Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
Blutübertragung » verwandeln«; in seltenen Fällen aber können sich die beiden Spezies zusammen fortpflanzen. Vampire können sich nach Belieben dematerialisieren, dazu müssen sie aber ganz ruhig werden und sich konzentrieren; außerdem dürfen sie nichts Schweres bei sich tragen. Sie können Menschen ihre Erinnerung nehmen, allerdings nur, solange diese Erinnerungen im Kurzzeitgedächtnis abgespeichert sind. Manche Vampire können auch Gedanken lesen. Die Lebenserwartung liegt bei über eintausend Jahren, in manchen Fällen auch höher.
    Vergeltung – Akt tödlicher Rache, typischerweise ausgeführt von einem Mann im Dienste seiner Liebe.
    Wanderer – Ein Verstorbener, der aus dem Schleier zu den Lebenden zurückgekehrt ist. Wanderern wird großer Respekt entgegengebracht, und sie werden für das, was sie durchmachen mussten, verehrt.
    Whard – Entspricht einem Patenonkel oder einer Patentante.
    Zwiestreit – Konflikt zwischen zwei männlichen Vampiren, die Rivalen um die Gunst einer Vampirin sind.

PROLOG

    BLOODLETTERS KRIEGERLAGER,
ALTES LAND, 1644
    Er wünschte sich, er hätte mehr Zeit. Allerdings, was würde das in Wahrheit schon ändern? Die Zeit spielte nur eine Rolle, wenn man sie auch nutzen konnte.
    Darius, leiblicher Sohn des Tehrror, verstoßener Stiefsohn des Marklon, saß auf dem Boden, sein geöffnetes Tagebuch auf einem Knie und eine Kerze vor sich. Die einzige Lichtquelle war die kleine Flamme, die bei jedem Luftzug flackerte, und sein » Zimmer« war die hinterste Ecke einer Höhle. Seine Kleidung war aus rohem, kampferprobtem Leder gefertigt, genauso wie seine Stiefel.
    In seiner Nase vermischten sich der strenge Geruch von männlichem Schweiß und feuchter Erde mit dem süßlichen Gestank von verwesendem Lesser-Blut.
    Mit jedem Atemzug schien der Gestank noch schlimmer zu werden.
    Er blätterte rückwärts durch die Pergamentseiten, Tag für Tag, bis er zu einer Zeit gelangte, die er noch nicht hier im Kriegerlager verbracht hatte.
    Er sehnte sich so sehr nach seinem Zuhause, dass es ihm körperliche Schmerzen bereitete. Der Aufenthalt in diesem Lager kam eher einer gewaltsamen Deportation gleich als einem einfachen Ortswechsel.
    Er war in einem Schloss aufgewachsen, in dem Eleganz und Anmut das Leben bestimmten. Innerhalb der starken Mauern, die seine Familie vor Mensch und Lesser gleichermaßen geschützt hatten, war jede Nacht so warm und nach Rosen duftend wie eine Julinacht gewesen, und die Monate vergingen in Muße und Behaglichkeit. Die fünfzig Zimmer, die er oft durchwandert hatte, waren mit Satin und Seide ausgekleidet und mit Möbeln aus edlen Hölzern eingerichtet. Auf den Böden lagen Webteppiche anstatt der üblichen Binsenstreu. Ölgemälde in vergoldeten Rahmen und Marmorstatuen in eleganten Posen bildeten die Platinfassung für eine funkelnde Existenz.
    Und so wäre es damals unvorstellbar gewesen, dass er jemals dort sein würde, wo er jetzt war. Das Fundament seines Lebens verfügte jedoch über eine entscheidende Schwachstelle.
    Das schlagende Herz seiner Mutter hatte ihm das Recht erwirkt, unter diesem Dach zu leben und verwöhnt aufzuwachsen. Aber als dieses liebende, lebenswichtige Organ in ihrer Brust zu schlagen aufhörte, hatte Darius nicht nur seine Mahmen verloren, sondern auch das einzige Heim, das er je gekannt hatte.
    Sein Stiefvater hatte ihn hinausgeworfen und hierher verbannt, aus einer Feindschaft heraus, die er lange verborgen und schließlich offenbart hatte.
    Darius hatte keine Zeit gehabt, den Tod seiner Mutter zu betrauern. Keine Zeit, um sich über den plötzlichen Hass des Mannes zu wundern, der praktisch sein Vater gewesen war. Keine Zeit, um sich nach der Identität zurückzusehnen, die er als Vampir aus einer angesehenen Familie innerhalb der Glymera gehabt hatte.
    Er war einfach am Eingang dieser Höhle abgesetzt worden, wie ein Mensch, der von der Pest heimgesucht worden war. Und die Kämpfe hatten begonnen, bevor er jemals einen Lesser gesehen oder auch nur mit dem Training für den Kampf gegen die Vampirjäger begonnen hatte. Während seiner ersten Nacht und seines ersten Tages in diesem Lager war er von den anderen Neulingen angegriffen worden, die ihn aufgrund seiner teuren Kleidung – die einzige Garnitur, die er hatte mitnehmen dürfen – für einen Schwächling hielten.
    In diesen dunklen Stunden hatte er jedoch nicht nur sie, sondern auch sich selbst überrascht.
    In diesen Stunden hatte Darius, genau wie die anderen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher