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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss
Autoren: Jenna Black
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Morgen aufwachte, fühlte ich mich immer noch so müde und benommen, als sei ich gerade erst eingeschlafen. Das war seltsam, denn laut meiner Uhr hatte ich volle zehn Stunden geschlafen und sollte mich einigermaßen frisch und erholt fühlen. Ich ging ins Bad, um zu duschen, und kaute dabei nachdenklich auf der Unterlippe.
    Hatte ich etwa wieder geschlafwandelt? In den vergangenen Monaten war mir das öfter passiert, und danach hatte ich mich am nächsten Morgen auch immer wie erschlagen gefühlt. Allerdings war ich dabei immer mittendrin wach geworden. Nicht gerade ein angenehmes Gefühl übrigens, mitten in der Nacht plötzlich aufzuwachen und orientierungslos im eigenen Wohnzimmer zu stehen.
    Heute war ich mir eigentlich sicher, die ganze Nacht durchgeschlafen zu haben – und fühlte mich trotzdem wie gerädert.
    Vielleicht lag es an dem ganzen Stress, den ich in den letzten Tagen gehabt hatte. Ja, so musste es sein.
    Während ich meine Koffer für den Trip zurück nach Philadelphia packte, fand ich jedoch eine eigenartige Notiz. Sie stand auf dem mit dem Schriftzug des Hotels versehenen Briefblock, der neben dem Telefon lag, und war in meiner Handschrift verfasst.
    Der Dämon ist nicht in dich eingedrungen, weil du bereits besessen bist.
    Verdammt. Schätze, ich war in der vergangenen Nacht doch mal kurz auf gewesen. Ich riss den Zettel von dem Block ab, knüllte ihn zusammen und warf ihn in den Mülleimer. Ein kaltes, klammes Gefühl breitete sich auf meiner Haut aus.
    Anscheinend spielte mir mein Unterbewusstsein einen Streich. Als Exorzistin hatte mich die Frage, warum der Dämon nicht in mich eingedrungen war, im Schlaf weiter beschäftigt. Und im Laufe der Nacht war mein Unterbewusstsein offensichtlich auf die beunruhigendste Antwort gekommen, die sich überhaupt nur auf diese Frage finden ließ – und hatte mir dann beim Schlafwandeln diesen netten kleinen Gruß hinterlassen.
    Nichts, worüber ich mir ernsthaft Sorgen machen musste. Wäre ich tatsächlich besessen, hätte der Dämon schließlich die volle Kontrolle über meinen Körper. Man kann nicht besessen sein, ohne es zu merken. Außerdem hatte Val meine Aura untersucht und mich als sauber eingestuft.
    Doch von einem Dämon besessen zu sein war schon immer meine schlimmste Angst gewesen, weshalb ich auch diesen Beruf gewählt hatte. Aber gegen irrationale Ängste kann man mit rationalen Gedanken wenig ausrichten. Folglich jagte mir dieser blöde Zettel einen Schrecken ein, so sehr ich mich auch zu beruhigen versuchte.
    Eines können Sie mir glauben: Sollte man in Topeka irgendwann wieder die Dienste eines Exorzisten benötigen -ich werde die Letzte sein, die sich freiwillig meldet.

3
     
    Nun raten Sie mal, wer mich vom Flughafen abholte, obwohl ich ihm ausdrücklich gesagt hatte, dass ich es nicht wollte. Ich hätte wissen sollen, dass Brian nicht so schnell klein beigibt. Im Befolgen von Anweisungen ist er ungefähr so gut wie ich. Als ich ihn neben dem Gepäckband auf mich warten sah, fiel es mir schwer zu entscheiden, ob ich sauer sein oder mich freuen sollte.
    »Das ist einer fürs Leben«, flüsterte mir Val zu, und ich bedachte sie dafür mit einem strafenden Blick. Sie zwinkerte und räumte dann schleunigst das Feld, um uns zwei »Turteltäubchen« allein zu lassen.
    Val ist der Meinung, ich hätte Brian längst heiraten sollen, und sie lässt keine Gelegenheit ungenutzt, mir diese Ansicht kundzutun. Er hat mir noch keinen Antrag gemacht, mir aber ziemlich klar zu verstehen gegeben, dass er gerne mit mir zusammenziehen würde. Manchmal habe ich das Gefühl, er und Val haben eine Art geheimen Pakt geschlossen, mit dem Ziel, mich so bald wie möglich in den Hafen der Ehe zu führen. Aber zum Glück durchschaue ich ihre dunklen Pläne.
    Ich umarmte Brian, schmolz aber nicht gerade in seinen Armen dahin.
    »Ich hatte dir doch gesagt, dass du mich nicht abholen sollst«, maulte ich ihm ins Ohr und löste mich dann von ihm.
    Brian strahlte mich mit einem breiten, unschuldigen Lächeln an – die Art von Lächeln, die mich fast immer meinen Ärger vergessen ließ. Manchmal war es einfach so viel leichter, diesem Lächeln nachzugeben, statt mit Brian zu streiten.
    Ich seufzte. Ich war zwar noch ein bisschen sauer, aber dieser Kerl schaffte es, mir den Wind aus den Segeln zu nehmen. »Du bist eine ganz schöne Nervensäge, weißt du das?«
    Er schnaubte verächtlich. »Das sagt die Richtige.« Er bückte sich nach meinem Koffer, und ich schüttelte
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