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Black Dales

Black Dales

Titel: Black Dales
Autoren: Christina Irmisch
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sich ihr logischer Verstand zurück. »Nur ein streunender Hund«, sagte eine Stimme in ihrem Kopf. »Und vermutlich hatte er mehr Angst als du!«
    »Ja, vermutlich«, murmelte Kate kopfschüttelnd, dann schlug sie das Lenkrad scharf ein und nahm den anderen Weg.
    Dieses Mal hatte sie mehr Glück. Die Straße führte noch einige Kilometer in weitläufigen Biegungen durch die hügelige, dunkle Landschaft, dann tauchten in einiger Entfernung die ersten beleuchteten Häuser auf – fast wie aus dem Nichts, so schien es, nach all den unbeleuchteten Straßen und dem dichten Regen, der noch immer unnachgiebig gegen die Windschutzscheibe des Wagens prasselte.
    Kurz darauf erreichte Kate die ersten, hell erleuchteten Straßen der Stadt.
    Sie hielt ihren Wagen am Seitenstreifen und griff nach dem Reiseführer, der unter der Landkarte lag. Sie legte das dünne Buch aufs Lenkrad und blätterte bis S .
    Settle war tatsächlich erwähnt und, zu Kates Erleichterung, auch eine Liste mit den besten Cafés und Hotels dieser Stadt, die auf einer Karte auf der nächsten Doppelseite zusätzlich mit einem blauen Punkt gekennzeichnet waren.
    Eines der Hotels schien nicht weit entfernt. Heron House , eine kleine, private Pension mit Frühstück, die recht günstig bei den Zimmerpreisen war.
    Kate fuhr den Weg bis Heron House mit dem Finger ab, dann klappte sie den Führer zu, legte ihn zurück auf den Sitz und lenkte ihren Wagen zurück auf die Straße.

    Die Pension war nicht schwer zu finden. Es war ein kleines, zweistöckiges Gebäude unmittelbar an der Straße, mit den typischen, grauen Mauern dieser Stadt und einem hohen, schmiedeeisernen Zaun, der das schmale Grundstück vom Bürgersteig trennte.
    Kate parkte den Astra auf einem der freien Parkplätze direkt vor dem Haus und stieg aus.
    Die Nacht war eiskalt. Der Wind zerrte an dem kahlen Baum hinter dem Zaun, es roch nach nasser Erde, Abgasen und Regen und in den Senken im Pflaster sammelte sich das Wasser. 
    Bis zum Eingang waren es nur wenige Meter. Kate legte den Weg mit einem kurzen Sprint zurück und stieß eilig die Tür auf, bevor ihr der Regen in den Kragen ihres Mantels lief.
    Ein Glöckchen bimmelte, als sie eintrat. Warme Heizungsluft schlug ihr entgegen, und noch bevor sie die kleine Eingangshalle durchquert hatte, erschien eine ältere Frau hinter dem Tresen auf der anderen Seite des Raumes.
    »Du liebe Güte«, sprach diese, als Kate vor ihr stehenblieb, und warf einen eiligen Blick aus einem der großen Fenster. »Dieser Regen ist schrecklich, nicht wahr?«
    »Allerdings!« Kate warf einen flüchtigen Blick auf ihre Kleidung. Sie war nass, trotz des kurzen Weges. »Zumindest, wenn man unterwegs ist.«
    Die Alte lächelte und wandte sich wieder Kate zu. »Was kann ich für Sie tun, Miss?«
    Kate fuhr sich durch das dunkle Haar. Es war so feucht, dass kleine Wassertröpfchen zwischen ihren Fingern hängenblieben. »Hätten Sie noch ein freies Zimmer bis morgen früh?«, fragte sie nur. »Es wäre wirklich dringend!«
    »Für eine Person?«
    »Ja, nur für mich.«
    Die Alte warf einen kurzen, prüfenden Blick auf das Buch hinter dem Tresen, dann nickte sie. »Kein Problem«, entgegnete sie. »Dreißig Pfund die Nacht, das Frühstück ist von sieben bis neun.«
    »Gut«, antwortete Kate erleichtert und zog ihr Portemonnaie aus ihrer Handtasche. Sie zählte dreißig Pfund ab und legte sie vor sich auf den Tresen.
    Die Frau nahm es entgegen und klemmte es unter den Ledereinband des Buches.
    »Ihren Namen bitte«, bat sie und nahm einen Stift zur Hand.
    »Kathleen Novan«, antwortete Kate, und die Frau schrieb ein paar schnelle Worte nieder. Anschließend nahm sie einen der Schlüssel von der Wand hinter ihrem Rücken und kam zu Kate herum. »Dann folgen Sie mir bitte!«
    Sie führte Kate die Treppe hinauf in den ersten Stock und einen schmalen Flur entlang. Vor einer Tür auf der linken Seite blieb sie stehen und machte eine flüchtige Bewegung mit der Hand.
    »Ihr Zimmer, Miss«, erklärte sie und stieß die Tür auf, dass Kate einen Blick hineinwerfen konnte.
    Es war ein gemütlicher, kleiner Raum. Das Bett stand, mit dem Kopfende zur Wand, direkt neben einem kleinen runden Tisch und einer schmalen Kommode, und durch das Fenster auf der gegenüberliegenden Seite der Tür konnte man hinunter auf die Straße sehen.
    Kate trat langsam ein und ließ ihre Handtasche auf das Bett fallen. Es war herrlich warm hier, und die kleine Heizung unter dem Fenster rauschte leise vor
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