehört –«
    |479| »Wovon redet der?«, fragte Campbell und drehte sich zu Eric um.
    »Ich dachte, ich hätte sie beseitigt«, murmelte Eric.
    »Beseitigt?«
    Eric stöhnte. »Sie hat sie zerrissen... Stella. Als sie mit mir allein hier runterging – du erinnerst dich? Sie hat doch gesagt, sie wollte mit mir allein was besprechen.«
    »Ja, ich erinner mich. Und was hat sie zerrissen?«
    »Nics Kette... du weißt schon, die, die du so magst. Die goldene. Stella hat sie zerrissen.«
    »Wie?«
    Eric legte die Hand auf Campbells Arm. »Hör zu, ich wollte dir zu dem Zeitpunkt nichts sagen, um dich nicht aufzuregen ... es war sowieso total erbärmlich. Sie hat versucht zu...«
    »Was hat sie versucht?«
    »Sie hat, du weißt schon... sie hat sich an mich rangeschmissen, hat versucht mich zu küssen...« Er schüttelte angewidert den Kopf. »Sie hat gesagt, sie will mich
bekehren
, die dämliche Schlampe.«
    »Was?«
    »Ist schon gut –«
    »Fuck, überhaupt nichts ist gut. Wieso hast du mir nichts gesagt?«
    »Weil nichts
passiert
ist, Wes. Sie hat bloß rumgemacht, verstehst du... mir um den Hals gegrabscht, versucht, mir ihre Zunge in den Mund zu schieben. Ich hab sie weggestoßen, ihr gesagt, sie soll sich verpissen... und dabei ist die Kette gerissen. Als ich sie zurückstieß, hat sie auf mich eingeschlagen und dabei hat sie irgendwie die Kette erwischt. Ich hab sie mir zurückgeschnappt und dachte, es wär bloß der |480| Verschluss kaputtgegangen, weißt du. Aber sie muss wohl noch ein Stück Kette in der Hand gehabt haben.«
    Campbell holte Luft, um sich zu beruhigen. »Was hast du mit dem Stück von der Kette gemacht, das du hattest?«
    »Ich hab es beseitigt.«
    »Wo?«
    »Im Feuer.«
    »Du hast es
verbrannt

    »Ja... du hast mir doch gesagt, ich soll alle Kleidung und die andern Sachen verbrennen, erinnerst du dich?«
    »Verdammt«, sagte Campbell und schüttelte den Kopf. »Ich hab gesagt, du sollst deine
Klamotten
verbrennen... ich hab nicht gesagt, deinen verdammten
Schmuck
.« Wütend starrte er Eric an. »Metall verbrennt nicht in einem Gartenfeuer. Scheiße. Wenn die Bullen die Kette finden, brauchen sie sie doch nur mit dem Stück zu vergleichen, das sie bei Stella gefunden haben...« Er schwieg einen Moment und überlegte. »Ich dachte ja sowieso, du hättest ihre Taschen komplett durchsucht.«
    »Hab ich auch«, sagte Eric.
    »Und wieso hast du die Kette dann nicht gefunden?«
    »Sie war in dem Kleingeldfach«, sagte ich.
    Campbell starrte mich an, das Gesicht gespannt wie eine Trommel. »Woher weißt du das?«
    »Hat mir die Polizei gesagt. Sie haben mir die Kette gezeigt –«
    »Hast du ihnen erzählt, dass sie Eric gehört?«
    »Nein, aber –«
    »Dann wissen sie also nichts, richtig?« Ein schräges Grinsen brach durch die Anspannung in seinem Gesicht. »Wenn du nur dein Maul hältst und Eric die Überreste von dieser |481|
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