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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond
Autoren: J.R. Ward
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aussetzen und müssen sich in regelmäßigen Abständen aus der Vene ernähren. Entgegen einer weitverbreiteten Annahme können Vampire Menschen nicht durch einen Biss oder eine Blutübertragung » verwandeln « ; in seltenen Fällen aber können sich die beiden Spezies zusammen fortpflanzen. Vampire können sich nach Belieben dematerialisieren, dazu müssen sie aber ganz ruhig werden und sich konzentrieren; außerdem dürfen sie nichts Schweres bei sich tragen. Sie können Menschen ihre Erinnerung nehmen, allerdings nur solange diese Erinnerungen im Kurzzeitgedächtnis abgespeichert sind. Manche Vampire können auch Gedanken lesen. Die Lebenserwartung liegt bei über eintausend Jahren, in manchen Fällen auch höher.
    Vergeltung – Akt tödlicher Rache, typischerweise ausgeführt von einem Mann im Dienste seiner Liebe.
    Wanderer – Ein Verstorbener, der aus dem Schleier zu den Lebenden zurückgekehrt ist. Wanderern wird großer Respekt entgegengebracht, und sie werden für das, was sie durchmachen mussten, verehrt.
    Whard – Entspricht einem Patenonkel oder einer Patentante.
    Zwiestreit – Konflikt zwischen zwei männlichen Vampiren, die Rivalen um die Gunst einer Vampirin sind.

1
    » Dieser Idiot nimmt die Brücke! Er gehört mir!«
    Tohrment wartete auf einen Pfiff als Antwort und setzte dann dem Lesser nach. Seine Stiefel platschten durch Pfützen, seine Beine hoben und senkten sich wie Kolben, die Hände hatte er zu Fäusten geballt. Er passierte Müllcontainer und parkende Fahrzeuge, scheuchte Ratten und Obdachlose auf, sprang über eine Absperrung, tat schwungvoll einen Satz über ein Motorrad.
    Um fast drei Uhr morgens bot die Innenstadt von Caldwell, New York, gerade genug Hindernisse, dass der Spaß nicht zu kurz kam. Doch bedauerlicherweise schlug dieser kleine Pisser von Vampirjäger eine Richtung ein, die Tohrment überhaupt nicht in den Kram passte.
    Als sie die Auffahrt zur westlich gerichteten Brücke erreichten, hätte Tohr den Hohlkopf am liebsten umgebracht – was sonst? Denn anders als im Geflecht der Gassen um die Diskotheken herum, wo man ungestörte Ecken fand, gab es auf der Hudsonbrücke garantiert Verkehr, selbst zu dieser vorgerückten Stunde. Klar, Stau würde nicht gerade herrschen auf der Herbert-G.-Falcheck-Hängebrücke, aber ein paar Autos verirrten sich immer hierher – und heutzutage hatte eben jeder Mensch am Steuer ein verdammtes iPhone.
    Es gab nur eine Regel im Kampf der Vampire gegen die Gesellschaft der Lesser: Haltet euch verdammt noch mal von den Menschen fern. Diese Spezies neugieriger, aufrecht gehender Orang-Utans sorgte einfach immer für Komplikationen, darum war niemand an der Verbreitung der Nachricht interessiert, dass Dracula doch mehr als eine literarische Figur war oder man den Walking Dead nicht nur in einer Fernsehserie begegnen konnte.
    Keiner von ihnen wollte als Topmeldung in Nachrichtensendungen, Tageszeitungen oder Magazinen erscheinen.
    Nur Internet war okay. Das war nämlich nicht glaubwürdig.
    Dieses stillschweigende Abkommen war das Einzige, worauf sich der Feind und die Bruderschaft der Black Dagger einigen konnten, die eine Einschränkung, die beide Seiten akzeptierten. Und das hieß, die Jäger konnten, nur um ein Beispiel zu nennen, … deine schwangere Shellan abpassen, ihr ins Gesicht schießen und sie dem Tod überlassen und damit nicht nur ihr Leben auslöschen, sondern deines gleich mit dazu. Aber wehe dem, der die Menschen verärgerte.
    Denn das wäre einfach falsch.
    Leider hatte dieser orientierungsschwache Idiot mit der hydraulischen Beinmaschine das offenbar nicht mitgekriegt.
    Aber das war ein Problem, das sich mit einem schwarzen Dolch durch die Brust rasch kitten ließ.
    Ein Knurren entrang sich Tohrs Kehle, und seine Fänge verlängerten sich im Mund. Er ging tief in sich und trank von der Quelle aus hoch konzentriertem Hass, bis sein Tank gefüllt und seine schwindenden Kräfte erneuert waren.
    Es war ein langer Weg hierher zurück gewesen, von jener albtraumhaften Nacht, in der ihm sein König und seine Brüder die Nachricht vom Ende seines Lebens überbracht hatten. Die Shellan war das Herz, das in der Brust eines gebundenen Vampirs schlug, und ohne seine Wellsie war er lediglich ein Schatten seiner selbst, eine leere Hülle. Allein das Jagen, Zupacken und Töten hielt ihn am Leben. Und die Gewissheit, dass er am nächsten Abend aufwachen würde, um weitere Opfer zu stellen.
    Doch statt Vergeltung zu üben für den Tod
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