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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond
Autoren: J.R. Ward
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Erfindung.«
    » Ich weiß nicht – vielleicht ist meine Sicht verklärt. Aber sie war genau so, wie sie immer beschrieben werden – schöner als jede Vampirin, die du dir vorstellen kannst.«
    » Quäle mich nicht!« Zypher grinste kurz, dann wurde er wieder ernst. » Geht es dir gut?«
    Keine Frage – eine Aufforderung.
    » Im Großen und Ganzen haben sie mich als Gast behandelt.« Und das war die Wahrheit, mal abgesehen von den Fesseln und den Prügeln – aber nachdem sie die Tugend dieses kostbaren Juwels beschützt hatten, hielt er seine Behandlung für gerechtfertigt. » Aber ja, ich bin wieder ganz gesund, dank ihren Heilern.« Er sah sich um. » Wo ist Xcor?«
    Zypher schüttelte den Kopf. » Er kommt nicht.«
    » Dann sollst du mich also töten.« Merkwürdig, dass Xcor einen anderen beauftragte, wo er doch selbst das größte Vergnügen daran gehabt hätte.
    » Scheiße, nein.« Zypher nahm einen Rucksack von der Schulter. » Ich soll dir das hier geben.«
    Aus der Tasche zog Zypher eine längliche Messingkiste mit kunstvollen Verzierungen und Inschriften.
    Throe konnte sie nur anstarren.
    Er hatte sie seit Jahrhunderten nicht gesehen, hatte nicht einmal gewusst, dass man sie seiner Familie entwendet hatte, bis Xcor ihn damit erpresst hatte.
    Zypher räusperte sich. » Ich soll dir ausrichten, dass er dich freigibt. Deine Schuld ist beglichen, und er gibt dir deine Angehörige zurück.«
    Throes Hände zitterten heftig – bis sie die Asche seiner Schwester hielten. Dann waren sie ruhig.
    Und während er da im Wind und Nieselregen stand, wie vom Donner gerührt, schritt Zypher in einem engen Kreis umher, die Hände in den Hüften und die Augen auf den Schotterbelag des Wolkenkratzerdachs gerichtet.
    » Er ist nicht mehr er selbst, seit er dich zurückgelassen hat«, erklärte Zypher. » Heute Morgen habe ich gesehen, wie er voller Trauer an sich herumgeschnitten hat, bis auf die Knochen.«
    Throe sah den Kerl an, der ihm so vertraut war. » Tatsächlich?«
    » Aye. Den ganzen Tag. Und heute Nacht ist er nicht einmal Kämpfen gegangen. Er sitzt ganz allein in unserem Unterschlupf. Er hat alle weggeschickt, außer mir, und dann gab er mir das.«
    Throe drückte die Kiste an seine Brust. » Bist du sicher, dass er meinetwegen so aufgewühlt ist?«, meinte er trocken.
    » Ganz sicher. Tief im Herzen ist er nicht wie der Bloodletter. Er wäre es gern – und er ist zu vielem fähig, bei dem ich passe. Aber dir gegenüber, oder uns … wir sind sein Clan.« Zyphers Blick war vollkommen aufrichtig. » Komm wieder zu uns. Zu ihm. Er wird jetzt anders mit dir umspringen – das beweist die Asche. Und wir brauchen dich – nicht nur, weil du so viel leistest, sondern weil du zu uns gehörst. Es ist erst vierundzwanzig Stunden her, doch nichts läuft mehr ohne dich.«
    Throe blickte in den Himmel, in den Sturm, in die wilden, sich wälzenden Wolken. Nachdem ihn einst zwingende Umstände in die Verdammnis geführt hatten, konnte er nicht fassen, dass er jetzt ernsthaft erwog, aus freien Stücken dorthin zurückzukehren.
    » Ohne dich fehlt uns ein Teil. Sogar ihm.«
    Throe musste ein wenig lächeln. » Hättest du je gedacht, dass du so etwas einmal sagen würdest?«
    » Nein.« Zyphers tiefes Lachen wehte über die Windböen zu ihm. » Nicht zu einem Aristokraten. Aber du bist mehr als das.«
    » Dank euch.«
    » Und Xcor.«
    » Ich weiß nicht, ob ich bereit bin, ihm einen Verdienst anzurechnen.«
    » Komm mit mir. Sprich mit ihm. Komm zu deiner Familie. Sosehr es dich heute Nacht vielleicht schmerzt, aber ohne uns bist du genauso verloren wie wir ohne dich.«
    Als Antwort konnte Throe nur auf die Stadt blicken, deren Lichter wie die Sterne leuchteten, die über ihnen verborgen waren.
    » Ich kann ihm nicht trauen«, hörte er sich sagen.
    » Er hat dir heute Nacht die Freiheit geschenkt. Das muss doch etwas bedeuten.«
    » Wir sind alle des Todes, wenn wir weitermachen. Ich habe die Bruderschaft gesehen – sie waren schon im Alten Land beeindruckend gut ausgestattet, aber das war nichts im Vergleich zu jetzt.«
    » Dann wohnen sie also gut.«
    » Sie wohnen clever. Ich könnte sie nicht aufspüren, selbst wenn ich wollte. Und sie haben riesige Ressourcen – sie sind ein mächtiger Gegner.« Er sah Zypher von der Seite an. » Xcor wird enttäuscht sein, wenn er hört, was ich erfahren habe – nämlich nichts.«
    » Er sagte Nein.«
    Throe runzelte die Stirn. » Ich verstehe nicht.«
    » Er meinte, er wolle
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